Gesellschaft | Autonomiekonvent

"Wir wollen im Grunde alle dasselbe"

Der dritte Open Space ist Geschichte. Zwei, die am Samstag daran teilgenommen haben, berichten von ihren Eindrücken. Was war anders in Meran?

Schon die offizielle Pressemitteilung des Landtags lässt durchblicken: Der dritte Open Space zum Autonomiekonvent, jener in Meran, war anders. Anders als die bisherigen zwei in Bozen und Bruneck. Von diesen bleibt vor allem die starke Präsenz von Vertretern aus dem rechten deutschsprachigen Parteienspektrum sowie aus den patriotischen Kreisen in Erinnerung. So stark, dass sich der ehemalige Chefredakteur des Alto Adige Paolo Campostrini in seinem Leitartikel in der Montagausgabe (8. Februar) die Frage stellt: “Convenzione o adunata degli Schützen?


Anders und doch nicht?

Die Themen, die in Bozen und Bruneck die Diskussion beherrschten – Selbstbestimmung, Voll-, Finanz- und Sportautonomie, Schule, Toponomastik, Europaregion Tirol usw. –, standen am vergangenen Samstag auch in Meran auf dem Plan. Darüber hinaus wurden gleichzeitig ganz neue Vorschläge von den Teilnehmenden eingebracht: bedingungsloses Grundeinkommen, die Bedürfnisse mehrsprachiger Familien, sozialer Wohnbau, Kulturarbeit, Pensionen für Mütter und viele mehr. Und auch das Feld der Teilnehmer selbst war um einiges vielfältiger als auf den beiden Open Spaces davor. “Besonders gefreut hat mich die Anwesenheit vieler junger Erwachsener”, wird Landtags-Vizepräsident Roberto Bizzo in der offiziellen Aussendung zitiert. Einer dieser jungen Erwachsenen, die sich am Samstag Vormittag in der Fachoberschule für Tourismus und Biotechnologie “Marie Curie” einfanden, ist Raphael Palla. Er bestätigt: “Wir waren eine sehr heterogene Gruppe, Frauen und Männer, Junge und Alte, politisch Engagierte und nicht, Deutsch- und Italienischsprachige.” Aufgefallen sei aber vor allem eine Gruppe: Jene, die Roberta Ciola die “Nicht-Menschen” nennt. Auch Ciola war am Samstag dabei. Und berichtet von einer “kleinen Armee”, die aufmarschiert sei – “organisiert und vorbereitet, um politische Ideen bestimmter Gruppierungen, nämlich der extremen deutschen Rechten” vorzubringen.

Die Themen des Open Space in Meran. Foto: Facebook/Autonomiekonvent-Convenzione sull'Autonomia

“Mit diesen Leuten war es unmöglich zu diskutieren”, erinnert sich Ciola. Sie selbst ist einem dieser “Nicht-Menschen” im Workshop ‘Friedliches Zusammenleben’ begegnet. Den hat sie frühzeitig verlassen: “Dialog hat keiner stattgefunden. Und an einem gewissen Punkt wurde von ‘den Italienern’ im Land gefordert, sich geeint gegen die faschistischen Denkmäler auszusprechen. Es war richtig unsympathisch. Als ich gemerkt habe, dass hier jemand die gesamte Diskussion monopolisiert und instrumentalisiert, war es für mich Zeit, auszusteigen.”


Die Richtung: nach vorne

Weniger bedrückend hat Raphael Palla die Anwesenheit einer doch kompakten Gruppe mit eindeutigen politischen Interessen empfunden. Er selbst hat sich bevorzugt anderen Themen, wie nachhaltige ökologische Landwirtschaft und soziale Exklusion, gewidmet. “Denn das sind Themen, um die es in Zukunft wirklich gehen wird”, ist er überzeugt. Auch Roberta Ciola, die wie Palla aus einem zweisprachigen Umfeld kommt, beschäftigt sich lieber mit nach vorne gerichteten Ideen. “Mit dieser Motivation bin ich zum Open Space, der ja ein partizipativer Prozess sein soll, hin gegangen. Die Menschen aus der Zivilgesellschaft waren aufgefordert, frei heraus ihre Ideen, Geschichten und Eindrücke einzubringen.” Mit der geballten Ladung an politisch vorgefertigten Argumenten und Themen habe sie nicht gerechnet.

