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Pflicht zur Gesundheit

Wie weit darf sich der Staat einmischen?
Perspektiven auf Maßnahmen der Pandemiebekämpfung - Essay
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
Corona
Foto: Photo by CDC from Pexels

 „Ich gehöre nicht dazu. Werde ich heute darauf angesprochen? Wie rechtfertige ich mich, fällt mir eine Ausrede ein? Zur Geburtstagsparty heute Abend will ich nicht. Ich bin nicht erwünscht. Sie sagen, ich gehöre nicht dazu, ich sei ein Verschwörer, ein Gefährder der allgemeinen Ordnung. Täglich werde ich gnadenlos einsortiert. Die Fronten sind verhärtet, auch wenn ich das nie wollte. Bald wird mir die Arbeitserlaubnis entzogen. Das Geld und die Zeit, mich dreimal die Woche freizukaufen, hab ich nicht und will ich nicht haben. Einen Ausweg gäbe es, ja, aber ich habe kein gutes Gefühl dabei und vorschreiben lassen will ich mir eigentlich auch nichts. Den Verschwörungstheorien, die herumschwirren, glaub ich nicht, aber je mehr der Druck auf mich steigt, desto misstrauischer werde ich und desto mehr krieg ich das Gefühl, an den Geschichten, die sie herumerzählen, könnte doch was Wahres dran sein.“

Was sich nach einer Erzählung aus einem dystopischen Roman anhört, ist, für einen nicht unerheblichen Teil unserer Gesellschaft, derzeit gelebte Realität. Das Einzige, was sie sich zuschulden kommen lassen haben, war, auf eine vielgepriesene und heilsbringende Methode, der Behandlung zu verzichten: der Impfung.

Auf der anderen Seite herrscht ein entgegengesetztes Narrativ. Menschen, die sukzessive ihre Freiheiten wiedererlangen, ins Theater, Fitnesscenter und Restaurant gehen, prahlen mit ihrem Status. Um jeden Zweifel so schnell, wie möglich, aus der Welt zu schaffen, posaunen sie es immer wieder in die Welt hinaus: „Ich, geimpft? Natürlich! Willst du meinen Green-Pass sehen? Nein? Ich zeig ihn dir trotzdem, schau!“
Es sind dies die Helden unserer Gesellschaft, die in selbstloser Opferbereitschaft die Impfung über sich ergehen lassen haben. Eigeninteresse war selbstverständlich keines im Spiel. Man macht es ausschließlich für die Alten, für die Schwächsten.

Dies sind zwei, wenn auch überspitzte, Perspektiven auf eine gespaltene Gesellschaft, nicht nur weltanschaulich, sondern real. Gespalten in Menschen mit QR-Code und Menschen ohne.

Eines vorweg: Impfen ist wichtig! Der Autor dieser Zeilen ist selbst geimpft und möchte an dieser Stelle ausdrücklich darauf hinweisen, dass alle zugelassenen Corona-Impfstoffe wirksam gegen schwere Verläufe von COVID-19 schützen. Sie wurden nach allen wissenschaftlichen Standards geprüft und durchliefen alle rechtlichen Hürden erfolgreich. Wer nicht will, dass er*sie bei einer COVID-19 Infektion, mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 10% im Krankenhaus landet, dann mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 14% Intensivmedizinisch behandelt werden muss und anschließend mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 34% stirbt (Quelle: RKI, Abschnitt 12), aber auch bei leichten oder symptomarmen Krankheitsverläufen, an noch nicht klar erforschten, aber häufig berichteten Langzeitfolgen, wie „Müdigkeit, Erschöpfung und eingeschränkte Belastbarkeit, Kurzatmigkeit, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, Schlafstörungen, Muskelschwäche und -schmerzen sowie psychische Probleme wie depressive Symptome und Ängstlichkeit“ (Quelle: RKI, Abschnitt 9) leiden will, sollte sich unbedingt und schnellstmöglich gegen das Corona-Virus impfen lassen.

Wir befinden uns also, wie beschrieben, in einer ausgesprochen verzwickten Situation. Doch was nun, was ist das Ziel?

