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Foto: Seehauserfoto
Politik | Wir und unsere Nachbarn

Korridor ade!

Wieder einmal so ein Fall: Da passiert etwas ganz Merkwürdiges in unseren Nachbarländern und unsere Online-Medien nehmen keine Notiz davon: Die Nord/Osttiroler Verwaltung (mit Grünbeteiligung wohlbemerkt) stellt den Korridorzug Lienz-Innsbruck ab Herbst ein.
  • Foto: Stefan Pattis

Endlich!“ war meine erste Reaktion. So sei Korridorzug hatte für mich immer so einen Touch von eisernem Vorhang. In einem Schenghen-geeinten Land könnte es doch ganz normalen Lokal- und Fernverkehr der Eisenbahn geben. Da die Osttiroler aber bereits wegen der zur Zeit unpassierbaren Felbertauern-Strecke schon einer verkehrstechnischen Isolationsgefahr ausgesetzt sind, wunderte mich der gewählte Zeitpunkt umso mehr.

Die TT schreibt: „Im April hat der damalige Verkehrslandesrat Toni Steixner (VP) dem Korridorzug eine letzte Chance gegeben.“ Aha, und nun mit der neuen grünbeteiligten Regierung stellt man die Eisenbahnverbindung ein und ersetzt sie mit einem doppelstöckigen Schnellbus! Wie schnell mag der sein, um dem Pustertaler Verkehr ein Schnäppchen zu schlagen? Und überhaupt, spätestens wenn der nicht-haltende Zug 30 Minuten länger braucht als ein Bus und die Südtiroler Transportstrukturen AG von sich gibt, es würde „mindestens 50 Millionen Euro kosten“, um die Strecke fit zu machen, dann interessiert mich das als Südtiroler. Ist die Strecke wirklich so marode? Oder ist die Straße so toll ausgebaut worden, seit dem ich sie das letzte Mal fuhr (ist nicht so lange her)? Als wäre es nicht erst gestern gewesen, als die Pustertaler Strecke elektrifiziert worden ist. Als hätte ich nicht langsam begonnen, dem Widmann zu vertrauen, dass wenigstens die Stammstrecken mit SMG-bemalten Bimmelbahnen einigermaßen vernünftig erschlossen würden und nun dieses rationale Urteil seitens der Profis!?

Wen wundert’s da, dass die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik da auf der Decke ist. Hat sie doch als SP-Landtagsabgeordnete dem Entschluss nun als Oppositionelle auch noch beiwohnen müssen. Laut Dolomitenstadt meinen die Osttiroler Grünen, man befürworte weiterhin eine Verbindung nach Innsbruck, ohne umsteigen zu müssen, aber mit der Möglichkeit in Südtirol aus- und einzusteigen. Normalität also! Nur, steht das wohl noch in den Sternen und wird womöglich durch das häufigere Halten eine noch längere Reisezeit zu erwarten sein. Da sind jetzt wohl die Südtiroler gefordert.

Just am selben Tag lese ich auf stol, dass die Innsbrucker Flüge zum Bozner Flughafen umleiten könnten, die unsrigen die Kontrolle aber lieber selbst in der Hand behalten. Na dann kontrolliert doch auch einmal die Pustertaler Strecke!

Nachtrag
Folgendes Video hatte ich auf Youtube gefunden. Copyright. Stammt von einem gewissen William923b. Und irgendwann kommt der Zug dann doch. Wie symbolisch!

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Profil für Benutzer Benno Kusstatscher
Benno Kusstatscher Do., 13.06.2013 - 11:06

https://www.facebook.com/zug.lienz.innsbruck

Von den likes ermutigt, wollen Studenten eine Petition beim Nationalrat einreichen.

Petition:
http://www.dolomitenstadt.at/wp-content/uploads/2013/06/Buergerinitiati…

Interview:
http://www.dolomitenstadt.at/2013/06/12/studenten-kampfen-fur-direkte-b…

und plötzlich wird die Sprengkraft langsam erfasst und es doch noch ein Thema in den Medien und Oppositionsparteien.

Und wer die Berichterstattung und die Kommentare genauer liest, spürt, dass das Osttiroler Fass voll ist, und der Korridor ein Tropfen ist. Hier ein Artikel, dessen Kommentatoren auch ein paar Kontra-Argumente bringen:

http://www.alpenfeuilleton.at/2013/06/osttirol-arsch-der-welt-und-nabel…

Do., 13.06.2013 - 11:06 Permalink
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Profil für Benutzer Patrick Leitner
Patrick Leitner Mi., 28.08.2013 - 21:49

Es freut mich sehr das mein Video Platz bei diesen Informatiefen Beitrag gefunden hat.
Das Video stammt auch aus der Zeit zwischen Zug und Bus während der Brenner Sperre im letzen Jahr zwischendurch kam dann auch wieder der Bus. Mann merkt schon das der Zug mit Langer Kombination sowie den Bordbistrowagen der auf der Strecke leider geschlossen blieb. Aufgrund des Gewichts Länger zum Fahren auf der Strecke braucht als der Kug in Kurzer Kombination erste Klasse war für die Strecke damals aber schon recht Edel muss ich sagen. Jedenfalls mann kann es wenden wie mann es möchte, aber der Bus der für die Fahrtzeit immer schon länger brauchte wird keine bequeme Ersatzmöglichkeit sein es gibt nichts bequemeres als den Zug mehre WC Sind auf der Reise auch bei 3 Stunden ein Muss, wenn dann schon ein Reisebus und kein Linienbus. Trotztem bin ich immer noch mehr für den Zug mal Akuu Leer kann mann Schnell anschließen oder auf dem Latop als diese Sache sind in einen Bus nicht möglich. Klar ist die Strecke von der Infra Strucktur in die Jahre gekommen das nicht nur auf Südtiroler Seite auch der Abschnitt Lienz San Candido Innichen ist nicht mehr auf den Neuesten besten Stand und Sanierunsgbedürftig. Der Langsamste Abschnitt ist der von Lienz nach Franzensfeste mehr als ca 90 Kmh zulässt dazu kommt das die Korridorzüge im Pustertal langsamer fahren müssen als die Flirt Züge und die von TI auch wenn sie meist die Station Vintl Freienfeld und Gossensaß auslassen es kommt keine große Geschwindigkeitsveringerung zusammen. Würde der Zug in Südtirol keinen Aufenthalt mehr machen würde dies auch nicht viel bringen den Betriebsaufenthalte währen Trotztem notwendig die Trasse ist groteils Eingleisig erst auf der Brennerbahn gibt es durchgehenden Betrieb ohne Lange Wartezeiten. Faxit ist weder die Straße noch die Zugverbindung kann groteils ein schnelleres Angebot machen dazu müsste die Strecke wirklich ausgebaut werden. Die Strassen sind e schon genug überlastet und Unweltfreundlicher ist der Zug aufjedenfall

Mi., 28.08.2013 - 21:49 Permalink