Doch ist sie keineswegs enttäuscht aus der Veranstaltung gegangen. “Im Gegenteil, ich bin froh, dass den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit gegeben wird, sich in einem solchen Rahmen auszutauschen und ihre Meinungen zur Neuschreibung des Autonomiestatuts einzubringen.” Raphael Palla sieht das genauso: “Am Samstag sind Menschen zusammen gekommen, die sich ansonsten nie treffen würden. Und wenn die Diskussion so weitergeht, dann werden wir irgendwann draufkommen, dass wir im Grunde dasselbe wollen.” Nämlich? “Kommunikation, Plätze, wo wir uns über uns selbst und unser Südtirol austauschen können. Abseits der politischen und medialen Diskurse.” Er ist der festen Überzeugung, dass sich “von oben” nichts ändern werde. “Daher glaube ich, es ist wichtig, jede Chance zu nutzen, die wir bekommen, um selbst Hand anzulegen”, sagt Palla. Er hat sich bereits für das Forum der 100 registriert, in dessen Arbeit die Ergebnisse der Open Spaces einfließen werden. Auch Roberta Ciola denkt über eine Teilnahme am Forum der 100 nach. Sie befürchtet, dass dort die “Nicht-Menschen” massiv die Überhand über die Diskussion gewinnen könnten. Diese will sie ihnen nicht überlassen. Zuversichtlicher ist da schon ihr jüngerer Mitbürger Palla: “Es ist prinzipiell die Frage, was und ob überhaupt etwas herausschaut. Aber ich glaube fest an die Menschen und die Kommunikation zwischen ihnen.”

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Robert Tam... Mo., 08.02.2016 - 13:11

Erschreckend, wie diese Roberta Ciola Andersdenkende bezeichnet: als Nicht-Menschen.

Wer es also wagt, eine andere Meinung als Frau Ciola zu vertreten, ist in ihren Augen kein Mensch mehr.
Solche Gedankengänge sind nicht nur totalitär und menschenverachtend, sondern direkt beängstigend. Frau Ciola geht sogar weiter als die Nazis – die sprachen noch von "Untermenschen". Von einer Akademikerin dürfte man eigentlich mehr Anstand erwarten.

Ich finde es schlimm, dass Frau Ciola an der Volkshochschule Urania Meran für einen Fachbereich verantwortlich ist. Wer solch totalitäre Anschauungen wie sie kundtut, sollte nicht mit öffentlichen Geldern finanziert werden.

Ebenso finde ich es schlimm, dass Lisa Maria Gasser die "Nicht-Menschen"-Aussage einfach so unkommentiert stehen lässt.

Mo., 08.02.2016 - 13:11 Permalink
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Martin B. Mo., 08.02.2016 - 13:58

Antwort auf von Robert Tam...

"Nicht-Menschen": ein absolut verachtenswerter Wortgebrauch durch Roberta Ciola und wahrlich noch schockierender als "Untermenschen". Die Hemmschwelle zu extremen polarisierendem Wortgebrauch unterhalb der Gürtellinie scheint auf allen Seiten zu fallen. Also leider kein Einzelfall. Was aber noch mehr schockiert ist die unterstützende und wohlgefällige Übernahme und Anwendung durch die Autorin: dreimal im Text gebraucht. Entweder die verachteten Menschen! kommen auch mit einer Stellungnahme zu Wort oder der ganze Artikel hat sich für mich total als einseitig und positionierend diskreditiert. Wenn nicht für alle die gleichen Maßstäbe gelten, dann sind wir verloren! Dixit!

