Politik | Landtag

lmpfstrategie Südtirol

Warum wird das Verwaltungspersonal früher geimpft als die Mitarbeiter, die an der Coronafront tätig sind? Die Opposition will mehr über die Impfstrategie erfahren.
Impfung
Foto: Karolina Grabowska on Pexels
Wir haben Protestschreiben von Mitarbeitern der Sanität bekommen“, sagt Andreas Leiter Reber, „in denen diese Strategie als nicht tragbar dargestellt wird“. Der freiheitliche Obmann hat deshalb jetzt eine Anfrage zur anstehenden aktuellen Fragestunde im Landtag eingebracht.
Es geht dabei um die Impfstrategie des Südtiroler Sanitätsbetriebes. In der Anfrage heißt es: „Die künstliche Immunisierung durch eine entsprechende Impfung gegen das Coronavirus ist ein Weg zur Pandemiebekämpfung. Von der Südtiroler Landesregierung wird dieser Weg oft sogar als einzige effiziente Alternative dargestellt. Am 31. Dezember sind in Südtirol, so wie in ganz Italien die Impfungen gestartet. Von den 6.970 Südtiroler-lmpfdosen wurden bis heute (07.01.2021) 2.343 Impfungen verabreicht (33.6 %). Zum Vergleich: In der Provinz Trient waren es im selben Zeitraum 62.9%, im Veneto 84.4%, in der Toscana 79.9%."
 
 
Die Freiheitlichen wollen jetzt wissen, warum man in Südtirol hier hinterherhinkt. Leiter & Co wollen aber auch erfahren, ob „bei den bereits verabreichten lmpfungen jene Kategorien priorisiert wurden, die aufgrund ihres Alters oder Gesundheitszustandes ein höheres Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf haben oder die solche Personen pflegen und behandeln und also im direkten Kontakt mit innen stehen?“
Dann folgt eine unbequeme Frage: „Trifft es zu, dass Verwaltungspersonal ohne jeglichen Kontakt zu Covid-Patienten bereits jetzt, bei nur 2.343 verabreichten lmpfdosen, geimpft worden ist?
In dieselbe Kerbe schlägt auch das Team K. Franz Ploner und Paul Köllensperger wollen in der aktuellen Fragestunde erfahren. „welche Gründe diese tiefe Durchimpfungsrate in Südtirol hat und welche Personengruppen bisher geimpft wurden.“ Landesrat Thomas Widmann soll zudem im Landtag die Impfstrategie für die nächsten Monate erläutern.
 

Brixner Beschleunigung

 
Zudem wollen die Freiheitlichen aber auch Auskunft über „die Freiwilligkeit der Impfung“ erhalten. In Anlehung auf der von Salto.bz aufgedeckte Vorgangsweise in einigen Südtiroler Altersheimen fragt Andreas Leiter Reber: „Welche Haltung nimmt die Landesregierung zu jenen Dienstanweisungen ein, welche z.B. von Pflegestrukturen bereits verordnet wurden, in dem man die lmpfung in die Arbeitssicherheitspläne und Risikoanalysen aufgenommen hat?
 
 
Bezeichnet dürften in diesem Zusammenhang aber auch die jüngsten Entwicklungen sein. So verschickte die ärtzliche Direktion des Krankenhauses Brixen diese Woche ein Schreiben an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in dem es heißt: „Von Seiten der Generaldirektion wird empfohlen, die Impfungen der Mitarbeiter/Innen zu beschleunigen. Somit wurden für den Bezirk Brixen folgende Termine zur Impfung festgelegt. Nach diesen Terminen besteht keine weitere Möglichkeit zur Impfung des Personals“.
Mehrere Mitarbeiter, die sich an Salto.bz gewandt haben, sind entsetzt: „Das sind unlautere Methoden, um die Impfquote so rasch wie möglich zu erhöhen“.
Bild
Profil für Benutzer Thomas Unterwinkler
Thomas Unterwinkler So., 10.01.2021 - 12:48

Dass Südtirol im Vergleich mit anderen Regionen mit den Impfungen so im Rückstand ist, ist wirklich kein gutes Zeichen!
Auf der entsprechenden Homepage der Regierung sind die Daten sehr detailliert dargestellt:
https://app.powerbi.com/view?r=eyJrIjoiMzg4YmI5NDQtZDM5ZC00ZTIyLTgxN2Mt…
Italien als ganzes steht übrigens mit dem bisherigen Impftempo im europäischen Vergleich sehr gut da.

So., 10.01.2021 - 12:48 Permalink