Kultur | Salto Return

#070518

In Salto Return geht es nicht um eine Mannschaft Klobürsten. Es geht um die Deutsche Fußball-Nationalelf, die sich - auf Russlandfeldzug - in Südtirol aufwärmt.
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Foto: Foto: Salto.bz

Deutscher Schäferhund
„Woff“ hatte der Drogenhund auf meine Frage geantwortet, als ich ihm letztens die investigative Frage stellte: „Sie wurden tatsächlich von Polizisten gezwungen in die beiden landauf, landab bekannten Tanzbuden Baila und Juwel zu ziehen, um dort nach Drogen zu suchen. Auch welche zu finden.“ Seine Antwort hätte er nicht klarer ausbellen können.

Woff
(Hund)

Ich streichelte ihm über die Ohren, signalisierte Mitleid. 
Der Deutsche Schäferhund, der es zum Drogenhund schaffte, hatte die einsprachige Hundeschule besucht, später die Zweitsprache nicht mehr erlernt: „In einer mehrsprachigen Mischlingshundeschule hätte ich es besser gehabt“ jaulte er, „ich hätte mehrere Hundesprachen parallel erlernt, spielerisch und ungezwungen. Anstelle der Sprachen kamen dann die Drogen…“
Mittlerweile muss der alte Hund in alpenländischen Tanz-Lokalen nach Drogen Ausschau halten. „Wie tief kann ein Hund fallen...“, hätte sein Ur?-Großvater gebellt, ein reinrassiger 68er Schläferhund der ersten Stund. Er wäre in Tränen ausgebrochen, wenn er hätte miterleben müssen, in welchen schrägen Tanzschuppen sich sein Nachfahre die Wurstsemmel verdienen muss.

Freud`scher Schülerfund
„Ein gutes Flugblatt ist besser als ein schlechter Flugplatz“ schrie ein mit dem Rad freihändig an mir vorbeifahrender Oberschüler und warf mit neu aufgelegten Flugblättern um sich. Ich machte mir eines zu eigen und las es aufmerksam:

„Wow...

... ein historisches Dokument“, dachte ich,  „gestern verfasst, heute aktuell. Nur leider vor 50 Jahren, 1968. Tse.“ Engagierte Oberschüler hingen damals nicht in Discos rum und tanzten Drogenhunden entgegen, sehnten vielmehr eine neue Zeit herbei, eine neue Denke. 

Deutscher Fußballbund
Die Anti-Drogen-Initiative der deutschen Bundesregierung Keine Macht den Drogen war in den 1990er Jahren vor allem über den Fußball medial sehr präsent. Laut einer nicht bestätigten Meldung will der Deutsche Fußballbund die jüngsten Vorkommnisse zum spaßigen Nachtleben in der Gemeinde Eppan benutzen, die Anti-Drogen-Schiene neu zu lancieren, frei von Drogenfunden und Drogenhunden.

Keine Macht den Doggen.

„Wenn Fußball eine Droge ist, zumindest eine Droge sein kann, wie kann er, der Fußball, sich dann mit dem Anti-Drogen-Slogan selbst entmachten: Keine Macht dem Fußball...!?“ hörte ich im bereits DFB-duftenden Montiggler Wald (a.d.R.: Keine Macht dem Joggen) einen verwirrten angetrunkenen Fußballfan sinnieren - Vokuhila, weiße Tennissocken, kurze Hose, Fußballshirt, Dosenbier:
„Warum hadden wedda Baila noch Juwel auf? Sowas hätt es 68 nüscht gehabt! Ihr Spaßbremsen, macht mal locker. Auf mit de Tanzlokale, zum voll Abfeiern vom Fußball und so." 

Keine Macht den Drogi-Jogis