Mo., 08.02.2016 - 13:58 Permalink
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Stefan Zelger Mo., 08.02.2016 - 14:06

Unglaublich mit welcher Terminologie hier gearbeitet wird. Ich bin gerade hin- und hergerissen was mich mehr schockiert: Die Nazi-Begrifflichkeiten die verwendet werden, oder die absolut unreflektierte Übernahme derselben durch Frau Gasser. Was würde wohl passieren, wenn andere Portale wie UT24 so etwas verbreiten würden?! Frau Ciola spiegelt mit ihrer Haltung exemplarisch das Demokratieverständnis vieler Grüner und Linken wieder: Alle die nicht ihrer Meinung sind werden als Untermenschen abgestempelt und Diskussionen werden beleidigt verlassen, wenn sie nicht in die gewünschte Richtung laufen. Salto hat sich mit diesem unterirdischen Artikel keinen Gefallen getan! Journalistische Berufsethik fordert man halt lieber bei den anderen ein (Stichwort Weinbergweg) als vor der eigenen Haustüre zu kehren…

Mo., 08.02.2016 - 14:06 Permalink
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Stephan H. Mo., 08.02.2016 - 14:46

So, nun sollte aber endlich in einer basisdemokratischen Befragung, oder auch in einer offiziellen Abstimmung herausgefunden werden, wieviele "Nicht-Menschen" es in Südtirol gibt, die sich für die Ausübung des Selbstbestimmungsrechtes (Achtung, nicht Selbstbestimmung mit Unabhängigkeit oder Sezession verwechseln!) aussprechen. Ich denke das wären wohl sehr viele Menschen (MENSCHEN, nicht NICHT-MENSCHEN) die sich dafür aussprechen würden. Viele deutsch-, italienisch- und ladinischsprachige MENSCHEN aus Südtirol denk ich mal.

Mo., 08.02.2016 - 14:46 Permalink
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Mensch Ärgerdi… Mo., 08.02.2016 - 15:26

Also wenn das mit den "Nicht-Menschen" als Antwort oder Anspielung auf die "Gut-Menschen" gedacht war, dann ist der Schuss kräftigt nach hinten losgegangen! Nicht nur zeugt es, dass man im Niveau gleich tief, wenn nicht tiefer, steht als die Leute die das andere Wort benutzen, nein, man zeigt offen und ehrlich wie manche wirklich überzeugt sind durch ihre politische Einstellung etwas besseres als andere zu sein.

Mo., 08.02.2016 - 15:26 Permalink
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Roberta Ciola Mo., 08.02.2016 - 15:29

Le persone che all'open space di Merano ho vissuto come "Nicht-Menschen" sono persone che da sole hanno scelto di non mostrare la loro umanità e fare i propri giochi di potere: parevano dei soldati che eseguivano degli ordini dall'alto, senza fare una piega e senza rivelare un po' di empatia e tanto meno umanità, senza alcun interesse a spostarsi da quanto stavano dicendo, senza alcuna intenzione di dialogare, senza intenzione di ascoltare e confrontarsi. Parlando senza mai mettersi alla stessa altezza d'occhi di coloro che avevano di fronte.

Mo., 08.02.2016 - 15:29 Permalink
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Robert Tam... Mo., 08.02.2016 - 15:42

Antwort auf von Roberta Ciola

"...senza rivelare un po' di empatia e tanto meno umanità..." Das trifft am Besten auf Sie zu, Frau Ciola.

Sie sprechen Konventsteilnehmern, die nicht Ihre Ansichten teilen das Elementarste ab: das Menschsein. Schämen Sie sich!

Mal kurz bildlich dargestellt: Ein Lebewesen, das kein Mensch ist, kann man zertreten, erschießen, totschlagen, abstechen - schlimmstenfalls macht sich der Täter der Wilderei oder Tierquälerei schuldig. Es wäre aber kein Mord.

Ich finde Ihre Aussagen WIDERLICH, Frau Ciola!

Mo., 08.02.2016 - 15:42 Permalink
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Harald Knoflach Mo., 08.02.2016 - 16:09

Antwort auf von Roberta Ciola

sie machen es nur noch schlimmer, frau ciola.
der einzige weg ist zurückzurudern und die aussage mit einer entschuldigung zurückzunehmen.
nazi-diktion hat in unserer demokratischen gesellschaft nichts verloren.
Art. 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“
egal, was jemand gemacht hat. er/sie bleibt immer ein mensch, denn seine würde ist unantastbar. selbst die eines mörders, kinderschänders usw.
mit dem begriff "nicht-menschen" sprechen sie den bezeichneten personen die menschenwürde aufgrund einer bagatelle ab. der grund ist aber ohnehin irrelevant, da es keinen grund gibt, der die bezeichnung "nicht-menschen" rechtfertigen könnte. außer halt im nationalsozialismus.

