Wirtschaft | Arbeitslosigkeit

Arbeitsmarkt: Ein Viertel mehr Arbeitslose

Südtirols Arbeitslosigkeit steigt weiter: Mehr als 13.700 Menschen waren im März ohne Arbeit. Knapp ein Viertel mehr als noch vor einem Jahr.

Schlechte News vom Arbeitsmarktservice: 13.783 Frauen und Männer waren im März in Südtirol ohne Arbeit, knapp 22 Prozent mehr als im März 2013. Vergleicht man dagegen das letzte Halbjahr mit dem selben Vorjahreszeitraum ist die Zahl der Arbeitslosen gar um mehr als ein Viertel gestiegen.

Stark beeinflusst werden die Daten  durch die Entwicklung in der Bauindustrie und im Gastgewerbe, wo die Zahl der Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr um fast 1000 Arbeitskräfte oder vier Prozent zurückging. Auch die öffentliche Verwaltung ist mit einem Minus von 153 in den roten Zahlen. In den meisten anderen Sektoren stagniert die Entwicklung dagegen – mit Ausnahme von Landwirtschaft, Gesundheits- und Sozialwesen und Bauhandwerk, das im Gegensatz zur Bauindustrie um 112 Beschäftigte zulegen konnte.

Negativ auch die Entwicklung der Langzeitarbeitslosen: Sie nahmen im Monatsvergleich um 15 Prozent auf mehr als 2600 Personen zu. Eine der wenigen postiven Nachrichten? Auch die Zahl der offenen Stellen stieg im März um gut 23 Prozent auf 1219.  Zumindest für all jene, deren Jobprofil nicht mehr gefragt ist, ein schwacher Trost. 

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Alfred Ebner Mo., 07.04.2014 - 23:25

Arbeit ist "das" Thema auch in Südtirol. Die Beschäftigungsdaten sind im Vergleich zu anderen Ländern und Regionen sicherlich weniger tragisch. Was Sorge bereitet ist allerdings der kontinuierliche Anstieg der Arbeitslosigkeit. Zu den klassischen Krisensektoren wie das Baugewerbe, hat sich auch der Handel gesellt. Dabei war der Tertiärsektor ein Auffangbecken für Arbeitskräfte, die aus anderen Bereichen ausgeschieden sind. Laut Schätzung des ASTAT wird das BIP in den nächsten zwei Jahren stagnieren. Dies lässt wenig Hoffnung auf eine Verbesserung der Beschäftigungslage. Politik, Sozialpartner und Unternehmen stehen vor einer für Südtirol ungewohnten Aufgabe. Das Land der Vollbeschäftigung hat ein Problem und muss gegensteuern. Zum Glück versucht man das Problem nicht mehr tot zu schweigen. Die Probleme zu erkennen sind der erste Schritt um gemeinsame Lösungen zu finden.

Mo., 07.04.2014 - 23:25 Permalink