Herdenimmunität! Ohne die Impfverweigerer gäbe es das Virus nicht mehr und alles wäre vorbei. Also muss man sie zum Impfen zwingen.
Nein, so einfach ist das leider nicht. Die Gefahr das Virus zu verbreiten, ist zwar bei Ungeimpften um ein Vielfaches höher als bei Geimpften, aber mittlerweile wissen wir, mit ziemlicher Gewissheit, dass wir SARS-CoV-2, so schnell nicht mehr loswerden. Die Pandemie, also der Zustand einer „neuen, aber zeitlich begrenzten [...] starken Ausbreitung einer Infektionskrankheit“, entwickelt sich langsam aber sicher zur Endemie, also dem „Zustand, bei dem ein Erreger dauerhaft zirkuliert und es lokal immer wieder zu Krankheitsausbrüchen kommt“ (Quelle: Drosten sieht Wandel von Pandemie zu Endemie). Das heißt konkret, dass auch Geimpfte, im Laufe ihres Lebens, alle paar Jahre wieder mal Viren, des SARS-CoV-2-Stamms begegnen werden, sich infizieren und ihre Immunität dadurch wieder erneuern und weiter ausbauen. Die Meisten werden davon wenig bis gar nichts mitbekommen, weil das Immunsystem das Virus bereits kennt und gut bekämpfen kann (Quelle: Das Coronavirus-Update von NDR Info). Die Entscheidung sich impfen zu lassen ist also nicht eine Entscheidung zwischen, „werde ich an COVID-19 erkranken oder nicht“, sondern diejenige, ob ich „meinen Körper vor meinem ersten Kontakt mit dem Virus darauf vorbereite, ihn warne und trainiere, oder nicht. Diese Entscheidung haben die meisten Personen unserer Gesellschaft bereits getroffen. Daran wird sich, auch mit allen Überzeugungsbemühungen und Werbekampagnen, nicht mehr allzu viel ändern lassen. Sollten wir stattdessen also einfach alle Maßnahmen fallen lassen und können mit reinem Gewissen, Vollgas in die nächste Welle reiten?

Nein, so wird das leider auch nichts. Die aktuellen Fallzahlen und Krankenhauseinweisungen zeigen, dass wir den Sprung zur Endemie noch nicht geschafft haben. Nach wie vor gilt es, eine Überlastung des Gesundheitssystems unbedingt zu vermeiden. Man darf das Risiko zu hoher Inzidenzen und damit das Risiko, dass nicht allen Menschen eine ausreichende gesundheitliche Versorgung zuteil kommt, auf keinen Fall eingehen. Dass Orte, in denen viele Menschen auf engem Raum zusammen kommen, den Green-Pass verlangen oder Ungeimpfte ganz außen vor lassen, um einen explosionsartigen Anstieg der Infektionen zu vermeiden, ist damit gerechtfertigt.

Worüber aber diskutiert werden muss, ist ob vor allem die jetzt beschlossene Ausweitung der Zerftifikatspflicht auf die gesamte Arbeitswelt, angemessen und zielführend ist, wenn man doch weiß, dass zumindest bisher, ein Großteil der Infektionen im privaten Umfeld stattfanden. Jemandem das Recht seiner*ihrer Arbeit nachzugehen, seiner*ihrer Lebensgrundlage, zu verweigern, nur weil er*sie anders denkt, ist höchst problematisch und kaum zumutbar. Heute, in einer Gesellschaft, in der mehr als 80%, der über 60-jährigen geimpft sind, stellt ein COVID-19 Infizierter nicht mehr annähernd dasselbe Risiko dar, wie noch im Februar. Außer eben für Ungeimpfte. Die sind das jetzt ja aber wirklich auch freiwillig.

Bisher war die Gesundheit eines Menschen doch immer Privatsache, oder?

Ein Ungeimpfter geht aus eigenem Entschluss ein höheres Risiko ein, wegen Corona auf der Intensivstation zu landen, genauso wie eine Raucherin das Risiko in Kauf nimmt, an Lungenkrebs zu erkranken. Beide werden sich im Nachhinein zwar fragen, warum sie es so weit kommen haben lassen, aber die Schuld dafür tragen sie alleine.

Haben wir in einer Demokratie nicht auch ein Recht darauf, uns selbst zu schaden?