Mo., 08.02.2016 - 16:09 Permalink
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veronika dapra Mo., 08.02.2016 - 16:30

Antwort auf von Roberta Ciola

Ihre Vorwürfe treffen auf Sie zu! Wer nicht Ihrer Meinung ist, führt als Soldat die Befehle aus, wer nicht Ihrer Meinung ist, zeigt keine Empathie, ist uneinsichtig usw.
Leider haben Sie sich mehr entlarvt als ihnen wahrscheinlich bewusst ist, aber bitte, Ihre Meinung sei Ihnen gelassen. Andersdenkende jedoch als Nichtmenschen zu bezeichnen, ist skandalös und nicht zu entschuldigen.

Mo., 08.02.2016 - 16:30 Permalink
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Sepp.Bacher Mo., 08.02.2016 - 20:54

Antwort auf von gorgias

Diese Frage wundert mich, wird doch im Artikel gesagt, dass "Auch Roberta Ciola, die wie Palla aus einem zweisprachigen Umfeld kommt, ...", also ist Sie als Akademikerin, die angeblich in einer deutschen Bildungseinrichtung "Urania Meran" arbeitet, sicher beider Sprachen in gleichem Maße mächtig.

Mo., 08.02.2016 - 20:54 Permalink
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Harald Knoflach Mo., 08.02.2016 - 15:59

eigentlich erübrigt sich jeder kommentar.
aber irgendwie kann man sowohl die aussagen ciolas als auch die wertende diktion der autorin nicht unwidersprochen stehen lassen. so wie ich mich verpflichtet fühle, gegen rassistische, sexistische oder xenophobe haltungen stellung zu beziehen, so muss ich das auch in diesem falle tun.
nazi-diktion darf in unserer gesellschaft niemals geduldet werden. andere als "nicht-menschen" zu bezeichnen bewegt sich weit außerhalb unseres demokratischen grundkonsenses und ist per definition extremistisch. (frau ciola weiß offenbar auch nicht was "extremistisch" im politikwissenschaftlichen sinne heißt. "extremisten" sind jene, die die demokratische grundordnung in frage stellen bzw. außer kraft setzen wollen, was nach meinem dafürhalten angesichts der themenvorschläge außer ihr selbst durch ihren "nicht-menschen"-sager niemand anderer in meran getan hat).
dass frau gasser dann auch noch sekundiert, indem sie ciolas haltung indirekt unterstützt und andere meinungen als ihre per se als rückwärtsgewandt einstuft (Auch Roberta Ciola, die wie Palla aus einem zweisprachigen Umfeld kommt, beschäftigt sich lieber mit nach vorne gerichteten Ideen.), ist schlichtweg schockierend.

gibt's bei salto eigentlich keine qualitätskontrolle bzw. ein vier-augen-prinzip? ein derart extremer artikel dürfte nach meinem dafürhalten in einem demokratischen land in dieser form (unkommentiert, ja sogar billigend) nicht publiziert werden.

eine klarstellung wäre meines erachtens das mindeste.

Mo., 08.02.2016 - 15:59 Permalink
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Mensch Ärgerdi… Mo., 08.02.2016 - 17:04

Antwort auf von Harald Knoflach

Ich glaube auch, dass mindestens der Journalistin diese Wortwahl auffallen müsste. Ich will sogar beiden (der Interviewten und der Journalistin) glauben, dass das alles nicht so gemeint war. Bleibt nur zu hoffen, dass dieser Fall als Anstoß genutzt wird um (überhaupt als Journalistin) über den Einfluss der eigenen politischen Überzeugung auf die die eigene Wahrnehmung nachzudenken.
Vorurteile, Kategorisierung der Menschen und Feindbilder nisten sich in unserer Denkweise viel schneller und heimlicher ein als wir es wahr haben wollen. Der Pathos spielt uns eben oft einen Streich in dem er sich als Ethos verkleidet!

