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Vertrockneter Jungbrunnen

In Italien werden EU-weit am wenigsten Kinder geboren. Südtirol liegt italienweit auf Platz 1. Obwohl...
salto fact 7 settembre
Foto: Sheldon.studio

Ganz oben steht Irland. Gefolgt von Zypern, Schweden und Frankreich. Um Italien im Ranking der Geburtenraten in den EU-Mitgliedsstaaten zu finden, muss man ganz nach unten scrollen. Die italienische Geburtenrate lag 2020 bei 6,8. Sprich, pro 1.000 Einwohner kamen 7 Kinder zur Welt. In Irland waren es 11.

Im selben Jahr starben in Italien fast doppelt so viele Menschen wie geboren wurden: Die Todesrate lag bei 12,6.

Südtirol ist eigentlich immer die Ausnahme im nationalen Vergleich. Doch 2020 war das erste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen 1932, in dem es mehr Todesfälle als Geburten gab. 5.145 Kinder kamen im Vorjahr in Südtirol zur Welt. Zugleich starben 5.458 Personen. Die historische Umkehr der Raten – Geburtenrate bei 9,6 und Todesrate bei 10,2 – ist auf stark gestiegene Anzahl von Sterbefällen infolge der Corona-Pandemie zurückzuführen.

 

In Italien übersteigt die Anzahl der Todesfälle übrigens bereits schon seit 1993 jene der Geburten. Auch der Weg von der Wiege bis zur Bahre ist im Vergleich zu Südtirol kürzer. Die Lebenserwartung betrug im Vorjahr in Italien 82 Jahre (80 für Männer, 84 für Frauen), in Südtirol 84 Jahre (82 für Männer, 86 für Frauen).