Wirtschaft | Milchwirtschaft

Reinalters Hiobsbotschaft

Wie soll es mit der Berglandwirtschaft weiter gehen? Das ist die große Frage angesichts der Kostenexplosion, welche die Milchwirtschaft kalt erwischt hat.
Joachim Reinalter
Foto: Südtiroler Sennereiverband
Dass der Milchpreis seit rund 30 Jahren sozusagen auf dem gleichen Niveau geblieben ist, während alle anderen Kosten wie Futter, Treibstoff, Maschinen oder Strom gestiegen sind, ist nichts Neues. Die Preissteigerungen, mit denen sowohl Landwirte als auch Sennereien seit Anfang des Jahres konfrontiert sind, „sind jedoch ein absolutes Novum und bringen die Berglandwirtschaft in ernsthafte Gefahr“, fürchtet Joachim Reinalter. Genau in dieser angespannten Situation muss der Obmann des Sennereiverbandes den Genossenschaftsmitgliedern auch noch eine Hiobsbotschaft überbringen: Der Auszahlungspreis für Milch wird heuer wohl niedriger ausfallen als in den vergangenen Jahren.
 

Massive Kostenexplosion

 

Nach den Gründen für diese Maßnahme gefragt, erklärt der Obmann des Sennereiverbandes, dass die Preissteigerung innerhalb kürzester Zeit und außerordentlich massiv erfolgt sei sowie beinahe alle Produktionsschritte in der Milchverarbeitung betroffen habe. Der Preis für bestimmte Joghurtbecher sei um das Doppelte gestiegen, wobei in der Joghurt-Produktion die Kostenexplosion nicht nur das Verpackungsmaterial wie Becher, Siegeldeckel und Kartonagen betrifft, sondern genauso die zugesetzten Fruchtmischungen – mit ein Grund, weshalb man Himbeer-Joghurt inzwischen manchmal vergeblich in den Regalen sucht.
 

Auszahlungspreis wird heuer niedriger ausfallen

 

Die Preissteigerung in diesem Ausmaß an die Händler weiterzugeben, sei allerdings nicht möglich, so Reinalter. Als Ziel habe man sich gesetzt, zumindest die zusätzlichen Kosten in der Produktion weiterzugeben, wären es mehr, wäre dies bereits ein großer Erfolg. Die Handelsketten ihrerseits sehen sich wiederum nicht in der Lage, die Preissteigerungen an die Kunden weiterzugeben. „Das ist auch nachvollziehbar“, so Reinalter, der auf die Preisbindung für Grundnahrungsmittel in der EU verweist. Allerdings sei man auch auf das Verständnis der Handelsketten angewiesen, „weil sich die Sennereien und mit ihnen die Landwirte in enormen Schwierigkeiten befinden“. Besonders die Bauern, die ebenfalls mit höheren Preisen für Futtermittel, Treibstoff und Strom konfrontiert sind, würden eigentlich zehn Cent mehr pro Liter brauchen, um erfolgreich wirtschaften zu können. „Wir müssen ihnen heuer allerdings sagen, dass der Auszahlungspreis niedriger ausfallen wird“, erklärt Reinalter.
 
 

„Wir packen es nicht mehr alleine"

Im Sennereiverband ist man sich des Problems wohl bewusst und was das für einige Bauern, die im Vollerwerb arbeiten und gerade so über die Runden kommen, bedeutet – es geht hier um nichts weniger als ihre Existenz. Reinalters Appell geht deshalb auch an die Südtiroler Gastronomie und Hotellerie, die den einheimischen Produkten noch mehr den Vorzug geben sollen. Nicht nur bei den Käseprodukten, auch im Frischmilchbereich gebe es erhebliches Steigerungspotential. „Wir sind auf die Solidarität der Konsumenten, des Handels und der Tourismusbetriebe angewiesen, weil wir inzwischen an einem Punkt angelangt sind, wo wir es alleine nicht mehr packen“, bringt es Reinalter auf den Punkt und betont, dass sich die Gesellschaft die Frage stellen müsse, ob man die von der Landwirtschaft geprägte Kulturlandschaft überhaupt noch erhalten möchte. Auch die Politik sei gefordert, so der Sennerei-Obmann. Die Unterstützung müsse dabei nicht unbedingt in Form von weiteren Förderungen oder Hilfsgeldern kommen. Ein Abbau bei den verschiedenen Auflagen oder bürokratische Hemmschwellen wäre bereits eine große Erleichterung. „Wir hoffen, dass man die Berglandwirtschaft nicht ganz im Regen stehen lässt“, so Reinalter abschließend.
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Josef Fulterer Do., 31.03.2022 - 21:44

Reinalter, Zampieri und der frühere Obmann Alber, haben Einiges zum jetzigen Elend der BERGMILCH beigetrtagen:
Der vom Zampieri gepriessene Kauf der STELLA BIANCA, bei der recht bald eine Abwertung von mehreren Millionen € notwendig wurde.
Der Ankauf des Mozzarella Betriebes Bustaffa & Figli, mit den mäßig ausgelasteten Transporten von der Heumilch in die Po Ebene und der Heumilch Mozzarella zurück nach Südtirol, drückt mit Sicherheit den Durchschnittsauszahlungspreis.
Die Betriebs-eigenen Geschäfte wurden in die leichtfertig gegründete Tochtergesellschaft SÜDTIROLMILCH aus gelagert. Die profitable Vermarktung in den eigenen Geschäften, mit den erzielten Endverbraucherpreisen mit täglichem Incasso, verschwinden in der SÜDTIROLMILCH. Unter Anderem zur Abdeckung der Abwertung bei der STELLA BIANCA und zur Bezahlung von weiteren Unfug.
Die leichtfertige Gründung von Tochtergesellschaften, vom Raiffeisen Verband vor exerziert, verursachen einen hohen Verwaltungsaufwand und zusätzlich lassen sich R & Z weitere satte Vergütungen für die gleiche Milch zukommen.
Der Bau des Geschäfts- und Bürogebäudes mit kurzfristigen Leasing drückt ebenfalls den Auszahlungspreis an die Mitglieder.
Für die von Reinalter angedachte gemeinsame Vermarktung, werden die anderen Sennereien nicht zu haben sein, da sie den Geschäftspraktiken der BERGMILCH misstrauen, die noch immer ihre Verteilung an die Gastronomie dem Huber überlässt.

Do., 31.03.2022 - 21:44 Permalink
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Josef Fulterer Mo., 16.05.2022 - 06:21

Ein weiteres Schelmenstück vom Reinalter und Zampieri.
Vor einigen Jahren als die BERGMILCH-Strateghen, noch über die zuviele Tankmilch geplärrt haben, haben sie den allgemein üblichen 500 Gamm-Becher beim Jogurt, mit dem schrägen Trick der Multi-Lebensmittelkonzerne auf 400 Gramm reduziert, um die Verbraucher mit dem scheinbar günstigeren Produkt herein zu legen.
Die Verpackungskosten sind mit dieser Sonderanfertigung der Becher, um mindestens 20 % angestiegen und die Verpackungsanlage arbeitet mit dem 400 Gramm-Becher pro kg Produkt um 20 % langsamer. Ein gegen 40 %iger Anstieg bei den Betriebskosten, war die Folge dieser Verbraucher-täuschenden Erfindung.

Mo., 16.05.2022 - 06:21 Permalink