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Gesellschaft | Pollo der Woche

Peinliche Klagemauer

Die Klagen von Arnold Schuler, Leo Tiefenthaler & Co sind Ausdruck mangelnder Kritikfähigkeit. Sie schadet dem Land mehr als jede noch so böswillige Kritik.
Nach meinen beiden Büchern „SELfservice“ zum SEL-Skandal und „Bancomat“ zu den Millionenverlusten der Südtiroler Sparkasse werden mir von gutmeinenden Menschen immer wieder Themen für weitere Bücher vorgeschlagen. Ein Thema, das dabei sehr häufig genannt wird, sind die Bauern und die Landwirtschaft in Südtirol. Die Thematik ist wahrlich ergiebig, und allein, was sich in den letzten Jahren an Informationen dazu in meinem journalistischen Tagesgeschäft angesammelt hat, wäre der Grundstock für ein Enthüllungsbuch.
Ich sage zu jenen, die mir entsprechendes Material liefern, dann aber offen: „Wenn ich dieses Buch mache, dann muss ich auswandern“.
Die Vorgänge der vergangenen Wochen rund um das Buch von Alexander Schiebel und das Plakat des Münchner Umweltinstitutes sind für mich der eindeutige Beweis, dass ich mit dieser Einschätzung nicht ganz falsch liege.
Man darf in diesem Land alles kritisieren. Nur nicht die Bauern. Sie sind eine Art Clubsorte, über die eine mentales Hagelnetz gespannt wird, damit ja kein Stein des Anstoßes auf ihre selbstgerechten Früchte niederprasseln kann.
Man darf in diesem Land alles kritisieren. Nur nicht die Bauern, den Bauernbund oder die Obstproduzenten und die Agrarvermarktungsindustrie. Sie sind eine Art heiliger Apfel. Das ist eine Clubsorte, über die eine mentales Hagelnetz gespannt wird, damit ja kein Stein des Anstoßes auf ihre selbstgerechten Früchte niederprasseln kann.
Um nicht missverstanden zu werden: Die Bauernschaft ist historisch – und immer noch - ein wichtiger, stolzer und verdienstvoller Stand in diesem Land. Es gibt rund 19.000 landwirtschaftliche Betriebe in Südtirol, davon über 8.000 Obstbauern. Und die meisten Bauern leisten nicht nur Arbeit für ihren Betrieb, sondern darüber hinaus auch einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Kultur- und Naturlandschaft. Vor allem die Bergbauern. Aber nicht nur sie.
Der Südtiroler Obst- und Weinbau hat in Sachen Pestizid-Einsatz in den vergangenen Jahrzehnten große Fortschritte gemacht. Ich war vor 40 Jahren als Schlauchzieher tätig (als solcher zieht man in den Hanglagen dem Bauer, der händisch spritzt, die Schläuche durch die Perggeln nach), und damals hat man wirklich unverantwortlich Gift gespritzt. Es gab seinerzeit auch nicht das Bewusstsein von heute. Weder beim Bauer noch beim Konsumenten. Es ist vieles besser geworden.
Der Südtiroler Landwirtschaft einen Heiligenschein zu verpassen - so wie es der Bauernbund immer wieder versucht - ist Augenauswischerei in Reinkultur. Es gibt zu viele Missstände in der Südtiroler Landwirtschaft, die von der professionellen Bauernlobby geduldet, gefördert oder ganz einfach verschwiegen werden.
Deshalb aber der Südtiroler Landwirtschaft einen Heiligenschein zu verpassen - so wie es der Bauernbund immer wieder versucht - ist Augenauswischerei in Reinkultur. Es gibt zu viele Missstände in der Südtiroler Landwirtschaft, die von der professionellen Bauernlobby geduldet, gefördert oder ganz einfach verschwiegen werden.
Von der Bauspekulation im landwirtschaftlichen Grün über Jungbauern als Bauherren von „Hofstellen“, die dann als Villen für reiche Nichtbauern dienen, bis hin zu den Arbeiterinnen und Arbeitern in den Obstmagazinen, die von einem polnischen Leiharbeiterkartell nach sehr eigenen Regeln vermittelt und bezahlt werden.
Auch die Tatsache, dass mancher der Südtiroler Genossenschaftsdirektoren mehr verdient als der zuständige Landesrat, hält man lieber in der luftdicht abgeriegelten Kühlzelle.
Dafür trommelt der Bauernbund gesamteuropäisch gegen Bär und Wolf. Es ist ein Thema, das Emotionen erzeugt und vor allem von wichtigeren Dingen ablenkt. So kann die Show weitergehen. Und das Geschäft.
 