Klar, man schadet durch seine Nicht-Impfung indirekt auch allen anderen, weil die Kosten, für eine eventuell notwendige Behandlung, die Allgemeinheit tragen muss. Man könnte durchaus darüber diskutieren, ob Menschen, die sich aus Gleichgültigkeit, Dummheit, oder welchen Gründen auch immer, selbst schaden, die Kosten für eine Behandlung im Krankenhaus selbst übernehmen sollten. Aber müsste man das dann nicht genauso auch bei Rauchern tun? Was wäre dann mit Menschen, die oft und gerne Fast Food essen? Was machen wir mit Extremsportlern, die sich, aufgrund der Gefahren, in die sie sich freiwillig begeben, verletzen? Wo zieht man hier die Grenze? Sie sehen schon, wo das Ganze hinführt.

In unserem Staat hat jede*r das Recht auf Leben, auf ein Intensivbett, wenn er*sie es braucht, egal warum es dazu kommt und das ist gut so.

Bei den bisherigen Corona-Maßnahmen war die Situation noch eine völlig andere. Viele Menschen, die sich unbedingt schützen lassen wollten, hatten noch nicht Möglichkeit dazu. Hier ging das Recht auf Gesundheit eindeutig vor und alle mussten die Einschränkungen mittragen.
Jetzt aber bleiben wir, nach einem weitgehend erfolgreichen Impfmarathon, kurz vor der Ziellinie, dem lang ersehnten Sprung von der Pandemie zur Endemie, einfach stehen. Die Fallzahlen steigen wieder und es wird weitere, vermeidbare, schwere COVID-Infektionen und Todesfälle geben, leider. Aber berechtigt uns das dazu, die Leidtragenden abzustempeln, sie zu benachteiligen, ihnen grundlegende Menschenrechte, wie das Recht auf Arbeit, auf einmal abzusprechen und ihnen eine Pflicht auf Gesundheit vorzuschreiben?
Und was ist mit den Genesenen? Müssen wir sie wirklich zwingen, wenn sie nach eigenem Ermessen befinden, eine für sich persönlich ausreichende Immunität, auch 6 Monate nach der Infektion, zu besitzen, sich impfen zu lassen, nur weil es von der Wissenschaft empfohlen wird?

Wir sollten aufhören, Menschen in zwei Kategorien einzuteilen und Nicht-Geimpfte zu diskriminieren, weder juristisch, noch zwischenmenschlich. Einfach so, Menschen an den Rand der Gesellschaft zu drücken, ist ungemein gefährlich. Was macht das mit jemandem, wenn er oder sie täglich direkt konfrontiert und bloßgestellt wird? Bei einigen wird das Vertrauen in die demokratischen Prozesse unseres Rechtsstaates, bereits jetzt schon, so nachhaltig zerrüttet sein, dass man sie kaum mehr vom Gegenteil überzeugen kann. Wir können die Bühne, der Nicht-Geimpften (jeder Dritte in Südtirol!!) doch nicht ernsthaft den Schwurblerkönig*innen unseres Landes, von denen wir leider reichlich haben, überlassen. Gewiss wird sich bei den nächsten Wahlen, irgendein*e rechts-konservative*r Mist-Erzähler*in finden, der*die genau die Sorgen, dieser Menschen ansprechen wird. Die Sorgen, der Ausgegrenzten, die, die nicht bei jeder dahergelaufenen Mode mitmachen, die, die an Altbewährtem festhalten. Der Schaden, den solche Menschen in der Politik anrichten, ist, für eine progressive Gesellschaft in einer sich ständig ändernden Welt, enorm.

Es ist also langsam an der Zeit, mildere Töne anzuschlagen. Corona wird nicht mehr verschwinden, auch mit einer 100-prozentigen Impfquote nicht. Jede*r kann einen Beitrag dazu leisten in seinem*ihrem Umfeld zu sachlichen Diskussionen über die Vorteile der Impfung anzuregen, aber wir sollten aufhören, ständig von oben herab mit dem Finger auf andere zu zeigen. Ungeimpfte Menschen sind nicht automatisch schlechter, weil ihnen die Risiken einer Impfung zu groß vorkommen und Geimpfte sind nicht automatisch besser, nur weil sie sich, vor allem aus Eigeninteresse, schützen.
Die Politik sei dazu angehalten, Maßnahmen zu erlassen, die das Schlimmste, also eine erneute Überlastung des Gesundheitssystems, verhindern, aber trotz allem auf deren Verhältnismäßigkeit zu achten und gewisse Grundrechte, wie jenes auf Arbeit zu respektieren.