Mo., 08.02.2016 - 17:04 Permalink
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Sepp.Bacher Mo., 08.02.2016 - 16:04

Was die Haltung von Frau Ciola und ihren Sager anbelangt, bin ich mit den meisten Kommentaren solidarisch.
Ich möchte auf einen anderen Aspekt und eine andere Aussage von Roberta Ciola eingehen und zwar: “organisiert und vorbereitet, um politische Ideen bestimmter Gruppierungen, nämlich der extremen deutschen Rechten”. Menschen, welche die Anwendung des Selbstbestimmungsrechts - ein Menschenrecht - fordern, als extrem rechts zu bezeichnen finde ich extrem. Nicht etwa extrem links, nein sicher nicht, auch nicht extrem grün, einfach nur extrem unsozial und extrem dumm. Die Südtiroler Freiheit mag auch Exponenten haben, die tendenziell rechts sind, aber niemals extrem. Extrem rechts sind z. B. Menschen, die vor Gewalttaten und z. B. Brandlegungen nicht zurückschrecken. Die Einforderung des Selbstbestimmungsrechts ist andernorts eher ein linkes Thema und wird von eher linken Kräften und Parteien gefordert (Corsica, Katalonien, Baskenland, usw.). Aber extreme Menschen sehen immer in den anderen das Extreme. Eine Projektion?
Es gibt im Sprachgebrauch von Journalisten und militanten Kämpfern keine Abstufungen mehr, z. B. tendenziell links, rechts, usw., nein es gibt nur noch die Bezeichnung extrem rechts für alles was differenziert dargestellt wird oder auch konservativ oder tendenziell rechts klingt. Alles dies in die rechte Ecke zu verdammen zwingt die Angesprochenen tendenziell nach rechts. Und dann irgendeinmal trifft die "Sich-selbst-erfüllende-Prophezeiung" auch zu!

Mo., 08.02.2016 - 16:04 Permalink
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Gabriele Di Luca Mo., 08.02.2016 - 16:09

Appunti da traduttore: può essere che il termine "Nicht-Menschen" sia la versione tedesca di "Inumani" o "Disumani"? La cosa potrebbe avere una rilevenza, giacché in italiano queste due espressione significano persone che non hanno un comportamento "umano" nel senso di "empatico". Del resto, correntemente anche chi fa uso del termine "Gut-Menschen" (tradotto poi con "buonisti) intende antifrasticamente persone incapaci di comprendere, al limite dei veri e propri imbecilli (e questo è il motivo secondo il quale, a mio avviso, si tratta di un'espressione violenta, anche se camuffata da quasi il contrario).

Mo., 08.02.2016 - 16:09 Permalink
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Harald Knoflach Mo., 08.02.2016 - 16:44

Antwort auf von Gabriele Di Luca

es gibt das wort unmensch, das aber eine völlig andere konnotation hat und meist individuell und gezielt aufgrund einer tat verwendet wird. selten pauschal. und wie gesagt - es impliziert nicht die aberkennung der menschenwürde, sondern bezeichnet einfach jemanden, der bösartig oder grausam agiert hat. nicht-menschen hingegen spricht das menschsein ab.

Mo., 08.02.2016 - 16:44 Permalink
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Toni Ladurner Mo., 08.02.2016 - 17:46

Sachliche Diskussion
Ich habe an dem Autonomiekonvent in Meran teilgenommen. Meine Wahrnehmung: ein sehr vielfältiges Publikum in Bezug auf Alter und politischer Ausrichtung, leider waren die Italiener zahlenmäßig schwach vertreten. In den Gruppen, an denen ich teilgenommen habe, gab es eine mitunter kontroverse, aber stets sachliche Diskussion. Dass bei einer Veranstaltung, bei der es um die Zukunft des Landes geht, auch sehr unterschiedliche politische Positionen zum Ausdruck kommen, scheint mir nicht besonders abwegig zu sein. Im Gegenteil, ich finde es sogar gut, dass unterschiedliche Meinungen und Positionen offen ausgetauscht werden.

