Gesellschaft | Chancengleichheit

... den Frauen diesselben Rechte...

Erst wenn wir Männer verstanden haben werden, dass 50% der Menschen als Frauen dieselben Rechte wie die "Herren" haben, wird´s Weiterentwicklung geben...
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Erst wenn wir Männer verstanden haben werden, dass 50% der Menschen als Frauen dieselben Rechte wie die "Herren" haben, werden wir als Menschheit uns friedlicher und kooperativer weiterentwickeln. Wie gut täte es nicht zuletzt uns Männern, wenn, für eine Dauer von 20 Jahren, den Frauen die 50%-Beteiligung an allen Ämtern garantiert würde ! Ohne eine solche Quotenregelung ist das Jahrtausende alte Patriarchat in seinen Machtansprüchen und Eitelkeiten, meines Erachtens, nicht zähmbar. Nach 20 Jahren (4 Legislaturen) dürfte sich die "Normalität" eingespielt haben. Der Umstand, dass es bisher zu wenige Frauen gab, die sich bei politischen Wahlen zur Verfügung stellten, hängt mit einer patriarchal-arrogant geprägten Kultur zusammen, die von Frauen ganz selbstverständlich fordert, dass sie mehr leisten müssen als Männer, und das bei nebenbei laufendem Haushalt und Kinderbetreuung... Dabei könnten gesellschaftspolitisch faire Maßnahmen und gerechtere Männer diese Mißstände beheben. Frauen haben andere Prioritäten als Männer : zwischenmenschliche Beziehungen sind wichtiger als Gewinnenmüssen, Kooperation ist fruchtbarer als Konkurrenz, ecc.

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gorgias Di., 03.12.2019 - 20:36

>Erst wenn wir Männer verstanden haben werden, dass 50% der Menschen als Frauen dieselben Rechte wie die "Herren" haben, werden wir als Menschheit uns friedlicher und kooperativer weiterentwickeln.<
Frauen haben keine Rechte als "50% der Menschen", so wie Männer als "50% der Menschen" keine Rechte haben. Es gibt keine Kollektivrechte für ein Geschlecht.

>Wie gut täte es nicht zuletzt uns Männern, wenn, für eine Dauer von 20 Jahren, den Frauen die 50%-Beteiligung an allen Ämtern garantiert würde ! <
Wirklich?

>Ohne eine solche Quotenregelung ist das Jahrtausende alte Patriarchat in seinen Machtansprüchen und Eitelkeiten, meines Erachtens, nicht zähmbar.<
Rechtlich wurden die letzten Reste des Patriarchat mit mit dem Gesetz 151 aus dem Jahre 1975 zur Familienreform abgeschafft. Die vollen politischen Rechte genossen Frauen bereits mit der Einführung der italienischen Verfassung 1948.

>Der Umstand, dass es bisher zu wenige Frauen gab, die sich bei politischen Wahlen zur Verfügung stellten, hängt mit einer patriarchal-arrogant geprägten Kultur zusammen, die von Frauen ganz selbstverständlich fordert, dass sie mehr leisten müssen als Männer, und das bei nebenbei laufendem Haushalt und Kinderbetreuung... <
Wirklich? Dass von Frauen mehr verlangt wird als von Männern kann ich so nicht sagen. Ich kenne allzugut genug Politikerinnen, die wirklich nichts leisten. Genauso wie es genug Politiker gibt die nichts leisten.
Wer sagt dass Frauen für den Haushalt und Kinderbetreuung zuständig sind? Das sind antiquirte Einstellungen!!!! Eine Frau entscheidet heutzutage selbst, ob und wen sie heiratet und ob sie Kinder haben will. Für diese Entscheidung ist sie selbst verantwortlich. Wenn eine Frau in eine Beziehung hineingeratet, die mit ihrem Lebensentwurf nicht übereinstimmt, bzw. in der sie sich nicht durchsetzten kann, dann sollte sie am besten gleich kein öffentliches Amt anstreben. Das Patriarchat ist da nicht schuld. Schon eher ist sie sich selbst im Wege.