Disclaimer: Um den Umfang dieses Artikels nicht zu sprengen, wurde auf die Problematik, dass es für Kinder unter 12 Jahren noch kein Impfangebot gibt, nicht eingegangen.

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Sepp.Bacher Mo., 04.10.2021 - 17:57

Max Elia, man muss ihnen zu Ehre halten, dass Sie alle für und wider gegeneinander abwägen. Bis 2/3 Ihres Beitrages dachte ich mir, ich verstehe nicht, dass Sie nicht zum Schuss kommen, den einfacher Weg zu gehen und sich impfen lassen. Dann wären Sie nicht mehr an den Rand gedrängt, wären zu X % geschützt, müssten nicht mehr drei mal die Woche testen oder riskierten nicht mehr die Arbeit zu verlieren. Außerdem
würde das Risiko eines erneuten Lockdows verringert (oder andere unsympathische Maßnahmen);
riskieren Sie nicht, im Falle ein Infektion auch andere zu gefährden und mit den Virus auszubreiten;
würden Sie auch dazu beitragen, dass in Zukunft nicht mehr so viel Geld für Tests und Impfungen ausgegeben werden muss.
Sicher ist Ihre Gesundheit Ihre Privatsache, so lange es sich nicht um eine Infektionskrankheit handelt. In diesem Falle muss der Staat alles tun, um die Menschen so gut als möglich zu schützen. Sie - und Ihresgleichen - können an dieser sozialen Aufgabe teilnehmen; vielleicht ist es aus ethischer Sicht sogar Ihre Pflicht!

Mo., 04.10.2021 - 17:57 Permalink
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Max Elia Mo., 04.10.2021 - 21:55

Antwort auf von Sepp.Bacher

Sepp Bacher, ich gebe Ihnen Recht, auch ich würde mir eine Impfquote von über 95% wünschen, viele Kosten und viel Leid würden uns erspart bleiben. Wie beschrieben wird die Infektionskrankheit COVID-19 endemisch (auch Geimpfte reinfizieren sich und können teils schwere Verläufe haben). Eine von Ihnen angesprochene (ethische) Impfpflicht, ergibt höchstens bei Infektionskrankheiten, die man ausrotten kann, Sinn.
Wer sich vor seiner ersten Infektion nicht schützen lassen will, hat m.E. auch das Recht dazu. Der Druck, der auf diese Menschen aufgebaut wird (z.T. wie gerade von Ihnen), ist aber kaum mehr zumutbar.

Mo., 04.10.2021 - 21:55 Permalink
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Manfred Klotz Di., 05.10.2021 - 07:03

Antwort auf von Max Elia

Bezüglich der ethischen Verpflichtung, die, Ihrer Betrachtung nach, nur dann angemessen wäre, wenn sich die Infektionskrankheit ausrotten ließe, erlaube ich mir Ihnen zu widersprechen. Ethisch und auch medizinisch besteht sie auf jeden Fall, aus juristischer Sicht ist die Angelegenheit delikat.
Es ist für den Infektionsverlauf ein großer Unterschied, ob in einer Gesellschaft 60% oder 90% Menschen geimpft sind. Je höher der Prozentsatz, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass man sich einem Zustand nähert, der dem Ausrotten entspricht. Sie sehen das ja bei den herkömmlichen Kinderkrankheiten. Dort besteht Impfpflicht, obwohl besagte Kinderkrankheiten auch nicht ausgerottet sind (wie man beispielsweise an immer wieder aufflackernden Masern-Infektionen erkennt).
Sicher hat bislang jeder das Recht, die Impfung zu verweigern und ich hoffe, dass das so bleibt auch wenn ich der Einstellung selbst nichts Positives abgewinnen kann. Allerdings müssen diese Menschen dann auch in Kauf nehmen, dass ihre Freiheit nicht gleichwertig ist, wie die Freiheit der anderen. Wer das als Druck empfindet, möchte für sich Privilegien, nicht gleiche Rechte und das ist auch eine Frage der Ethik.

