Gesellschaft | Gleichstellung

Disobbediamo

Harte Linie von Angelino Alfano bei gleichgeschlechtlichen Ehen. Io non obbedisco, sagt der Bürgermeister von Bologna. Auch wir nicht, fordert Guido Margheri.

Harter Kurs von Innenminister Agelino Alfano für die Registrierung von im Ausland geschlossenen Ehen zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren in den Meldeämtern der italienischen Gemeinden.. In einem Rundschreiben an alle Regierungskommissare im Land stellte Alfano am Dienstag klar: Matrimoni gay seien im italienischen Gesetz nicht vorgesehen. In diesem Sinne verstoße auch die Übertragung solch rechtlicher Gemeinschaften, wie sie von einigen Bürgermeistern betrieben werde, gegen das Gesetz. In Folge müssten alle Anträge auf Registrierung abgelehnt oder bereits vorgenommene Übertragungen in die Gemeinderegister wieder rückgängig gemacht werden.

Eine Anordnung gegen die umgehend Protest aus den Gemeinden folgte.. „Io non ritiro la mia firma“, gab sich der Bürgermeister von Bologna Virginio Merola kämpferisch. Seit September können dort gleichgeschlchtliche Ehen registriert werden. Wenn das Innenministerium auf einer Löschung bestehe, soll es diese selbst und nicht im Namen der Stadt Bologna vornehmen, die er als Bürgermeister vertrete. „Io non obbedisco," so Merola. Kritische Töne auch aus Neapel, wo man den Rundbrief als Verstoß gegen den verfassungsrechtlich garantierten Gleichheitsgrundsatz  interpretiert und Rekurs ankündigt.

In Bozen ist es dagegen nicht Bürgermeister Luigi Spagnolli, sondern Gemeinderat Guido Margheri, der umgehend auf die Neuigkeit aus Rom reagierte – und den Bürgermeister aufforderte, sich der mittelalterlichen Logik von Alfano ebenfalls zu widersetzen. „Spagnolli soll sich ein Bespiel an Bologna nehmen“, schreibt er. Unter dem Slogan #openbolzano habe SEL im Gemeinderat bereits einen Antrag auf die Registrierung von gleichgeschlechtlichen Ehen im Meledeamt der Landeshauptstadt gestellt. Den Gemeinden, die bereits in der Vergangenheit Offenheit bewiesen haben und nun mit dem Innenminister in die Quere kommen, rät Margheri, die Causa auf europäische Ebene zu bringen.

 

Bild
Profil für Benutzer Name Nachname
Name Nachname Di., 07.10.2014 - 22:02

Finde ich gut und da meinen welche wir haben kein Grund auf Südtirol stolz zu sein. Hoffentlich sieht es der Bürgermeister und viele andere genauso und gehen einen Schritt weiter in Richtung Gleichstellung.

Di., 07.10.2014 - 22:02 Permalink