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Heavy Metal

Das Landesgericht hat den Konkurs der Lanz Metall, des Familienunternehmens des SVP-Fraktionssprechers im Landtag Gert Lanz verfügt.
Lanz Metall
Foto: lanz
Seit gut zwei Jahren sucht man nach einer Lösung. Im Herbst 2019 stellte Gert Lanz einen Antrag auf ein Ausgleichverfahren. Doch der Ausgleich ist am Ende gescheitert. Vor zwei Tagen verkündet das Konkursgericht Bozen per Urteil 15/2020 den Konkurs der „Lanz Metal GmbH“.
Das Familienunternehmen aus Toblach, das als Schlosserei und in der Metallverarbeitung tätig war. 2010 baute Eigner und Firmenchef Gert Lanz einen neuen großen Firmensitz  in Toblach. Die anbrechende Wirtschaftskrise und diese Investition waren es, die den Betrieb mit 25 Beschäftigten, letztlich in die Schuldenfalle trieben. Trotz guter Auftragslage wurden die Ausstände – auch durch unverschuldete Zahlungsausfälle – am Ende zu groß. Man spricht von rund 12,5 Millionen Euro.
2011 wurde Gert Lanz zum Präsidenten des Landesverbandes der Handwerker (LVH) gewählt. „Neben meiner Firma habe ich als LVH-Präsident einen zweiten Vollzeitjob übernommen“, erklärte Gert Lanz vor wenigen Tagen in einem Interview mit RAI-Südtirol, „Diese Kapazitäten haben in meiner Firma in Toblach gefehlt.“
Lanz, der für die SVP vorher im Gemeindeausschuss seiner Heimatgemeinde saß, kandidierte 2018 als Wunschkandidat von Landeshauptmann Arno Kompatscher für den Landtag. Mit beachtlichen 9.164 Vorzugstimmen landet der Oberpustertaler Unternehmer auf dem 10. Platz unter den SVP-Gewählten. Wenig später berief ihn die SVP-Fraktion im Landtag zu ihrem Vorsitzenden.
Das Konkursgericht hat jetzt den Brixner Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Luca Dalla Torre als Kurator des Konkurses der Lanz Metall GmbH eingesetzt. Für den 17. November 2020 wurde die Gläubigerversammlung am Landesgericht einberufen.