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Bayerische BBT-Blockade

Unmut hat sich im Freistaat Bayern breit gemacht: Von Bürgerinitiativen gegen die BBT-Pläne und einem Verkehrsminister, der schlichten soll.
BBT-Sprengstoff
Foto: BBT SE

Während im Süden alles glatt zu laufen scheint, brauen sich auf dem nördlichen Abschnitt dunkle Wolken über dem Brennerbasistunnel zusammen. 2026 soll die mit 64 Kilometern längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt in Betrieb genommen werden. “Deutschland wird dann wohl noch keine neuen Gleise haben”, schrieb die Süddeutsche Zeitung (SZ) Anfang Februar. Grund dafür ist nicht zuletzt der breite Protest der Bevölkerung im Raum Rosenheim. Seit im Herbst 2016 erste Skizzen für mögliche Trassenführungen der BBT-Zulaufstrecke in Nordbayern an die Öffentlichkeit gelangten, kocht der Bürgerzorn hoch, wie die SZ auch gestern (5. März) berichtete. Bürgermeister und Bürger “kennen vielerlei Gründe, warum es gerade da oder dort eben nicht geht”, schreibt der SZ-Redakteur Matthias Köpf aus Rosenheim. Inzwischen wurden mehrere Bürgerinitiativen gegründet, in denen sich über 500 Mitglieder gegen eine Trasse in ihrer Umgebung aussprechen.

Am heutigen Montag, 6. März, ist der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt von der CSU nach Rosenheim gereist, um einen Schlichtungsversuch zu starten. Erwartet wird er von den Mitgliedern der Bürgerinitiativen, die ihn “mit einer großen Demonstration samt Traktorkorso empfangen und im mehr als 5.000 Unterschriften übergeben” wollen, weiß die SZ. Im Artikel wird vor allem die geringe Vorarbeit der BBT-Planer in Deutschland als Grund für den Unmut unter den Bürgern genannt. Im Gegensatz zum südlicher in Bayern gelegenen Abschnitt, wo es schon seit längerem aktiv der Kontakt zur Bevölkerung in Sachen BBT gesucht wird, hinkt man weiter nördlich hinterher, schreibt Matthias Köpf. Deutsche Bahn und Planer drängen, viele Bürger bremsen: “Von Dobrindt erwarten sich alle Beteiligten nun ein Signal, wie es weitergehen soll. Doch die einen hoffen auf Grün und die anderen auf Rot.”