Blick auf den Rosengarten
Foto: Oswald Stimpfl
Ausflug | Ausflug der Woche

Von Rentsch über Leitach nach Signat

Durch die Weinberge am Fuß des Rittens. Rundwanderung um Signat mit zahlreichen Einkehrmöglichkeiten.
  • Länge: 12,6 km

    Gehzeit: 4 h 40 min

    Höhenmeter: 820

    Anfahrt und Parkplatz: Bozen, auf der alten Brennerstraße, jetzt LS 22, 200 m östlich der Rentscherbrücke einige Parkplätze an der Straße Öffis: Auch mit Stadtbus von Bozen erreichbar. Fahrplan: www.suedtirolmobil.info

  • Der Rittner Berghang bei Leitach im Nordosten vom Bozner Talkessel ist eine der besten Weinlagen Südtirols. In alten Zeiten war der „Leitacher“ einer der berühmtesten und geschätztesten Tiroler Rotweine. Durch die verschiedenen Vegetationsstufen mit den zusammenhängenden Weinbergen am Bergfuß und den Terrassen mit Streusiedlungen vonUNterplatten und Signat führt eine abwechslungsreiche und wegen der Länge auch durchaus anspruchsvolle Wanderung, auf der es viel zu entdecken gibt. Auch im Spätherbst und Winter, Schneefreiheit vorausgesetzt, ist dei Wanderung lohnend.

    Startpunkt ist der Ortsteil Rentsch an der Landesstraße 22, der alten Brennerstaatsstraße. Nach dem Larcherhof, an der Bushaltestelle, biegt bergwärts die kleine Straße nach Unterleitach ab, wir folgen den Wegweisern 5/A, „St. Georg in Wangg“, „Unterinn“. Es geht zwischen Bauern- und Wohnhäusern bergauf, nach dem Weinhof Oberganzner geht der Feldweg nun eben durch Weinreben auf die Röhren des Kraftwerkes Kardaun zu. Im Osten grüßt der Rosengarten aus dem Einschnitt des Eisacktales. Wir wandern unter den riesigen Röhren durch und gelangen zu einer Geländenase mit dem Wanggerhof und dem Kirchlein St. Georg in Wangg. Es sieht zwar alt aus, ist aber relativ neu: Der bereits 1223 erstmals erwähnt Vorgängerbau wurde bei einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg, der dem nahen Kraftwerk galt, komplett zerstört. Nach dem Wanggerhof senkt sich die nun asphaltierte Höfezufahrt zum Tal ab, führt an der Bergseite auf die Autobahnausfahrt Bozen Nord zu und dann wieder aufwärts. Durch Weinberge und Buschwald gelangen wir zu einem kleinen Plateau mit dem stattlichen Ebnerhof, dabei geht der Blick im Westen zum Bozner Talkessel.

  • Die St.-Anna-Kapelle in Unterplatten

    Der Besitzer des stattlichen Ebner-Hofs ließ im ausgehenden 18. Jh. die St.-Anna-Kapelle im spätbarocken Stil erbauen und reich ausstatten. Das Altarbild zeigt eine schöne Kopie der Maria-Hilf-Muttergottes, flankiert von den Statuen der Apostel Petrus und Paulus. Der Weinhof wird biodynamisch bewirtschaftet und ist für die schonend produzierten Rot- und Weißweine bekannt. Herausragend ist der Vernatsch aus alten Reben, der im Holzfass ausgebaut wird und unter dem Namen St. Anna und St. Anna R (für Riserva) ausgebaut wird.

    Zwischen dem Wohnhaus vom Ebnerhof und der spätbarocken Kapelle führt uns der Weg durch Reben zur Autostraße auf den Ritten. Wir überqueren sie beim Gasthaus Lun und folgen dem alten Karrenweg bergauf bis zum Gasthaus Unterinner Hof an der Rittner Straße. Wir bleiben dort kurz auf der Autostraße, gehen über die Kreuzung der Straße mit jener nach Signat, bleiben noch kurz auf der Rittner Straße bis zu einer weiteren Abzweigung mit einer Höfezufahrt, hier biegen wir links bergauf ab. Immer auf Weg 5/A wandern wir am Neuhauser Hof vorbei, der Weg taucht in Kastanienwald ein und erreicht in der Höhe den Keschtnweg. Dieser mit dem Symbol der Kastanie – hier Keschtn genannt – gut ausgeschilderte Weitwanderweg führt vom Brixner Raum nach Bozen und weiter bis nach Terlan. Wir folgen ihm westwärts und erreichen den wunderbar mit herrlicher Aussicht zu den Dolomiten auf einer Felsenterrasse gelegenen Hof Partschuner, einen einfachen Buschenschank. Von diesem Hof wandern wir auf Asphalt bergab, gelangen zum Weiler Signat mit Kirchlein und dem kleinen Hotel mit Restaurant Signaterhof. 240 m nach dem Kirchlein verlassen wir die asphaltierte Straße und biegen vor einem Haus rechts ab. Der Wegweiser (Nr. 5) führt uns mit Blick auf Bozen und die Weinberge von St. Magdalena zum Losmannhof, einem traditionellen Buschenschank, und weiter durch Buschwald bis zur Signater Straße, der wir nun bis St. Justina folgen. Das romanische Kirchlein von St. Justina zu Prazöll verleiht der Gruppe schöner alter Weinhöfe, die sich darum scharen, den Namen. Nach Überquerung der asphaltierten Rittner Straße führt die gepflasterte alte Rittner Straße durch herrliche Weinberge zu Tal, das allerletzte kurze Wegstück gehen wir auf der Fahrstraße. Im Talgrund, bei der Brücke über den Rivelaunbach in Rentsch ist bereits der Larcherhof, unser Ausgangspunkt im Blick, die Runde schließt sich.

  • Einkehr

    Hofschänke Partschoner

    Wunderschöne Aussicht, Tische im Freien, einfache Hausmannskost, im Herbst Törggelen. Signat 164, Ritten, www.partschonerhof.com, Tel. 347 0005876, ganzjährig geöffnet, Mi. Ruhetag.

     

    Signater Hof

    Gasthof und kleines Hotel. Antike Stube im Obergeschoss, Tische im Freien, auch mit dem Auto ab der Rittner Straße (Abzweigung in Justina) erreichbar. Gute Küche, im Herbst Törggelen. Signat 166, Ritten, www.signaterhof.it, Tel. 0471 365353, Mo. Ruhetag

     

    Buschenschank Loosmann

    Einfache bäuerliche Hausmannskost. Auf einem Teil der 3 ha Weinberge wachsen die Trauben für den Ausschank. Vernatsch-, Zweigelt- und Blauburgundertrauben ergeben einen schönen Roten, jene von Müller-Thurgau und Weißburgunder aromatische Weiße. Familie Pircher, Signat 177, Ritten, Tel. 0471 365551. März–Juni und Sep.–Dez. geöffnet.