Umwelt | Notstand

Das große Aufräumen

In ganz Südtirol ist der Notstand ausgerufen. Politik, Behörden und Holzwirtschaft beraten, wie mit den tausenden umgewehten Bäumen verfahren werden soll.
Unwetterschäden
Foto: FF Untermoj

In diesen Minuten beginnt in der Forstschule Latemar in  Welschnofen eine Pressekonferenz. Landeshauptmann Arno Kompatscher, Landesrat Arnold Schuler, der Präsident der Bezirksgemeinschaft Salten-Schlern Albin Kofler, der Bürgermeister von Welschnofen Markus Dejori berichten über das weitere Vorgehen und die geplanten Maßnahmen nach den Unwettern der vergangenen Woche. Die außerordentlich großen Waldschäden – besonders betroffen ist das Eggental, wo zwischen Welschnofen und Karerpass geschätzte 260.000 Kubikmeter besten Waldes verloren gegangen sind –, die Schäden durch Hochwasser und am Stromnetz haben die Landesregierung am Montag dazu veranlasst, den landesweiten Notstand auszurufen.

Per Dekret hat Landeshauptmann Kompatscher das gesamte Land zum Notstandsgebiet erklärt. Der Notstand, der seit Montag, 17 Uhr gilt, ermöglicht es, Investitionen und Arbeiten, die nach den Unwettern anstehen, rascher und unbürokratischer abzuwickeln. So können etwa Aufräumarbeiten direkt vergeben werden ohne vorher ein Ausschreibungsverfahren durchzuführen. Zudem ermöglicht der Notstand den Zugriff auf eventuelle staatliche oder europäische Fördermittel.

Zugleich mit dem Notstands-Dekret für Südtirol hat der Landeshauptmann ein zweites Dokument unterzeichnet: einen Antrag an die Regierung in Rom, dass auch der Staat den Notstand für Südtirol ausruft. Ministerpräsident Giuseppe Conte hatte am Sonntag angekündigt, die Regierung noch diese Woche einberufen zu wollen, um die von den Unwettern und Stürmen betroffenen Gebiete und Regionen – Kalabrien, Sizilien, Sardinien, Veneto, Friaul, Trentino, Südtirol, Ligurien und Latium – zu Notstandsgebieten zu erklären.

In Südtirol, wie auch in den benachbarten Provinzen Trient und Belluno – auch dort wurde der Notstand ausgerufen – sind es vor allem die massiven Waldschäden, die die Lokalpolitik und die zuständigen Behörden beschäftigen. Noch am heutigen Dienstag wird es ein Treffen mit Vertretern der Holzwirtschaft geben. Die gut eine Million Kubikmeter Holz, die in den Wäldern umgeweht wurden, müssen verräumt werden, dafür sind riesige Zwischenlager nötig, die erst noch eingerichtet werden müssen. Um einen Preisverfall beim Holz abzuwehren, wird laut Landesrat Schuler ein Managementplan gemeinsam mit der hiesigen Holzwirtschaft ausgearbeitet.

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Frei Erfunden Di., 06.11.2018 - 11:20

Ich finde man sollte die Gelegenheit nutzen um den Holzbau in Südtirol (auch für öffentliche Gebäude) zu fördern , weil nachhaltig , gesundheitsfördernd und in Anbetracht der aktuellen Situation sinnvoll.
Bitte um Petition diesbezüglich im Landtag.

https://kenfm.de/erwin-thoma/

Di., 06.11.2018 - 11:20 Permalink