Alexander Schiebel und das Münchner Umweltinstitut haben nun dieser gutgeölten landwirtschaftlichen Produktionsmaschinerie medial den Krieg erklärt.
Darauf steht im Land der Gala, Fuji und Pink Ladies zumindest die Todesstrafe. Deshalb haben Arnold Schuler, der Obmann des Bauernbundes Leo Tiefenthaler und die Obmänner von VI.P und VOG, Thomas Oberhofer und Georg Kössler, nicht nur eine Strafanzeige eingebracht, sondern gleichzeitig auch Tausende Südtiroler Bauern zum Mitmarschieren aufgewiegelt - früher kämpfte der Bauer mit der Mistgabel in der Hand, heute mit dem Advokaten.
Es stimmt - Schiebel wie auch das „selbsternannte Umweltinstitut“ waren manipulativ und wohl auch unfair. Die einen haben das falsche Foto für ihr Plakat verwendet, und der andere hat Aktionen gegen Pestizide organisiert, was an sich natürlich legitim ist, dabei aber suggeriert, es handele sich um den spontanen Protest einer leidgeprüften Bevölkerung.
Es stimmt auch, dass die Aktion des Umweltinstituts zumindest arg selektiv erscheint: Die Südtiroler Obstwirtschaft verwendet sicher nicht mehr Pestizide als jene in der übrigen EU und gerade auch in Deutschland – und Südtirol ist auch nicht das einzige Apfelanbaugebiet, das mit einer heilen und unberührten Natur um Gäste wirbt.
Und es stimmt, dass Alexander Schiebel wirklich irritierend sein kann, nicht nur für Bauern - die Adjektive „selbstgerecht“, „streitlustig“ und „arrogant“ würde ich für ihn durchaus gelten lassen.
Man muss die Klage deshalb auch nicht unbedingt als „unerhört“ bezeichnen, wie dies die Südtiroler Grünen getan haben; eines ist sie aber ganz sicher: unklug.
 
Sollte es in rund drei Jahren wirklich zum Prozess kommen - vielleicht auch zu zweien, einer in Bozen und einer in München - wird es spannend. Denn das Münchner Umweltinstitut wird im Gerichtssaal eine ganze Reihe von großflächigen Plakaten der früheren SMG oder der heutigen IDM präsentieren, die teilweise falsche und manipulative Fotos enthalten, die gar nicht in Südtirol gemacht wurden.
Und Alexander Schiebel wird Dutzende Südtirol-Filme vorführen, die von Land, SMG, IDM oder Tourismusvereinen mitfinanziert wurden, in denen nachgestellte Szenen, organisierte Bilder und erfundene Ereignisse vorkommen. Auch Filme über die Südtiroler Landwirtschaft oder Obstproduktion.
Der Richtersenat wird dann die Frage klären müssen: Darf versteckte und bezahlte Werbung manipulativ sein, offene Kritik aber nicht?
Allein die Strafanzeige von Landesrat Arnold Schuler und die Klageankündigungen der Bauern- und Apfellobby haben dem Land bereits mehr geschadet, als es 20 Schiebel und fünf Umweltinstitute zusammen schaffen könnten.
Ob es jemals zu diesem Verfahren kommen wird, bezweifle ich stark. Jedenfalls hoffe ich es für die Einbringer der Strafanzeige, für die Südtiroler Bauern und für das Land Südtirol nicht. Denn ein solcher Prozess wäre der Super-Gau für Südtirols Tourismuswerbung.
Allein die Strafanzeige von Landesrat Arnold Schuler und die Klageankündigungen der Bauern- und Apfellobby haben dem Land bereits mehr geschadet, als es 20 Schiebel und fünf Umweltinstitute zusammen schaffen könnten.
Werden von Schiebels Buch „Das Wunder von Mals“ auch 20.000 Stück verkauft und lesen auch 10.000 Menschen die Homepage „Pestizidtirol“ des Münchner Umweltinstitutes, so ist das dennoch nur ein Furz zu den 32 Millionen Übernachtungen in Südtirol und der Million Tonnen Äpfel, die Südtirol jährlich weltweit verkauft.
Und es geht gar nicht darum, dass die Klage juristisch wenig aussichtsreich erscheint; unabhängig von der Frage nach dem Gerichtsstand und jener, wie weit die Aktionen durch das Recht auf Meinungsfreiheit gedeckt sind, ist es höchst zweifelhaft, ob eine Kritik an einem Kollektiv und nicht an einer konkreten Person überhaupt einen strafrechtlich relevanten Tatbestand begründen kann – selbst dann, wenn sie verleumderisch sein sollte und den Vorwurf rechtswidriger Handlungen bis hin zur „vorsätzlichen Tötung“ beinhaltet.
 
