Wirtschaft | Notstand

Rasche Hilfe für Bergbauern nötig!

Tausende von Menschen bis nach Deutschland helfen den Bergbauern seit Jahren mit Ernteeinsätzen, weil klar ist: Die sind am Rande der Existenz! Was tun die Macher?
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Foto: Südtirolfoto/Udo Bernhart

Während die europäische Exportwirtschaft wie auch „unsere“ Obstgenossenschaften und Speckproduzenten CETA bzw TTIP mit ihrer gesamten EU-Spitze herbeisehnen – wogegen sich die Konsumenten, Millionen von Bürgern und viele einzelne Regionen/ Städte zur Wehr setzen, war und ist unserer Landesregierung bewusst, dass die Bergbauern im Notstand sind - neuerdings vermehrt durch das Absinken des Milchpreises. Noch in seiner Funktion als Landtagspräsident hat Thomas Widmann das in einem eigenen Dokument festgehalten und rasches Handeln gefordert. Und kürzlich hat LR Schuler Maßnahmen zur Erhaltung der Berglandwirtschaft vorgeschlagen. Zweifellos ist manches getan worden und enthalten die Vorschläge einzelne Möglichkeiten zur Verbesserung der Lage der Bergbauern. Nun müssten aber andere, viel radikalere Maßnahmen getroffen werden, um deren Lage rasch und entscheidend zu verbessern. Das Problem ist, vielfach dienen die wirklich in Not befindlichen Klein- und Bergbauern den Machern nur als Vorzeigeschild für eine weniger bedürftige Schicht von Bauern, die dadurch umso besser in den Genuss aller möglichen Subventionen und Steuervorteile kommen.

1. CETA/ TTIP setzt die europäischen Agrarpreise einer noch weltweiteren Marktkonkurrenz aus – phantastisch für die Konzerne, begrüßenswert für die industrielle Landwirtschaft, aber ruinös für die Bio- und Bergbauern! Denn der bestehende Marktdruck hat wie schon von mir bzgl. Milch berichtet zu Tiefstpreisen geführt und viele Milchbauern zu einer spontanen Verzweiflungsaktion bewogen - entgegen dem Rat der EU Spitzen, der Bauernverbände (sprich industrielle Landwirtschaft) und der Lebensmittelkonzerne! - die Milchlieferungen zu senken, um die Preise zu retten. Der scheinbar allmächtige Globalmarkt drängt zu einer Amerikanisierung verschiedenster Standards zulasten von Demokratie, Umwelt- und Gesundheit, drückt die Preise zulasten der Qualität. Dies kann niemals im Interesse der Bio- und Bergbauern sein! Im Gegenteil! Dies wird auch darüber hinaus unweigerlich die materiellen Grundlagen des  Regionalismus aushöhlen! Warum sagen das unsere Beschwörer der „Euregio“ nicht?

2. Die Landesregierung sollte in Konsequenz ihrer Sorge um die Berglandwirtschaft entschieden regionalistisch vorgehen und biologische Gebiete zertifizieren lassen, zwecks Subventionierungen zur wissenschaftlich-technischen Begleitung und Umsetzung der dazu nötigen Maßnahmen zugunsten der Bio- und Bergbauern. Warum nicht eine „Südtiroler biologische Berglandwirtschaft“ (im Sinne von Agrarökologie) eröffnen? Das ließe sich sofort mit einer „Biologischen Landwirtschaftsgemeinde Mals“ angehen, oder?