Di., 05.10.2021 - 07:03 Permalink
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Max Elia Di., 05.10.2021 - 16:14

Antwort auf von Manfred Klotz

Ihr Vergleich hinkt leider. Die Masern-Impfung ist ein Lebendimpfstoff und schützt lebenslänglich (zu 98%) vor Infektion. Mit einer Impf-Quote von über 95% würde das Masern-Virus tatsächlich für immer verschwinden. Es ist dies auch das ausgesprochene Ziel der WHO.
Von einem solchen Ziel kann bei Corona nicht die Rede sein (Mutationen, abnehmende Immunität, Reinfektionen). Eine höhere Corona-Impfquote kann eine Durchseuchung verlangsamen, aber nicht verhindern (siehe Portugal).

Di., 05.10.2021 - 16:14 Permalink
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Max Elia Mi., 06.10.2021 - 13:03

Antwort auf von Manfred Klotz

Inwiefern? Dass Viren keine Lebewesen sind, ändert nichts daran, dass man die Impfung gegen das Masern-Virus gemeinhin als Lebendimpfstoff bezeichnet (auch wenn es, wie von Herrn Lechner bemerkt, streng genommen nicht korrekt ist). Es geht hierbei um die Art der Wirkung.
Ein seltenes Aufflackern des Masern-Virus ist auf Impflücken zurückzuführen. Bei Corona trifft es, wie bereits erwähnt, auch Geimpfte, wenn auch meist glimpflich.
Die Dynamik und Geschwindigkeit der Verbreitung wäre mit höherer Impfquote eine andere, da haben Sie Recht. Glaubt man den meisten Virologen, so ist eine Ausrottung von COVID-19 aber wohl eher utopisch.

Mi., 06.10.2021 - 13:03 Permalink
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Peter Gasser Di., 05.10.2021 - 21:35

Antwort auf von Stereo Typ

Ich hab zum Fenster raus gesehen, war in einer Bar und bin durch die Stadt gegangen: nirgends sah ich “die Spaltung der Gesellschaft”.
Einige wenige wollen einige Regeln zum Wohle der Gesellschaft nicht mittragen, sie dürfen aber mit kleinen Einschränkungen in der Gesellschaft verbleiben.
Ohne die Geimpften wären wir bereits wieder mitten im Lockdown, die Geimpften retten somit Freiheit & Wirtschaft aller, auch der Ungeimpften.
Ein bißchen Lob dafür? Wär halt schön...

Di., 05.10.2021 - 21:35 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser Di., 05.10.2021 - 22:15

Antwort auf von Peter Gasser

Ich sag mal so Herr Gasser, sobald Sie die Spaltung auf der Straße, in der Bar, oder aus Ihrem Fenster erkennen, sind wir im Bürgerkrieg. Aber anzuzweifeln, dass es diese Spaltung gibt, finde ich ziemlich naiv. Sogar mich, als Risikopatient früh geimpft, zieht es immer mehr auf die "dunkle" Seite, da ich die Greenpass-Pflicht, mehr oder weniger ein Arbeitsverbot für Nichtgeimpfte, für alle Arbeiter einfach für nicht gerechtfertigt halte, während andere Länder alles öffnen.
Und nochwas, ich erwarte mir kein Lob von niemanden, für eine Entscheidung, die ich noch frei treffen konnte, was jetzt fast unmöglich gemacht wird.

Di., 05.10.2021 - 22:15 Permalink
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Peter Gasser Di., 05.10.2021 - 22:43

Antwort auf von Manfred Gasser

“Bürgerkrieg”, Sie meinen, dass die, die sich entpflichten, nun auch nach den Waffen greifen? (In Deutschland ist dies bereits geschehen - ein toter Student, einfach erschossen).
.
Preisfrage: sind etwa 90% der Hospitalisierten und 90% der Intensivpatienten im September 2021 Geimpfte oder Ungeimpfte?
Was sagt Ihnen, rein sachbezogen, die Antwort?

