Umwelt | Pestizide

Abdrift auf Spielplätzen

PAN-Europe appelliert an die Mitglieder des Südtiroler Landtages den grünen Beschlussantrag für ein Monitoring der Pestizidbelastung von Kinderspielplätzen anzunehmen.
Kinderspielplatz
Foto: Südtirolfoto/Helmuth Rier
Der Appell ist vom Südtiroler Mitglied des PAN-Europe-Vorstandes Koen Hertoge unterzeichnet und richtet sich direkt an die Landtagabgeordneten.
 
Diese Woche wird die von der Grünen Fraktion vorgelegte Beschlussantrag Nr. 109/19-XVI „Gesundheit, wo Kinder spielen“ von Ihnen, als von der Südtiroler Bevölkerung gewählten Volksvertretern, im Südtiroler Landtag diskutiert und behandelt.
Mit dem Beschlussantrag sollte die Südtiroler Landesregierung dazu beauftragt werden, ein regelmäßiges und periodisches Monitoring der Pestizidbelastung von Kinderspielplätzen und Schulhöfe durchzuführen.
Eine im Jahre 2017 von PAN-Europe und Dachverband für Natur- und Umweltschutz in Südtirol durchgeführte und im Jahre 2019 in einem international renommierten Journal publizierte Studie deutet auf die Probleme des Abdrifts auf Kinderspielplätze und Schulhöfe in Südtirol hin. Südtirol weit waren fast die Hälfte der untersuchten Spielplätze mit Pestiziden kontaminiert. 
 
 
Im Jahre 2018 hat die Südtirol Sanität 75 Grasproben auf Rückstände von Pestiziden auf Kinderspielplätze durchgeführt. Trotz wiederholter Anfrage wurden bis Dato keine Detailergebnisse dieser Untersuchungen bekanntgegeben, obwohl die Pflicht zur Transparenz gegenüber der Bevölkerung besteht.
Weiters wird bei dem eingereichten Beschlussantrag wichtigen Konzepten der EU-Rechtsordnung Rechnung getragen, vor allem die Umsetzung der EU- und nationalen Bestimmungen sowie des Nationalen Aktionsplans für die nachhaltige Verwendung von Pestiziden.

 

Blick nach Brüssel

 
Bei der Februar-Plenartagung des Europäischen Parlamentes in Straßburg wurden vergleichbare Vorschläge zum Monitoring mit großer Mehrheit debattiert und angenommenen. Somit steht diesen Beschlussantrag der Südtiroler Grünen Fraktion im Einklang mit der EU-Politik.
Daher bitten wir den Mitgliedern Südtiroler Landtages - die von der Südtiroler Bevölkerung gewählten Volksvertreter -, ihre Gründe und Entscheidungen genau zu reflektieren, die rechtlichen Vorgaben und Konsequenzen zu prüfen und im Wohl der Bevölkerung (vor allem der Kinder) und deren Gesundheit zu handeln.
 
Spätestens bei der Behandlung des grünen Beschlussantrages im Landtag wird sich zeigen, ob Südtirol Europa ist. Oder nicht.