Wirtschaft | A22

Bangen um Konzession

Kommt mit der Regierung in Rom auch die Verlängerung der A22-Konzession ins Wackeln? Geschäftsführer Walter Pardatscher beruhigt.
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Foto: TrentoToday

Ob Konvention, mehr Steuerautonomie oder Toponomastik: Der Fall der Regierung Renzi droht auch so manch halbgebackene Brötchen der Südtiroler mit dem scheidenden Regierungschef zu verderben. Und: Wie zumindest aktuelle Schlagzeilen nahelegen, droht dieses Schicksal auch dem milliardenschweren Abkommen rund um die Inhouse-Vergabe der A22-Konzession. „Proroga in bilico“ und „allarme rosso in via Berlino“ warnt am Mittwoch der Corriere dell’Alto Adige. Bei einer außerordentlichen Vollversammlung am heutigen Nachmittag wollen sich die Aktionäre der Autobahngesellschaft demnach auf eine Strategie festlegen, wie sie der neuen Situation begegnen.

„Da wird manches zu dick aufgetragen“, beruhigt A22-Geschäftsführer Walter Pardatscher im Vorfeld. Die heutige Sitzung sei business as usual – das gewohnte halbjährige Zusammentreffen von Aktionären und Verwaltungsrat, bei dem die laufenden Aktivitäten besprochen und abgesegnet werden. Denn bislang sei man bei der Brennerautobahngesellschaft immer noch dabei, mit dem Transportministerium die Details des Konzessionsvertrags auszuarbeiten. Basis für diese technischen Arbeiten sei das protocollo d’intesa, also das politische Abkommen, das im Vorjahr zwischen Transportministerium und den 17 öffentlichen Aktionären abgeschlossen worden war.  Die politische Instabilität in Rom sollte zumindest laut Einschätzung des A22-Geschäftsführers keinen Einfluss auf die noch ausständigen Arbeiten haben, die voraussichtlich noch einige Monate dauern werden. Sobald der Vertrag steht, müssen die politisch festgelegten Voraussetzungen für die In-House-Vergabe geschaffen werden – sprich, die vier privaten Aktionäre ausbezahlt werden, um zu einer 100-prozentigen öffentlichen Gesellschaft zu werden.

Das Risiko, dass auch eine weniger autonomiefreundliche neue Regierung in Rom doch noch einen Strich durch die Rechnung machen könnte, stuft Pardatscher als äußerst gering ein. Immerhin stehe das Abkommen auf einer breiten politischen Basis, da es neben den öffentlichen Aktionären aus Südtirol und dem Trentino auch von Provinzen in den Regionen Lombardei, Emilia Romagna und Veneto mitgetragen wird. Bleibt zu hoffen, dass sich seine Zuversicht bewahrheitet: Immerhin hängen an der Unterzeichnung der neuen Konzession auch andere millionenschwere Ko-Finanzierungen wie jene der Umfahrung von Bozen.