Kultur | Salto Afternoon

Tiroler Architekturvisionäre

Vor 10 Jahren verstarb der Architekt Raimund Abraham bei einem Autounfall in Los Angeles. 2017 wurde sein letztes Gebäude fertiggestellt. Eine Filmerinnerung mit Hinweis.
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Foto: Gero Hecker

Gemeinsam mit Hans Hollein und Walter Pichler zählt Raimund Abraham in den 1960er-Jahren zu den wichtigsten Vertretern einer skulpturalen und zeichnerischen Architektur. Am 4. März 2010 kam der austro-amerikanische Architekt, dessen elterliche Wurzeln im Südtiroler Weindorf Girlan liegen, bei einem Autounfall in Los Angeles ums Leben.


Bereits in den 1920er Jahren waren die Eltern des 1933 in Lienz (Ostrirol) geborenen Raimund Johann aus Südtirol weggezogen. Viele Jahre besaßen die Abrahams, trotz ihres Wohnortwechsels nach Osttirol, ein kleines Grundstück mit Weinreben in Girlan, dass an den Sohn Raimund weitervererbt wurde. Mitte der 1980er Jahre stellte der renommierte Architekt in der Galerie ar/ge kunst in Bozen aus und war daraufhin fast jährlich einmal auf seinem Grundstück, in der „Urlandschaft“ seiner Vorfahren, zu Gast. 

Er hat sich immer ausgelassen, gegen die Architekten, die Kommerzarchitektur machen…
(Carl Pruscha über Raimund Abraham)

In einem Filmgespräch zwischen Carl Pruscha und Valerie Messini spürt der Freud und Abraham-Kenner gemeinsam mit der Architektin und Künstlerin den Architekturtheorien Raimund Abrahams nach – im "Bauch" seines Musikerhauses.

RAIMUND ABRAHAM - ARCHITEKTUR AUS DEM BAUCH / Quelle: Mediaart Production Coop

 

Am Donnertag 26. März werden Carl Pruscha und die Boznerin Valerie Messini im Innsbrucker Architekturzentrum aut ab 20 Uhr erneut ein Gespräch führen – dann über Pruschas Zeit in Nepal, wohin der 1936 in Innsbruck geborene von der UNO 1964 als Berater entsandt wurde. Nach seiner Rückkehr nach Wien Mitte der 1970er Jahre, wurde der umtriebige Bohemien unter anderem als Rektor der Akademie der bildenden Künste zu einer wichtigen Figur der Wiener Architekturszene.