>Frauen haben andere Prioritäten als Männer <
z.B. sich nicht in einem öffentlichen Amt zu exponieren

>zwischenmenschliche Beziehungen sind wichtiger als Gewinnenmüssen, Kooperation ist fruchtbarer als Konkurrenz, ecc.<
Menschen ohne Machtinstinkt und Durchsetzungsfähigkeit sollten sich am besten von der Politik fernhalten, weil sie nicht das erreichen können was sie gerne würden. Und das gilt sowohl für Männer als auch für Frauen.
Und wenn Frauen zwischenmenschliche Beziehungen so wichtig sind wie Sie es sagen, dann wundert es mich kaum, dass es so viele Kindergärtnerinnen und Volkschullehrerinnen gibt aber nicht so viele Politikerinnen. (auch wenn im Grunde es gar nicht so wenige sind )

Di., 03.12.2019 - 20:36 Permalink
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Weiser Mann Di., 03.12.2019 - 21:08

Antwort auf von gorgias

Danke Herr Gorgias, das Meiste von dem, was Sie schreiben, habe ich mir beim lesen auch gedacht. Da fragt man sich, ist das die Erfahrung des Herrn Trojer? Ist es ihm nicht gelungen, 50/50% in seiner Beziehung und in seinem Berufsalltag herzustellen - und warum?
Ich glaube, wenn wir 50/50% bei Leitungsposten zugestehen sollen, dann würden wir gerne auch in anderen Bereichen 50% abtreten. Oder?
Z. B. je 50% Müllfrauen, Kanalarbeiterinnen, Straßenbauarbeiterinnen, Bergfrauen, Matrosinnen auf Containerschiffen, Soldatinnen und Polizistinnen in Sondereinsatzkomandos, usw. aber ganz einfach in den meisten Bauberufen, Handwerksberufen, man würde nicht aufhören aufzuzählen.
Seit ich berufstätig bin - und das seit 1964 - haben meine Kolleginnen gleichviel verdient, wie ich. Seit ich mich bewusst erinnern kann, waren alle Berufe formell für alle wählbar, unabhängig vom Geschlecht. Eine Ausnahme kann ich mich erinnern: lange durften nur Mädchen in die Kindergärtnerinnenschule.

Di., 03.12.2019 - 21:08 Permalink
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gorgias Di., 03.12.2019 - 21:59

Antwort auf von Peter Gasser

>frei mach dem Motto: du hast das Kind geboren, nun kümmere dich auch drum!<

Das ist perfide. Hier klingt das so, als ob man Mütter in sozialer not alleine lassen würde. Es geht aber darum ob man Menschen alles Ermöglich muss. Es ist eine Ideologie, dass alles möglich sein muss.

Wer sich für Familie und Kinder entscheidet, muss sich organisieren oder auch bereit sein Abstriche zu machen. Einen Haushalt zu schmeißen und Karriere zu machen (oder politisches Amt auszuführen) ist nur mit Aufwand, Organisation und Unterstützung möglich.

Und nebenbei: Wie wird dieses Problem durch eine Quote gelöst?

Di., 03.12.2019 - 21:59 Permalink
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Sepp.Bacher Di., 03.12.2019 - 21:44

Hallo Karl Trojer, da kann ich mit dir nicht einverstanden sein. "Wie gut täte es nicht zuletzt uns Männern, wenn, für eine Dauer von 20 Jahren, den Frauen die 50%-Beteiligung an allen Ämtern garantiert würde !" Also, du möchtest wieder eine Proporz-Erfahrung machen, nachdem die mit den drei Sprachgruppen so gut geklappt hat! Und da hat man sich 40 Jahre gegeben, und als diese abgelaufen waren, hat man die Frist verlängert, weil es sich noch nicht eingependelt hätte. Und was würdest du mit den offen gebliebenen Stellen tun? So wie damals beim Proporz: die Frauen von Außen hohlen, obwohl es im Lande genügend geeignete männliche Bewerber geben würde? Solche Ideen, die nicht von Frauen zu besetzenden Stellen, vakant zu lassen, gibt es schon. In der staatlichen öffentlichen Verwaltung gibt es auch schon seit Jahrzehnten solche per Proporz nicht besetzte Stellen offenen Stellen, mit den Auswirkungen, die wir letzthin in den Medien vernommen haben.

Di., 03.12.2019 - 21:44 Permalink
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Profil für Benutzer Karl Trojer
Karl Trojer Mi., 04.12.2019 - 09:48

Ich spreche nicht von geltenden Gesetzen, sondern von gesellschaftlichen Zuständen. Und, einen Proporz kann man auch so handhaben, dass er verfügbar ist, wenn er genutzt wird, und er, wenn nicht innerhalb nützlicher Zeit genutzt, für den jeweiligen Fall entfällt.... Vollkommenheit habe ich nie angestrebt, doch meine Beziehungen sind, Herr Weiser Mann, entgegen Ihrer Unterstellung, lebensfähig...

Mi., 04.12.2019 - 09:48 Permalink
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Hans Hanser Mi., 04.12.2019 - 19:12

Ich habe mich eingehend mit dem Thema befasst und mit Berufskollegen verschiedene Berechnungen angestellt. Wir meinen es ernst: die Frauenquote müsste in allen öffentlichen Bereichen wie Politik, Verwaltung, In-house-Gesellschaften usw. auf 70% erhöht werden.
Der Skaleneffekt wäre enorm und würde sogar die letzten Kritiker verstummen lassen.