Di., 05.10.2021 - 22:43 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser Di., 05.10.2021 - 23:10

Antwort auf von Peter Gasser

Die Antwort sagt mir, dass Ungeimpfte sich der grösseren Gefahr aussetzen als Geimpfte, da das Risiko einer schweren Erkrankung viel grösser ist. Aber kann ich andere dazu verpflichten, sich keiner Gefahr auszusetzen? Und gibt mir das das Recht, die Impfverweigerer aus unserer Gesellschaft praktisch auszusperren? Ich finde es in der jetzigen Situation einfach nicht angemessen. Und wenn Sie mir jetzt vorhalten, dass die jetzige Situation nur dank der Impfwilligen erreicht wurde, gebe ich Ihnen recht, dank Ihnen, dank mir, und dank Millionen Anderer haben wir Corona im Griff, und wir sollten darüber froh und glücklich sein. Und wenn morgen wieder ein Ungeimpfter auf der ITS landet, hat der sich das einfach so ausgesucht, und wir haben das zu respektieren, solange nicht die allgemeine Gesundheitsversorgung darunter leidet.

Di., 05.10.2021 - 23:10 Permalink
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Peter Gasser Mi., 06.10.2021 - 08:30

Diese - inzwischen - Lüge im Kommentar, Covid-19 wäre ein “Grippevirus”, entlarvt den Schreiber ein ums andere Mal.
Die Coronapandemie als “Grippewelle” zu bezeichnen, ist eine weitere bewusst gesetzte Lüge.
Übel, dieses Verhalten, meiner Ansicht nach.
Missbrauch der Anonymität, um Fake News zu verbreiten und der Gesellschaft zu schaden.
Oder einfach nur anonyme Provokation als leicht-fertiges Entertainment?
.
(p.s. in keinem der verlinkten Beiträge wird Covod-19 als “Grippe” und die Corona-Pandemie als “Grippewelle” bezeichnet. Die verlinkten Beiträge, von denen der Kommentator teilweise abschreibt, und diese dann anonym & irreführend mit seiner Lüge verknüpft, reden vom Gegenteil.

Mi., 06.10.2021 - 08:30 Permalink
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Peter Gasser Mi., 06.10.2021 - 17:56

mein Gott, hier zitiert ein anonymer anonyme und verteilt mit Behauptungen sein Credo - lese wer will.
Aber:
“Die Coronaviren gehören nun mal zur Familie der Erkältungsviren wie andere Arten von Grippeviren...” - der homo (sapiens) gehört nun mal zu Familie der Menschenaffen: deshalb ist er nach dieser Logik hier also ein Gorilla.

https://www.salto.bz/de/comment/97349#comment-97349

Mi., 06.10.2021 - 17:56 Permalink
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Elisabeth Garber Mi., 06.10.2021 - 19:06

Herr Frei führt immer dieselben Monologe, wenn es um Corona geht. Eine Zumutung ist die schiere Länge vieler Kommentare.
NB: Wenn Prof. Gänsbacher so viel reden würde..., hörte ihm schon längst niemand mehr zu. Für mich sind die donnerstäglichen Gespräche mit " Gänsi" nach wie vor Pflichtprogramm und Sternstunden.

Mi., 06.10.2021 - 19:06 Permalink
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Peter Gasser Do., 07.10.2021 - 12:07

Antwort auf von Stereo Typ

Sie haben auch gelesen, dass dieser Anonyme (diesen “Herrn Frei” gibt es als solchen nicht) Covod-19 als “Grippe” bezeichnet und die Coronapandemie als “Grippewelle”?

Aber natürlich gibt es auch für solche Lügen Zustimmung, das hält unsere Gesellschaft aus.

https://www.salto.bz/de/comment/97349#comment-97349

(Neben vielen vielen weiteren falschen Behauptungen und Halbwahrheiten, und verbalen Aggressionen gegenüber jedem Diskussionsteilnehmer, der seine Behauptungen und seine diktatorische Grundeinstellung nicht teilt).

Seit Trump & Putin ist öffentliches Lügen vermehrt salonfähig geworden, und - sic - bekommt auch Zustimmung.

ps: aber man weiß ja auch nie, ob hinter diesen einander und sich selbst bestätigenden Anonymen nicht auch gelegentlich ein- und dieselbe Person steckt.

