Umwelt | Meraner Bahnlinie

Hochwasserschutz mit einkalkulieren

In einer Aussendung plädieren die Biologenvereinigung und der Fischereiverband Südtirol beim Bau der Meraner Bahnlinie den Hochwasserschutz mit einzukalkulieren.
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Foto: VSB
Wie in anderen Teilen der Welt wird sich auch Südtirol zukünftig auf vermehrt auftretende Extremwetterereignisse vorbereiten müssen, sagen Markus Heiss vom Fischereiverband Südtirol und Norbert Dejori von der Vereinigung Südtiroler Biolog:innen. Diesen Aspekt gelte es in ganz besonderem Maße bei der Planung großer Infrastrukturen im Auge zu behalten, wie beim zweispurigen Ausbau der Meraner Bahnlinie. Beide Verbände fordern deshalb die verantwortlichen lokalen und staatlichen Behörden sowie politischen Entscheidungsträger auf, bei der Planung der neuen Trassenführung den Hochwasser- und Bevölkerungsschutz entlang der gesamten Strecke unbedingt miteinzubeziehen. Auf Nachfrage von Salto.bz erklärt Norbert Dejori, der Vorsitzende der Vereinigung Südtiroler Biolog:innen, dass im Zuge der Klimaveränderung auch anklang der Etsch mit Hochwasserereignissen gerechnet werden müsse. Der Bau der Bahnlinie stelle deshalb eine einmalige Chance dar, durch gezielte Maßnahmen wie sie beispielsweise im „Flussraummanagementplan Spatium“ dargelegt wurden, Überflutungen vorzubeugen. Zwar ziele die Forderung nicht darauf, entlang der gesamten Strecke Flussaufweitungen vorzunehmen – Konflikte mit den Besitzern wären dabei vorprogrammiert – aber insbesondere der Flussabschnitt bei Siebeneich biete sich für entsprechende Maßnahmen an, so Dejori. Der Vorsitzende der Südtiroler Biolog:innen spricht sich dafür aus, sich nicht selbst die Möglichkeiten durch eine zu enge Trassenführung entlang der Etsch zu „verbauen“. Eine hochwassergerechte Trassierung würde zudem dem Talklima und der Biodiversität zugute kommen.