Mi., 04.12.2019 - 19:12 Permalink
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Hans Hanser Mi., 04.12.2019 - 20:22

Antwort auf von Elisabeth Garber

@Frau G., überlegen Sie mal wie viele Stunden Politiker tatsächlich im Parlament und in den Landtagen sitzen. Denn auch bei den Kommissionen werden sie oft vertreten. Diese Zeit könnte locker von bereits in die Familienarbeit eingebundenen Frauen ausgefüllt werden, flexibel würden sie werden wenn Ihre Unterstaatssekretärinnen ebenfalls weiblich wären und ihnen zur Hand bei der Kleinkindbetreuung usw. gingen. Frau Gebhard hat's vorgemacht.
In der öffentlichen Verwaltung ist in den nächsten 10 Jahren im Zuge der Digitalisierung eine physische Präsenz von 30-40% der aktuell Bediensteten nicht mehr vonnöten, große Teile der Arbeit kann mittels Telearbeit von zu Hause erledigt werden. Eines Tages werden wir soweit sein den Schalterbeamten im Lifestream entgegenzutreten, dies kann auch während anderen familiären Arbeiten erledigt werden.
Größere Gesellschaften im Landes- oder Staatsbesitz müssten gemäß dem Modell SAP in Arbeitsplätze mit Kita u.ä. umfunktioniert werden; auf die längere Sicht können bei großen Staats und Landesgesellschaften auch Schulen in deren Räumlichkeiten einziehen, teilweise ist dies in Russland bereits der Fall.
Damit wären Problematiken wie Wiedereintritt in den Beruf großteils ausgeräumt.
Ich könnte die Details beliebig weiterführen. Wichtig wäre, dass die aktuell in der Politik tätigen Frauen solche Modelle postulieren und deren Interessensvertretungen geschlossen dahinter stehen würden. Leider höre ich davon nichts, weil man sich mit peanuts (mal ein VWR-Posten da und eine Gleichstellungsrätin dort) abspeisen lässt. Frauen in der Politik müssen mehr fordern und beharrlich dagegen sein wenn ihre Forderungen nicht erfüllt werden; die Beharrlichkeit, eine positive Eigenschaft der Frau, sie muss nur deutlich öfter umgesetzt werden.
Ich bin ebenfalls der festen Überzeugung, dass bei einer Mehrheit von Frauen dem Turbokapitalismus Einhalt geboten wird, weniger Kriege geführt werden und das Thema Nachhaltigkeit und generationenübergreifendes Denken viel mehr in den Vordergrund tritt.

Mi., 04.12.2019 - 20:22 Permalink
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Sepp.Bacher Do., 05.12.2019 - 10:48

Antwort auf von Hans Hanser

Herr Hanser, ich habe auch gegoogelt, weil ich von Betriebs- und Volkswirtschaftslehre nichts verstehe. Ich werden auch bei den Begriffen Konstanter & Positiver Skaleneffekt - die Politk und die ÖV betreffend - nicht schlau. Sie haben Ihre Idee jetzt verdeutlicht, aber da bleibe ich wieder bei "VWR-Posten" hängen und kann auch keine Definition dafür finden?!
Bezüglich Öffentliche Verwaltung und Digitalisierung: Die Digit. hat in der ÖV mindestens schon vor 25 Jahren angefangen und schon damals wurden solche Prognosen zu Einsparung und Telearbeit gestellt. Das blieb aber Theorie. Im Gegenteil hat die Digit. noch mehr Arbeitsplätze geschaffen - sogar in der ÖV!

Do., 05.12.2019 - 10:48 Permalink
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Profil für Benutzer Hans Hanser
Hans Hanser Do., 05.12.2019 - 11:08

Antwort auf von Sepp.Bacher

VWR-Posten...Verwaltungsratsposten. Dass in Südtirol die Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung noch in den Kinderschuhen steckt, dürfte Ihnen hinlänglich bekannt sein.
Fahren Sie mal in die USA, dort arbeiten in einer Gemeindestube einer Gemeinde mit 100.000 Einwohner eine Handvoll Leute. Nahezu alle Akte lassen sich online bewältigen. In D sind wir auch noch meilenweit davon entfernt, aber sicherlich weiter als in Italien.
Südtirol würde eine Reform der Gemeindenaufteilung mehr als gut tun, denn wozu Kleingemeinden eine eigene Verwaltung benötigen und diese Services - wie bei uns in Bayern - nicht von der nächsten Großgemeinde erledigt werden können, ist mir unverständlich. Hat sicher mit den jeweiligen Dorfkaisern zu tun, die sich gerne als Hoheit eines 100-Seelen-Dorfes aufspielen.

Do., 05.12.2019 - 11:08 Permalink