Politik | Energiekrise

AAA - Alternative dringend gesucht

Die aktuelle Energiekrise zeigt wieder einmal auf, dass wir in einem System der Wirtschaftsdiktatur leben.
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In diesen Tagen macht mir das System in welchem wir leben immer mehr Angst. In der gestrigen TV-Sendung "Am runden Tisch" auf Rai Südtirol wurden zwar wesentliche Fragen zur Energiepreis-Teuerung aufgeworfen, wesentliche Antworten sind aber ausgeblieben. Etwa auf die Frage: "Kann man die Gaspreiskoppelung an den Strompreis nicht etwa (europäisch / global) abschaffen, damit so die Preise wieder sinken?
Ich würde zudem auch Fragen wie: "Warum wird Spekulation auf essentielle Rohstoffe überhaupt erlaubt?"; "Wer ist es konkret, der jetzt gerade Riesengewinne aus der Energiekrise erwirtschaftet?"; "Gilt irgendwo im 'globalen Westen' noch ein Primat der Politik vor der Wirtschaft?" sowie weitere mehr, stellen.
Wir haben als BügerInnen heutzutage hierzulande, in Südtirol, in Italien, im Rahmen der EU, zwar (zum Glück) individuelle Grundfreiheiten und -Rechte, sowie bis einem gewissen Punkt auch politisch-demokratische Mitbestimmungsrechte - jedoch leben wir meiner Meinung nach in einer (neoliberalen) Wirtschaftsdiktatur. Das hier soll keine Verschwörungstheorie und auch nicht eine totale Ablehnung des Kapitalismus sein. Meiner Meinung hat aber wohl spätestens die Finanz- und Bankenkrise gezeigt, dass (auch) der "moderne" Mensch (noch) für die Wirtschaft existiert und nicht umgekehrt, um es einfach und etwas grob auszudrücken. Damals haben Staaten Milliarden an Steuergeldern hergenommen, um marode Privatunternehmen (Banken) vor dem Konkurs zu retten und um zudem noch mehrere von deren Top-Angestellte (Führungskräfte), die für das Desaster mitverantwortlich waren, sogenannte "goldene Fallschirme" (sehr großzügige Abfindungen) zu ermöglichen. Das alles wurde gemacht ohne natürlich die BürgerInnen, welche dafür bezahlt haben, zu fragen ob sie damit einverstanden waren oder nicht.
Nichts neues unter der Sonne, wird jetzt manch einer denken. 
Bleibt nur noch die Frage, ob dieses System bewusst von Menschen gelenkt wird, welche davon profitieren, oder ob es sich gewissermaßen, so absurd es auch klingen mag, mittlerweile schon zum Teil verselbstständigt hat und eine Art von Eigenleben führt (wobei sein Impakt sich jedoch auch aktuell mitunter in deutlich unterschiedlichen Preislagen von Land zu Land der EU niederschlägt, wenn wir uns den derzeitigen Stand der Energiepreis auf Eu-Ebene anschauen).
Was auch immer der namentlich nicht zitierte Schweizer Bankier genau gemeint hatte, als er seinem bekannten Landgenossen Jean Ziegler, Soziologe und Bestsellerautor, auf dessen Frage hin, warum der "arme globale Süden" vom "reichen globalen Norden" (weiterhin) wirtschaftlich ausgeblutet wird, antwortete, dass man "die Kapitalflüsse nicht stören dürfe" - dieses System macht einem immer mehr Angst. 
Wir brauchen eine Alternative, hin zu einer Wirtschaft FÜR den Menschen und nicht umgekehrt - und nicht zuletzt brauchen wir auch einen Wandel hin zu einem Leben (als Rasse) MIT der Natur / Umwelt / Erde und nicht, wie bisher historisch exponentiell immer stärker (natürlich auch demographisch bedingt) einem Leben VON ihr.

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Josef Fulterer Di., 11.10.2022 - 06:48

Dem "KAMPFHUND-artigem Auftreten des NEO-LIBERALISMUS," müssen die Politiker den angemessenen Maulkorb verpassen und endlich auch "die über 90% der KAPITAL-BEWEGUNGEN angemessen BESTEUERN," die ohne Ware und Dienstleistung um die Welt rotieren und die arbeitenden Menschen zunehmend ärmer machen.

Di., 11.10.2022 - 06:48 Permalink