Kultur | Wissenschaft und Spi

Berge in Bewegung

Es geht in diesem Artikel nicht um Geologie, Physik und Klima, sondern um das ausloten von möglichen Schnittstellen zwischen Wissenschaft und Spiritualität.
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Es geht in diesem Artikel nicht um die Folgen des Klimawandels. Der Titel wurde stattdessen als Sinnbild für harte, beständige Substanz gewählt, die uns Bewohnern Südtirols aus der uns umgebenden Landschaft / Heimat wohlbekannt ist. 

Berge: beständig auch in ihrer Unbeweglichkeit, möchte man meinen. Doch der Schein trügt. Wieso?

"Everything vibrates", wurde bereits (hier übersetzt ins Englische) von der alten hermetischen Philosophie behauptet. Die moderne Physik bestätigt diese Aussage. Alle Substanz besteht aus kleinsten und immer kleineren Teilchen, die in ständiger Bewegung stehen (nach bestimmten Mustern).

Von unserer modernen Wissenschaft weiß man, dass man bei einer Reduktion von kleinsten zu immer kleineren Teilchen irgendwann an einem Punkt angelangt, an welchem die Partikelchen (nennen wir kleinste Materieeinheiten hier einmal so) einen Doppelcharakter annehmen: mal erscheinen sie (noch) als Substanz ("Punkt"), mal bereits als Energie ("Welle"). Hier stellt sich eine Frage: verschwindet bei einer noch weitergehenden Aufteilung irgendwann die Materie vollends? Ist etwa "Leere" die Wurzel von aller Materie oder gibt es etwa Paralleldimensionen, die ineinandergreifen, wie manch ein Physiker postuliert (und zwischen welchen etwa "Substanz-Energie" von einem Zustand zu einem Anderen mutiert?)?

Und was wenn nun etwa ein Mensch durch beständiges Üben von bestimmten Techniken etwa seinen Geist einer solchen (zeitweiligen) "Reduktion" unterzieht, d.h. alle im Ich-Bewusstsein auftauchende "Bewegungen" (Gedanken, Emotionen, Handlungsimpulse...) zeitweilig "zur Ruhe" bringt? Abgesehen vom unabstreitbaren psycho-physischem Wohlbefinden, das aus dem (zeitweiligen) Verweilen in solchen Zuständen der (kurzweiligen) "Inneren Leere" entsteht, stellt sich auch die Frage, welche "Inneren Zustände" mit solchen Erfahrungen einhergehen. "Öffnen" sich etwa dem Individualbewußtsein "höhere" Ebenen eines - Über-individuellen, "breiteren" -Bewusstseins? Ich halte das für sehr wahrscheinlich.

In diesem Sinne (im Lichte der zeitgemäßen Quantenphysik) mutiert einer der grundlegenden "Glaubenssätze" der altindischen Yoga-Lehre, nämlich dass die mit den fünf Sinnen - subjektiv - erfahrene, "äußere" Realität im Grunde eine Täuschung (auf Sanskrit: "Maya") - bzw. nicht eigentlich so-seiend wie sie erscheint ist, also im Grunde etwas Anderes als was (für gewöhnlich) erfahren wird ist - von einem (zentralen) Glaubenssatz einer bestimmten philosophischen Weltanschauung zu einer ernstzunehmenden wissenschaftlichen Hypothese.