Gesellschaft | Ernährung

Darmpilz

Das jetzt auch noch! Wie Ernährung die natürliche Abwehr gegen Candidose stärken kann.
Bei akutem Darmpilz soll kein Zucker und keine einfachen Kohlenhydrate verzehrt werden.
Foto: (c) unsplash

Name: Candida albicans.

Wohnort: u.a. Schleimhäute des Verdauungstraktes.

Fast jeder Mensch hat diesen „Untermieter“ und solange die Darmflora und das Immunsystem in Takt sind, gibt es keine Probleme mit ihm. Nur wenn sich die Bedingungen zu Gunsten des Pilzes verändern, gewinnt er Überhand und macht uns Probleme. Der krankhafte Pilzbefall nennt sich Candidose.

Zu erhöhtem Wachstum von Candida kann es kommen, wenn

  • einen Antibiotikabehandlung notwendig war und dadurch die Darmbakterien geschwächt wurden.
  • eine Krankheit vorliegt, die das Immunsystem stark schwächt (AIDS, Diabetes mellitus, Krebs)
  • wenn Medikamente genommen werden müssen, die das Immunsystem schwächen (Kortison oder Zytostatika bei einer Krebsbehandlung)
  • das Nährstoffangebot für den Pilz paradiesisch ist. Und das ist es dann, wenn viel Zucker und weißmehlhaltige Produkte verzehrt werden (Weißbrot, Nudeln, Reis, Kuchen, Süßigkeiten, süße oder gesüßte Getränke)

Wenn sich der Pilz ausbreitet, kann eine Vielzahl von Symptomen auftreten. Direkt mit der Verdauung in Verbindung bringt man Bauchschmerzen, Blähungen, Sodbrennen, Verstopfung und/oder Durchfall, Brennen und Jucken im Analbereich, vermehrte Unverträglichkeit von verschiedenen Lebensmitteln.

Beschwerden, die nicht sofort der Verdauung zugeordnet werden, aber auch von einem Pilzbefall kommen können, sind Müdigkeit und Schwächegefühl, Kopfschmerzen, Konzentrationsprobleme, Schwindel, aber auch Stimmungsschwankungen, psychische Probleme und Depressionen!

Im akuten Pilzbefall ist es notwendig, ein Medikament gegen den Pilz einzunehmen, ein sog. Antimykotikum. Bereits während der medikamentösen Therapie ist es wichtig, dem Pilz kein Futter mehr zu geben. Im Klartext heißt das: eine strikt zucker- und kohlenhydratarme Diät. Darmpilze sind Schleckermäuler, weshalb alles was Kohlenhydrate enthält stark reduziert werden muss. In der akuten Phase vermeidet man am besten auch Obst und isst stattdessen Gemüse als Rohkost (Karotten, Paprika, Kohlrabi, Gurke und Salat).

Brot sollte ausschließlich als Vollkornbrot gegessen werden. Bitte beachten Sie, dass ein Brot mit Körnen (Sonnenblumen oder Kürbis) nicht automatisch Vollkorn ist. Fragen Sie beim Bäcker direkt nach Vollkornbrot.

Nudeln sollten ebenfalls aus Vollkorn sein und Reis sollte unbehandelter Naturreis sein. Besser als Nudeln und Reis sind in dieser Phase festkochende Kartoffeln. Sie enthalten weniger Stärke.

Um wieder eine gesunde Darmflora zu erlangen, ist es wichtig, den natürlichen Feind des Pilzes, die Darmbakterien zu stärken. Zu diesen Bakterien gehören Milchsäurebakterien, Bifidobakterien, E.coli, Enterokokken und Eubakterien. Man fördert das Wachstum dieser Bakterien, indem man Naturjoghurt, Kefir, Quark, Molke, saure Sahne und Sauerkraut zu sich nimmt.

Was tatsächlich weniger geeignet ist, sind sogenannte probiotische Drinks! Der Grund: Sie enthalten meist sehr viel Zucker, der Nahrung für den Pilz ist und Zusatzstoffe, die den Darm weiter schädigen!

Ebenfalls sollten in dieser Phase auf Fertigprodukte verzichtet und bereits stark verarbeitete Lebensmittel gemieden werden. Sie enthalten oft viele Zusatzstoffe, die die Darmflora schwächen.

Essen Sie in der Akutphase in erster Linie frische Lebensmittel. Bevorzugen Sie Gemüse, wie grüne Bohnen, Rosenkohl, Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Karotten, Pastinaken, Rettich, Radieschen, Sellerie, Zucchini, Auberginen, Salate, Pilze (Champignons). Dazu können Sie gut frischen Fisch, Geflügel, Fleisch (ohne Panade) und Eier essen.

Auch zum Frühstück sollten Sie in dieser Phase eher Naturjoghurt, Quark, Eier, Nüsse, Avocado, Schinken, Käse, Butter und nur ganz wenig Vollkornbrot essen.

Zum Trinken eignet sich Wasser, ungesüßter Tee und Kaffee sowie Milch, Buttermilch, Kefir und Molke. Verzichten Sie auf Fruchtsäfte, gesüßte Getränke wie Limo und Cola, alkoholische Getränke und gesüßten Tee oder Kaffee.