Die Südtiroler werden als Bauerntölpel dastehen. Und nur, weil die Herren Schuler, Tiefenthaler, Oberhofer, Kössler & Co nun unbedingt zeigen müssen, dass sie den größeren Traktor haben.
 
Es ist letztlich sogar irrelevant, ob die Klage am Ende abgewiesen wird oder nicht – der Prozess selbst und sein mediales Echo sind das Problem.
Die Generalmobilmachung des Südtiroler Apfelgoliaths gegen den kleinen David ist nämlich eine wunderbare Geschichte für die Medien. Und genau das wird passieren. Die internationale Presse wird die Story in den nächsten Wochen und Monaten aufgreifen – sie hat es ja bereits getan. Millionen werden sie mitbekommen.
Die Südtiroler werden als Bauerntölpel dastehen. Und nur, weil der ausgerechnet von den Bauern wenig geliebte Arnold Schuler die Möglichkeit zu einem individuellen „Befreiungsschlag“ zu sehen glaubte, der zu einem Bumerang für ganz Südtirol werden wird. Und auch, weil die Herren Tiefenthaler, Oberhofer, Kössler & Co nun unbedingt zeigen müssen, dass sie den größeren Traktor haben.
Dumm muss man sein.
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gelber enzian Sa., 07.10.2017 - 16:32

welchen minderwertigkeitskomplex muß man haben um NICHT zu klagen?
was müßte passieren damit dorfer heini, köllensberger, grüne u.a. sich es ev. überlegen würden zu klagen?
wenn jemand an ihre gartenmauer pisst oder ihr fahrrad ausleiht??
wenn jemand unbeauftragt das gemeinsame haus dermaßen "casiniert" ...
die klage ist eine zivile form der rechtsforderung.
wenn man nichts macht? - unendliches müßte man über sich ergehen lassen; die würden nie aufhören dreck zu schleudern.
man kann es besser wirklich nicht sagen: in galing isch genua!
hoffentlich verstehen die nach ein paar jahren angesessenen das auch; sonst können sie sowieso nicht "mitreden"
jeder zu seiner verantwortung!!!

Sa., 07.10.2017 - 16:32 Permalink
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Sepp.Bacher Sa., 07.10.2017 - 17:20

"Es stimmt - Schiebel wie auch das „selbsternannte Umweltinstitut“ waren manipulativ und wohl auch unfair.(...) Es stimmt auch, dass die Aktion des Umweltinstituts zumindest arg selektiv erscheint: Die Südtiroler Obstwirtschaft verwendet sicher nicht mehr Pestizide als jene in der übrigen EU und gerade auch in Deutschland – und Südtirol ist auch nicht das einzige Apfelanbaugebiet, das mit einer heilen und unberührten Natur um Gäste wirbt."
In der Satire-Sendung "quer" (quer ist das politische, kritische, bayerische Magazin vom BR) gab es in der letzten Sendung auch eine Beitrag zu dieser Geschichte. Darin wurde ein Vertreter des München Umweltinstitutes (nicht Bär) zu diesem Thema befragt. Er sagte, das Ziel dieser Aktion sei nicht gewesen, speziell den Finger nur auf Südtirol zu richten, sondern Menschen auch in anderen Anbaugebieten - speziell in Deutschland - zu animieren und indirekt aufzufordern, es den Malsern nach zu machen.

Sa., 07.10.2017 - 17:20 Permalink
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Klemens Kössler Sa., 07.10.2017 - 21:48

Wurde früher immer gejammert die zuständigen in der Landwirtschaft würden auf nichts reagieren und würden in ihrer eigenen "Blase" leben, so kommt plötzlich Kritik auf dass die Reaktion zu stark sei. Also recht ist es nie.
Es stimmt dass nun ordentlich Staub aufgewirbelt wird und die Provokateure dies genau so wollten, Friede, Freude, Eierkuchen ist aber auch keine Lösung.
Das Schweigen der Landwirtschaft hat nun ein Ende und die vielen Fragenden bekommen eine Antwort die auch gehört werden sollte. Die Diskussionen rund um die Tätigkeiten in der Landwirtschaft könnten vielleicht mal auf eine ebene frei von Vorverurteilungen sein und der Bauer hat vielleicht auch einmal eine Chance ernst genommen zu werden. Damit dem Bauer endlich zugetraut wird dass er seinen Beruf voller Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft ausübt.

