Wirtschaft | Alperia

Internationaler Konzern

Südtirols Energiekoloss Alperia ist an 31 Unternehmen beteiligt, die in den vergangenen zwei Jahren 221 Millionen Euro Steuern gezahlt haben. Ein Überblick.
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Foto: Hannes Prousch
 
Die sechs größten Gesellschaften der Alperia Gruppe haben gemeinsam Steuern und Akzisen (direkte und indirekte Steuern) über 111,5 Millionen Euro im Jahr 2016 und 109,5 Millionen Euro im Jahr 2017 bezahlt. Die Gesamtsumme beläuft sich somit auf 221 Millionen Euro“; schreibt Richard Theiner in seiner Antwort.
Der BürgerUnion-Abgeordnete Andreas Pöder wollte in einer Landtagsanfrage wissen, wie viel an Steuern der Südtiroler Energiekoloss in den Südtiroler Steuertopf zahlt.
Pöders Anfrage ist dabei durchaus kritisch. So schreibt der Landtagsabgeordnete:
 
„Das Organigramm der Südtiroler Landesenergiegesellschaft Alperia, Nachfolgerin der skandalträchtigen SEL, gleicht einem Dschungel. Laut eigenen Angaben zählt Alperia mehr als 30 Tochtergesellschaften und Beteiligungen. Angesichts der Tatsache, dass das Land und somit alle Südtiroler Bürger Miteigentümer der Alperia sind, muss Licht in diesen Dschungel gebracht werden.“
 
Das Licht im Dschungel ist eine Liste, die der Energielandesrat seiner Antwort beigelegt hat.
Demnach besteht die Alperia-Gruppe aus insgesamt 32 Unternehmen, die zum Großteil im Land ihren Sitz haben.
Die Konzernmutter „Alperia AG“ hat 13 Töchter, die das Unternehmen zu 100 Prozent kontrolliert. Es sind die „Alperia Ecoplus Gmbh“, die „Alperia Energy Gmbh“, die „Alperia Fiber Gmbh“, die „Alperia Greenpower Gmbh“, die „Alperia Smart Mobility Gmbh“ die „Edyna Gmbh“ und die  „Edyna Transmission Gmbh“. Diese Tochterunternehmen betreuen die verschiedenen Sparten des Südtiroler Energiebetriebes. Zu diesen Töchtern kommt auch die „Etschwerke Netz Ag“, die sich in Liquidation befindet.
Die Alperia hat aber auch Tochterunternehmen außerhalb von Südtirol. Etwa die beiden Energiebetriebe Ottana Solar Power Spa oder die Biopower Sardegna Srl in Nuoro auf Sardinen. Oder die „Ez Svoghe Ad“ und die „Vez Svoghe Ad“ beide in Sofia in Bulgarien. Ebenso die „Bio.Te.Ma Gmbh“ (11,43%) in Cagliari, die „Medgas Terminal Srl“ (29,22%) die „Medgas Italia Srl“ (9,61%) in Rom, sowie die  „PVB Power Bulgaria AD“ (23,13) in Sofia Bulgarien. Diese Unternehmen stammen aus dem Erbe der Etschwerke AG.
 
Die Alperia AG hat zudem direkte Beteiligungen an der „Fernheizwerk Schlanders GmbH“ (49%) und an der „IIT Bozen Konsortial GmbH“ (43,97%), die für das Südtiroler Wasserstoff-Projekt zuständig ist.
Im Februar 2018 wurde die „Alperia Barducci AG“ gegründet. Mit dieser Tochter hält die Alperia 60 Prozent des Energieunternehmens „Barducci“ aus Soave bei Verona. Mit dem Familienunternehmen wurde indirekt auch eine ganze Reihe von Tochterunternehmen übernommen. Etwa die „I.Process Srl“ in Falconara Marittima bei Ancona oder die „Bartucci Media Ambiente Srl“ in Soave.
Die eindeutig größte und wichtigste Tochter ist die Alperia Greenpower. Sie verwaltet fast alle Südtiroler Großkraftwerke. Die Greenpower hat zudem ein Dutzend weiterer Untergesellschaften. Es sind „Alperia Vipower Ag“ (77%) die Sf Energy GmbH (50%), die das Kraftwerk St. Florian in Neumarkt, die „Tauferer Elektrowerk Konsortial GmbH“ (49%), die „E-Werk Moos Konsortial GmbH“ (25%), die „Ennerpass Konsortial GmbH (34%), sowie außerhalb von Südtirol, die „Selsolar Monte San Giusto GmbH“ (60%) und die „Selsolar Rimini GmbH“ (80%).
Dazu kommen vier Greenpower-Töchter, deren Beteiligungen demnächst an die zuständige Gemeinden abgegeben werden sollen: Die „Energie Schnals Konsortial GmbH“ (40%), die „E-Werk Breien Konsortial GmbH“ (36%), die „E-Werk Dun GmbH“ (30%) und die E-Werk Eggental Konsortial GmbH“ (36%).

 

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rotaderga Di., 03.07.2018 - 09:07

Welche Länder sind nun die Empfänger dieser Steuern, wieviel davon kommt in den Südtiroler Steuertopf? Noch immer nicht beantwortet!

Di., 03.07.2018 - 09:07 Permalink
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Hans Hanser Di., 03.07.2018 - 11:23

Es spricht für die Südtiroler Dummheit zu glauben, dass es sich hierbei um einen "Energiekoloss" handelt; in Wahrheit ist man ein absolut kleiner Fisch in einem Teich voller Haie. Aber dem Südtiroler gefällt es sich größer zu machen als man tatsächlich ist, v.a. vor Wahlen. Dazu gesellt sich die Tatsache, dass der Bürger ein undurchsichtiges Gesellschaftskonstrukt akzeptiert, das sich gerne als Vorzeigeunternehmen präsentiert. Die Bilanzdaten und die Stellenbesetzung durch Parteifreunde, die anderweitig (auch durch salto) als Experten verkauft werden, sprechen eine gegenteilige Sprache. Der Bürger hat seit der Gründung der damaligen SEL auch keinen einzigen Cent mehr in seiner Tasche finden können, sehr wohl aber Skandale, Vetternwirtschaft und undurchsichtige Verlustgeschäfte mit öffentlichem Kapital (z.B. in Sardinien). Der Leser von salto muss anscheinend erinnert werden, dass "der Koloss" mehrmals Werbeblöcke schalten ließ, wahrscheinlich ist ihm CF deshalb so freundlich gesinnt und dabei "vergisst" das Gebilde kritisch zu beleuchten...

Di., 03.07.2018 - 11:23 Permalink