Mo., 08.02.2016 - 17:46 Permalink
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Michael Bockhorni Mo., 08.02.2016 - 22:17

Antwort auf von Toni Ladurner

ich war auch am Samstag beim Konvent, ich war in verschiedenen Arbeitsgruppen und habe immer eine sachliche und offene Gesprächsatmosphäre erlebt. Einige waren sehr von ihren Positionen überzeugt und lediglich auf den Suche nach Zustimmung (solche Personen finde ich allerdings in allen Lagern). Ein wenig Sorge habe ich, wenn solche Personen Protokolle vom Verlauf der Arbeitsgruppe samt der Vielfalt von Meinungen dokumentieren sollen.

Mo., 08.02.2016 - 22:17 Permalink
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Cristian Kollmann Mo., 08.02.2016 - 18:35

Sehr geehrte Frau Ciola.

Bei dem „Nicht-Menschen“, den Sie namentlich nicht nennen, handelt es sich um meine Person. Meine Teilnahme am Workshop „Friedliches Zusammenleben“ hat mir in erschreckender und bezeichnender Weise einmal mehr Folgendes bestätigt: In Südtirol grassiert schon seit geraumer Zeit eine neue Ideologie, nämlich des Pazifaschismus.

Diese Ideologie scheint auch vor dem so genannten Autonomiekonvent nicht Halt zu machen und besagt Folgendes: Der italienische Faschismus, der, in der Form von staatstragender beleidigender Architektur und von historisch nicht fundierten, konstruierten und pseudoitalienischen Ortsnamen in die Gegenwart hereinstrahlt, wird, angefangen bei „Alto Adige“, als entfaschistisiertes Kulturgut und als friedenserhaltende Maßnahme reinterpretiert. All jene, die an dieser neuen, unrechtsrelativierenden Ideologie nicht mitbauen und sie nicht zu einer Art altoatesinischen Leitideologie und -kultur hochstilisieren wollen, sind Deutschtümler, Italienerfeinde und, nach ihren Worten, „extreme deutsche Rechte“ und „Nicht-Menschen“.

Die Masche ist ganz einfach zu durchschauen: Wenn Sie und Ihre Gesinnungsgenossen, besonders -genossINNEN, in Argumentationsnot geraten, spielen Sie die Beleidigten und ernennen sich selbst zur obersten moralischen Instanz, indem Sie Andersdenkende moralisch niedermachen wollen. Glauben Sie wirklich, dass auf der Basis von Argumentationsverboten und mangelndem Demokratieverständnis ein ehrliches, friedliches und faschistisch unbelastetes Miteinander funktionieren kann?

Mo., 08.02.2016 - 18:35 Permalink
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Klemens Kössler Mo., 08.02.2016 - 18:56

Herr Doe
Gutmenschen wird nicht für Menschen benutzt welche Menschlichkeit zeigen, Gutmensch wird für Heuchler benutzt welche in der Öffentlichkeit eine saubere Weste prahlend vorzeigen aber in Wirklichkeit niemandem das Wasser in der Suppe gönnen und auch gern im stillen Taten aus üben welche sie in der Öffentlichkeit lauthals verurteilen, also Heuchler und nicht Menschen mit Nächstenliebe.
Das von Ihnen zitierte Sprichwort ist hier ganz und gar daneben gegriffen.
"Die Würde des Menschen ist unantastbar"
Mit der Bezeichnung "Nichtmensch" spricht man einem Menschen die Würde ab und macht ihn zur Sache.
Politisch andersdenkende unwürdig zu bezeichnen war immer Usus der Diktatoren Hitler, Stalin, Mussolini, usw. damit begann immer die Rechtfertigung zur Auslöschung dieses "Unkrauts".
Nicht nur getroffene Hunde bellen sondern auch gequälte Hunde.

Mo., 08.02.2016 - 18:56 Permalink
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Martin Daniel Mo., 08.02.2016 - 19:50

Es ist schade, dass hier auf jemanden eingedroschen wird, ohne die Dynamik des Ganzen zu kennen. Wenn ich das richtig mitgekriegt habe (ich war anwesend, wenn auch nicht im Raum), hat die von euch allen an Kreuz geschlagene völlig aufgelöst den Raum verlassen, weil sie sich zutiefst in ihren, im Rahmen der Diskussion offengelegten Emotionen verletzt gefühlt hat. "Andersdenkende moralisch niedermachen wollen" ist absolut nicht ihre Sache, vielmehr hat sie sich als Opfer genau eines solchen Angriffs gefühlt. Ich sage Euch nur: Ihr tut ihr zu 100% unrecht und macht aus einem Opfer eine Täterin. Das gilt besonders für den Fall, dass ihre Wortwahl in einem Zustand tiefster emotionaler Zerrüttung entstanden sein sollte.