Sa., 07.10.2017 - 21:48 Permalink
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Klemens Kössler Sa., 07.10.2017 - 22:06

"bis hin zu den Arbeiterinnen und Arbeitern in den Obstmagazinen, die von einem polnischen Leiharbeiterkartell nach sehr eigenen Regeln vermittelt und bezahlt werden"
Diese Aussage kann und will ich nicht so stehen lassen. Es gibt kein Kartell, diesbezüglich kann jeder bei den verschiedensten Gewerkschaften nachfragen. Es gibt wohl aber ca. ein viertel Mitarbeiter ausländischer Herkunft welche natürlich nach Kollektivvertrag bezahlt werden, sollte die Landwirtschaft etwa Bürger welche anderer Herkunft sind verweigern? Die meisten der Nicht-Südtiroler kommen aus anderen EU-Staaten die meisten davon aus Polen, Polen ist das viert-einwohnerstärkste Land in der EU nach D, I, F, also das Einwohnerstärkste aus dem ehemaligen Ostblock und dementsprechend wirtschaftlich schwach weshalb ein Großteil der Polen gezwungen ist ihren Lebensunterhalt im benachbarten Ausland zu verdienen.
Es ist als Südtiroler unangemessen arrogant sich darüber zu entsetzen.
Wir Südtiroler leben in einem Land mit weniger als 3% Arbeitslosen, das ist auch im reichen Europa eine Ausnahme.

Sa., 07.10.2017 - 22:06 Permalink
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Peter Gasser So., 08.10.2017 - 10:06

Antwort auf von 19 amet

aktuelle Fischerzeitung Nr. 3, September 2017, Editorial, Seite 3:

„„… ich erinnere nur an die Anfänge (der Landesfischzucht), als der Fischbestand von einer Fischseuche befallen wurde, und vollständig vernichtet werden musste…“
Richtig ist:
Es gab niemals eine Fischseuche in der Landesfischzucht, schon gar nicht 1997.
Durch die damals neu greifende Fischseuchenverordnung auf EU-Basis wurde in der Landesfischzucht das Programm zur Seuchenfreierklärung begonnen: dieses schrieb die Entfernung des bestehenden, gesunden (!) Fischbestandes vor, sowie die vorbeugende Desinfektion der Anlage. Zu keinem Zeitpunkt hat es eine Seuche in der Landesfischzucht gegeben, aufgrund der der Fischbestand vernichtet werden musste. Es war eine vorbeugende, administrative Maßnehme aufgrund geltender Gesetzeslage.
Es ist halt wie es ist im Lande Südtirol.

So., 08.10.2017 - 10:06 Permalink
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Peter Gasser So., 08.10.2017 - 19:37

Antwort auf von Sepp.Bacher

ja, das ist dokumentierte Faktenlage.
Eine Fischseuche und die Entfernung des Fischbestandes aufgrund der Seuche hätte nach geltender gesetzlicher Lage nach Rom und nach Brüssel gemeldet werden müssen.
Es geht nicht um Rechthaben oder Nicht-Rechthaben.
Es geht um Fakten und Dokumente.
Ich habe die Faktenlage vermittelt.
Natürlich denkt sich jetzt der Leser: "Aber irgendetwas wird schon dran sein", und damit hat der Fake sein Ziel erreicht.
Es ist halt wie es ist.

So., 08.10.2017 - 19:37 Permalink
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Profil für Benutzer alfred frei
alfred frei So., 08.10.2017 - 09:40

Ein Vorschlag: man legt ein Hagelnetz über die Südtiroler Medienlandschaft, Franceschini soll sich zur Strafe als Netzzieher betätigen und der Landeshauptmann schreibt dem Deutschen Presse Verband (DPV) einen "geheimen" Brief mit der Bitte sich an der Überspannung zu beteiligen. Die Herren Tiefenthaler, Oberhofer, Kössler & Co, verlagern ihre Aussagen auf eine neue Beschreibung der Südtiroler Obstanbaugebiete: (frei nach Karl Valentin) “ im Winter hören wir nicht einmal das Auffallen der Schneeflocken, aber dafür gibt es im Sommer viele Ameisen, aber die gehen ganz leise”.

