Politik | Reaktion

“Italien hat uns gerettet”

Oskar Peterlini freut sich über das Nein zur Verfassungseform, zeigt sich “froh, davor gewarnt zu haben” und kritisiert die politische Führung des Landes.
Oskar Peterlini
Foto: Südtirolfoto/Othmar Seehauser

Sein Kommentar durfte am Tag danach nicht fehlen. Doch Oskar Peterlini lässt sich Zeit. Erst am Montag Nachmittag tritt der ehemalige SVP-Senator, der in den vergangenen Wochen und Monaten in den ersten Reihen der Nein-Front gekämpft hat – mitunter mit harten Bandagen und heftigen verbalen Attacken gegen seine Partei – an die Öffentlichkeit. Erwartungsgemäß zeigt sich Peterlini glücklich über den Ausgang des Referendums und den Sieg des Nein. “Italien hat uns vor dem Zentralismus gerettet und vor einem autoritären System bewahrt, das alle Macht nach Rom und in die Hände einer einzigen Regierungspartei gebracht hätte”, kommentiert der ehemalige Senator.

“Doppelt glücklich” ist Peterlini für Südtirol: “Unsere Autonomie bleibt bewahrt, braucht sich nicht einem zentralistischen System unterzuordnen und keine Schutzklausel, um sich davor zu schützen.” Dann holt Peterlini zu einer erneuten Attacke auf die SVP aus: “Die politische Führung Südtirols hat die Lage total falsch eingeschätzt und wegen einer schwachen Zusage die Autonomie aufs Spiel und aufs falsche Pferd gesetzt.” Während der von Peterlini unter anderem aufs Korn genommene Landeshauptmann sich davon überzeugt gezeigt hatte, dass sich Südtirol als “glaubwürdiger Partner in Rom” bewiesen habe, sieht der Ex-Senator das ganz anders: “Dass Südtirol als einziges autonomes Land für den Zentralismus gestimmt hat, belastet Südtirols Glaubwürdigkeit in Italien und schürt den Neid gegen unsere Sonderautonomie noch mehr.”

“Um solche Fehler zu vermeiden” hat Peterlini für seine Partei einen Rat parat: “Es wäre opportun zur ehemaligen Diskussionskultur zurückzukehren, die die Sammelpartei immer ausgezeichnet hat. Andersdenkende an den Pranger zu stellen, wie es in Südtirol geschehen ist, ist kein Merkmal einer reifen Demokratie.” Selbstkritik hat der ehemalige Senator keine übrig – im Gegenteil: “Ich bin froh, dass ich davor gewarnt habe – auch wenn die Mittel und die Möglichkeiten gegen die Propaganda der Mehrheit ein Kampf von David gegen Goliath waren.”

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F. T. Mo., 05.12.2016 - 17:19

Wenn er doch endlich schweigen würde, und seine von uns bezahlte goldene Pension geniessen. Man kann ihn bald nicht mehr sehen.

Mo., 05.12.2016 - 17:19 Permalink