Do., 07.10.2021 - 12:07 Permalink
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Stereo Typ Do., 07.10.2021 - 14:04

Antwort auf von Peter Gasser

Das habe ich nicht gelesen, muss ich zugeben. Ich beziehe mich ausschliesslich auf den letzten Kommentar von "Felix Frei" zu diesem Artikel, und den finde ich vernünftig.
Ob "Felix Frei" erfunden ist oder nicht, ist mir relativ egal. Die mutigen Kommentare auf Salto kommen jedenfalls nicht ausschließlich von Personen, die mit ihrem Klarnamen unterschreiben.

Do., 07.10.2021 - 14:04 Permalink
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Elisabeth Garber Do., 07.10.2021 - 14:00

Die Monologe von Frei sind dieselbe Zumutung wie der Inhalt/Ton gewisser Anrufer (Laien u./o. Fanatiker*) im Rai Sender BZ, die dem Fachmann, Prof. Gänsbacher, und Hörern* extrem komplexe Systeme aus dem Bereich Forschung & Medizin erklären ( wollen). Und zwar mit kategorischem Imperativ, auf typischem Stammtischniveau und unfähig und/oder unwillig den Ausführungen des Fachmannes zu folgen.
PS: Ich wäre z.B. kategorisch für die Impfpflicht für 40+. Für diese meine Meinung wünsche ich mir dieselbe Akzeptanz wie für anonyme Impfskeptiker, die hier regelmässig ihren Senf abgeben, indem sie Long Covid und andere Erkennntnisse ( z.B. die erstrebenswerte Impfquote von 85%) ignorieren. @Stereo Typ

Do., 07.10.2021 - 14:00 Permalink
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Stereo Typ Do., 07.10.2021 - 14:09

Antwort auf von Elisabeth Garber

Ja, das mag sein. Es gibt natürlich Experten wie Herrn Gänsbacher, keine Frage. Leider kann auch er wohl nicht hundertprozentig sagen, welche Langzeitwirkung die Impfung haben wird (vor allem wenn wir sie mehrmals machen müssen, wie es derzeit aussieht). Und da gibt es halt viele Menschen, die zweifeln oder schlicht Angst vor dem Piks haben.
Ich akzeptiere Ihre Meinung voll und ganz, Sie aber nicht die der anderen ("anonyme Impfskeptiker", "ihren Senf abgeben", "Erkenntnisse ignorieren" ...).

Do., 07.10.2021 - 14:09 Permalink
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Christian I Do., 07.10.2021 - 16:47

Antwort auf von Stereo Typ

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0168170221001738
"Note added in revision" wo, unter anderem, folgendes steht: "... The human population presently partakes in the exposure to foreign DNA in a huge experiment. After the completion of worldwide vaccinations, a post-vaccination sentinel program should be set up to monitor the exacerbation of unexpected, possibly novel, human ailments in vaccinated individuals..." Manche Experten denken halt auch an mögliche Langzeitwirkungen.

Do., 07.10.2021 - 16:47 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser Do., 07.10.2021 - 22:32

Sie “lügen” immer weiter: es gibt keine “Coronagrippe”.
Das ist ein Fake eines Anonymen. Weiter benutzen Sie die Anonymität, um Fake News zu verbreiten und der Gesellschaft zu schaden.
Schade, dass Salto dies wiederholt zulässt.
Sie zeigen, dass Sie weder etwas von Naturwissenschaft, noch von Biologie erfassen können.
Was im 1. Absatz geschrieben steht, ist fachlich blanker Unfug.
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“Da wäre nochwas”, ja, oben steht: “Es sind jene die friedlich aber konsequent Widerstand leisten”: am Landhaus in Bozen hieß das “Fock, kimm ausser”, in Deutschland wurde ein Student erschossen, weil er höflich darauf hinwies, die Maske aufzusetzen.
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Friedlich sind jene, welche sich impfen lassen. In Deutschland hat eine Erhebung gezeigt, dass inzwischen der Hauptgrund, die Impfung zu verweigern - Trotz ist.

Do., 07.10.2021 - 22:32 Permalink