Kultur | Salto Weekend

Lustvolle Würze

Erotische Phantasie und erotische Pharmazie. In Brixen kommen beide zusammen. Wohl bekomm’s!
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
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Foto: Pharmaziemuseum Brixen

„Wir erzählen und zeigen die Geschichte der Gewürze und wir wollen auch mit Falschannahmen aufräumen.“ Elisabeth Peer vom Pharmaziemuseum Brixen hat im Zuge der quer durch Südtirols Museenlandschaft stattfindenden Reihe „Wohl bekomm’s!“ das schmucke Pharmaziemuseum mit stimulierenden Gewürzen bestückt und serviert eine Fülle an würzigen Anekdoten in mehreren Folgen. Stand in Etappe eins noch Grundsätzliches wie Salz und Pfeffer im Zentrum der Sonderschau – mit den Scharfmachern wie Paprika, Senf und Kren im Schlepptau –, folgt unter dem Titel Erotisch und orientalisch seit wenigen Tagen ein weiterer scharfer, ja heißer Sommerschwerpunkt. „Wir haben natürlich an den Sommer und die  Hitze gedacht“, schmunzelt Elisabeth Peer „und wir passen das immer thematisch der Jahreszeit an. Ab Oktober folgen dann süße und weihnachtliche Gewürze. Das geht dann weiter, Etappe für Etappe.“

4 K

Ein Themenschwerpunkt der aktuellen Etappe bilden die sogenannten Vier K: Kardamom, Kurkuma, Kreuzkümmel und Koriander: „Man findet sie einzeln verwendet, sie passen aber auch gut zusammen und finden sich in berühmten Gewürzmischungen“ erzählt Elisabeth Peer und fügt in Sachen Koriander hinzu: „Er regt den Appetit an, fördert die Verdauung, wirkt krampflösend und antibakteriell. Wegen der enthaltenen pflanzlichen Östrogene soll er bei Frauen aphrodisierend wirken - oder zumindest für gute Laune sorgen.“ 


Anregende Gewürzmischungen

Für die berühmte Gewürzmischung Curry – so erzählt das Museum – „gibt es keine fixe Rezeptur“. Sein feines Aroma hat nicht zuletzt die famose Curry-Wurst berühmt gemacht, Curry passt aber auch hervorragend zu Fisch, Reis und Gemüse. Die besondere Mischung Erotischer Curry setzt sich hingegen folgendermaßen zusammen: Kurkuma, Paprika, Tomaten, Koriander, Zimt, Knoblauch, Chili, Kardamom, Ingwer, Schwarzer Pfeffer, Vanille, Kaffeebohnen, Fenchel, Kümmel, Nelken und Muskatnuss.


Das von Sterne- und Fernsehkoch Alfons Schuhbeck als warm, harmonisch, verführerisch und sinnlich beschriebene Sexgewürz (Curcuma, Paprika, Zimt, Knoblauch, Kardamom, Chili, Ingwer, Koriander, Rosenblüten und Vanille) ist zwar ob seiner Wirkung umstritten, dennoch eignet sich die frivol klingende Pulvermischung „zum mild orientalischen Verfeinern von Saucen, Suppen und Eintöpfen, für Gemüse- wie Nudelgerichte und ganz besonders für Risotto.“


Dessert

Mit Rosenblüten, Vanilleschoten, Tonkabohnen und Kokos bietet das Museum sogar einen süß-duftenden Seitensprung. Rosenblüten beispielsweise, aus der Stadt Shiraz im Iran „sind ein Inbegriff orientalischen Wohlgeruchs und auf den dortigen Märkten ein richtiger Hingucker.“ Seit dem 9. Jahrhundert destilliert man in Persien Rosenwasser und verfeinert damit die Süßspeise Marzipan, ebenfalls eine persische Erfindung.