So., 08.10.2017 - 09:40 Permalink
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Klaus Griesser Mo., 09.10.2017 - 10:15

Ich habe im Buch Schiebels geschmökert und den Eindruck gewonnen, er habe das Bewußtwerden der Malser vor allem gegen die zunehmenden Pestizidspritzereien einzelner Bauern und das Stillhalten der Ämter dagegen realistisch dokumentiert; er hat dabei nicht einfach die Meinung der Malser übernommen, hat sich wissenschaftlich und weltweit informiert über Pestizide, Giftklassen und Monokulturen und ist deswegen zur Überzeugung gekommen, dass der Weg der industrialisierten Landwirtschaft mit der Chemiekeule, wie er von der Führung des Bauernbundes vertreten wird, der falsche Weg ist. Als die Malser beschlossen hatten – nach wissenschaftlicher Rückversicherung bei Hans Rudolf Herren, einem Weltexperten für Landwirtschaft und Ernährung- , ihre Wiesen pestizidfrei zu halten, hat sie der Bauernbund juridisch bedrängt und die jetzige Anzeigenkampagne dient möglicherweise demselben Zweck der Bedrohung. Wenn das so ist, verdienen die Malser die volle Unterstützung aller freien Bauern, weil sie selber über ihre Kultur entscheiden wollen und nicht nach dem Willen des Bauernbundes und seiner Knechte ihre gesunden Wiesenböden mit Pestiziden „segnen“ lassen wollen.

Mo., 09.10.2017 - 10:15 Permalink
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Klemens Kössler Mo., 09.10.2017 - 21:21

Antwort auf von Klaus Griesser

Herr Griesser wollen Sie etwa allen Ernstes erzählen der SBB verpflichtet seine Bauern zu einer bestimmten Anbauform? Soviel Unsinn kann nicht Ihr Gedanke sein.
"Freie Bauern" was soll dieser Ausdruck bedeuten? Bauern sind abhängig von der Öffentlichen Meinung und dem wohlwollen ihrer Kundschaft, wer davon unabhängig ist der lebt autark ohne Warenaustausch. Über Kultur und Anbauform entscheidet der Eigentümer, in Südtirol ist meist der Bauer selbst Eigentümer, über Anbauform genauso. Nur in Mals will der Nachbar über den Bauern entscheiden also "unfreie Bauern gibt es nur in Mals"

Mo., 09.10.2017 - 21:21 Permalink
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Klaus Griesser Di., 10.10.2017 - 12:34

Herr Kössler, der SBB will nach meinem Empfinden verhindern, dass das Gemeindegebiet Mals mit seinen großen Landwirtschaftsflächen pestizidfrei bleibt. Das dient der Verhinderung einer ökologischen Anbaukultur zum Vorteil des "Integrierten Anbaus".
Mit "freie Bauern" will ich meine Trauer darüber ausdrücken, dass viele Bauern am Handy hängen um die Anordnungen vom Beratungsring auszuführen und dass keine freie Diskussion über eine wirklich nachhaltige Ausrichtung der Südtiroler Landwirtschaft stattfindet, im Gegenteil, es wird alles niedergehalten durch gerichtliche Drohungen und gezieltes Schweigen der Politik.
Danke, dass Sie mich darauf gestoßen haben.

Di., 10.10.2017 - 12:34 Permalink
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Peter Gasser Di., 10.10.2017 - 15:02

ich habe heuer keine Pestizide in meinem Obstgarten (400 m2, verschiedenste Obstsorten) verwendet (außer einer Behandlung gegen Läuse vor der Blüte). Fazit:
Kirschen: keine Probleme
Marillen: keine Probleme
Zwetschgen früh: fast keine Probleme
Zwetschgen spät: 80% der Früchte madig
Pfirsiche: 98% der Früchte madig
Nektarinen: 100% der Früchte madig
Birnen: 90% der Früchte madig
Äpfel: 95% der Früchte madig

ja, was tun da ohne chemische Pflanzenschutzmittel?
Wie lann ich dies im nächsten Jahr verhindern?
Und noch eine Frage habe ich: sind die Malser auch gegen den Verkauf von mit Pestiziden behandelten Bananen, Ananas, Orangen, Erdbeeren, oder werden diese in Mals auch verkauft, da schön und billig?

Di., 10.10.2017 - 15:02 Permalink
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ueli wyler Mi., 11.10.2017 - 19:51

der irre vom dienst, der nicht unter seinem wahren namen schreiben kann, äussert sich zu jedem Thema dieser welt .....nicht wahr amet.....

Mi., 11.10.2017 - 19:51 Permalink
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Profil für Benutzer Hartmuth Staffler
Hartmuth Staffler Sa., 28.12.2019 - 20:25

Da immer mehr Menschen auf die mit Pestiziden produzierten Äpfel allergisch reagieren, wird sich dieser Form der Landwirtschaft früher oder später selbst erledigen. Ich hoffe auf früher.

Sa., 28.12.2019 - 20:25 Permalink