Politik | Mals im Fokus

Mals im Fokus der Bioland Delegiertenversammlung

Das „Biobauern-Parlament“ entwickelt Bioland Richtlinien weiter und verabschiedet Pestizid-Resolution: "Raus aus der Pestizidfalle"
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Über 140 Delegierte Bioland Bauern sind Ende November aus ganz Deutschland und Südtirol nach Fulda gereist, um die Bioland Richtlinien weiterzuentwickeln und sich agrarpolitisch auszutauschen. Die gewählten Vertreter der Bauern diskutierten mit dem Bioland Präsidium, den Fachausschüssen und Gästen über die Wege in die Landwirtschaft der Zukunft. Die Bundesdelegiertenversammlung – sozusagen das „Bioland Parlament“, tagt zweimal im Jahr.

Ein Höhepunkt der Tagesordnung war der Bericht des Malser Bürgermeisters Ulrich Veith. Zusammen mit einer Vertreterin der verschiedenen Malser Bürgerinitiativen, Martina Hellrigl, und dem Vizeobmann von Bioland Südtirol, Günther Wallnöfer, erklärte Veith die Geschehnisse in Mals zum Pestizid-Referendum: 75 Prozent stimmten bei einer Volksbefragung für eine pestizidfreie Gemeinde Mals. Die Delegierten honorierten den Mut und das Engagement der Südtiroler mit lang anhaltendem, stehendem Applaus.

“Das was ihr geleistet habt, ist das, was uns allen noch bevorsteht”, so eine Stimme aus dem Publikum.

Ulrich Veith bedankte sich: „Ich alleine als Politiker hätte das nie geschafft. Die Diskussion über Pestizide muss in der Bevölkerung und bei den Landwirten beginnen. Es braucht eine hohe Beteiligung und viel Engagement. Wir hoffen auf viele Nachahmer.“ Die wichtige Rolle der Biobauern liege darin, mit gutem Beispiel voran zu gehen.

Die Bioland Bundesdelegiertenversammlung hat in diesem Sinne eine Pestizid-Resolution verabschiedet. Die Resolution enthält unter anderem die Forderung nach einem Verbot giftiger Pflanzenschutzmittel, die Einführung einer Pestizidabgabe und den gesetzlichen Schutz von Ökoflächen vor Pestizid-Abdrift.

 „Wir müssen raus aus der Pestizid-Falle. Die Menschen wollen keine Pestizide in Lebensmitteln oder in ihrem Blut haben. Als funktionierende Anbaumethode, die sich auf natürliche und naturgemäße Pflanzenschutzmittel beschränkt, muss die Politik den ökologischen Landbau stärker unterstützen,“ so Jan Plagge, Präsident von Bioland. „Die ökologische Landwirtschaft sollte die Normalität sein, nicht umgekehrt“, ergänzt Michael Oberhollenzer, Obmann von Bioland Südtirol.

Der Biolandbau verursacht keine versteckten Kosten für Umweltschäden, Artenverlust oder Krankheitsbehandlungen. Im Gegensatz zu konventionellen Produkten zeigen Ökolebensmittel den Kunden ihren echten Preis. Bioland fordert deshalb eine Pestizidabgabe.

„Das Verursacherprinzip wird grob missachtet. Die Pestizidindustrie muss endlich an den externen Kosten des chemischen-synthetischen Pflanzenschutzes beteiligt werden,“ so Plagge.

Zudem müsse der Gesetzgeber die Biobauern endlich effizient vor Pestizidabdrift von konventionellen Nachbarfeldern schützen.

Die Bioland Resolution "Raus aus der Pestizidfalle" steht zum Nachlesen auf Salto.bz und ein Hintergrundpapier auf der Bioland Homepage.

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Profil für Benutzer Christian Mair
Christian Mair Fr., 05.12.2014 - 17:33

Neben Bioprodukten ist eine klare Orientierung auf den regionalen Markt anzustreben, um Verkehr zu vermeiden, CO2 einzusparen, Kreisläufe zu schaffen. Dazu ist ein Überdenken der Förderungen der konventionellen Landwirtschaft in bisheriger Form nötig.
Vorschläge
1.Zusammenlegen von Maschinenparks
2. Zusammenlegen von Stallungen
3. Förderungen für Getreide, Gemüse, Kräuter, nichtkonventionelle Obstarten

Fr., 05.12.2014 - 17:33 Permalink
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Christian Mair Fr., 05.12.2014 - 17:33

Neben Bioprodukten ist eine klare Orientierung auf den regionalen Markt anzustreben, um Verkehr zu vermeiden, CO2 einzusparen, Kreisläufe zu schaffen. Dazu ist ein Überdenken der Förderungen der konventionellen Landwirtschaft in bisheriger Form nötig.
Vorschläge
1.Zusammenlegen von Maschinenparks
2. Zusammenlegen von Stallungen
3. Förderungen für Getreide, Gemüse, Kräuter, nichtkonventionelle Obstarten

Fr., 05.12.2014 - 17:33 Permalink