Mo., 08.02.2016 - 19:50 Permalink
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gorgias Mo., 08.02.2016 - 20:18

Antwort auf von Martin Daniel

Tut mir leid, aber für mich ist es immer noch nicht nachvollziehbar, wie man so völlig aufgelöst den Raum verlassen kann und daraus solche Bezeichnungen rechtfertigen kann. Wenn es Herr Kollmann war, so müsste doch die Position und der Jargon doch bekannt sein (ich habe diese von verschiedenen Personen die letzten 10 Jahre schon oft genug gehört), und wenn nicht, dann muss man das auch noch aushalten können.

Wer hier den Raum verlässt, völlig aufgelöst, und dann anfängt andere als "Nicht-Menschen" zu bezeichnen und es nicht aushält, dass sowohl die Ortsnamen als auch die faschistischen Bauten (zumindest in ihrer nicht historisiersten Form) als Beleidigung angesehen werden von einem großen Teil der deutschsprachigen Südtiroler und dass man als Italiener sich zumindest von ihnen als authentische historische Quellen und in ihrer politischen Aussage distanzieren sollte.

Ich frage mich wirklich, in wie weit die meisten Menschen in Südtirol die zur italienischen Sprachgruppe gehören sich mit dem Faschismus auseinandergesetzt haben. Wenn ich denke was man so alles in italienschen Schulen noch sehen kann, dann wundert es mich wirklich nicht dass man sich nicht versteht.

Herr Kollmann mag zwar unsympatisch und hart gewesen sein wie er seine Position vorgelegt hat (ich kann es nicht beurteilen weil ich nicht anwesend war), aber eine reife Auseinandersetzung sieht trotz allem anders aus, zumindest wenn es mit dem Zusammenleben besser klappen soll.

Mo., 08.02.2016 - 20:18 Permalink
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Profil für Benutzer pérvasion
pérvasion Mo., 08.02.2016 - 20:28

Antwort auf von Martin Daniel

Die Betroffene hat ihre Wortwahl auch hier und heute noch einmal bestätigt, sie scheint also wohlüberlegt zu sein. Selbst wenn man (ich nicht) darüber hinweg sehen wollte, kann man für die Autorin des Artikels, Frau Gasser, keine mildernden Umstände gelten lassen.

Mo., 08.02.2016 - 20:28 Permalink
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Profil für Benutzer Mensch Ärgerdichnicht
Mensch Ärgerdi… Mo., 08.02.2016 - 20:50

Antwort auf von Martin Daniel

Also ich weiß nicht. Wenn man bedenkt wie es hier auf Salto wegen eines Facebookpostings eines Mitarbeiter vom Meraner Krankenhaus zugegangen ist, finde ich die Diskussion hier doch nicht so schlimm.
Nicht auszumahlen was hier los wäre wenn einer der besagten "Patrioten" die Bezeichnung "Nicht-Mensch" für egal wem in den Mund genommen hätte.

Mo., 08.02.2016 - 20:50 Permalink
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Profil für Benutzer Martin B.
Martin B. Mo., 08.02.2016 - 23:12

Antwort auf von Martin Daniel

Die Kommentare von Toni Ladurner und Michael Bockhorni lassen zumindest den Artikel als tendenziös und uninformativ erscheinen. Eine persönliche emotionale Erfahrung kann doch nicht einen hoffentlich wohlüberlegten Artikel dominieren. Ich kann einfach kein Unrecht durch die empörten Kommentare finden:
Wars ein Übersetzungsfehler? Fehler der Autorin? Kein Freigabelesen durch dir "Täterin"? Ihr heutiger Kommentar sieht nicht danach aus.
Hat die "Täterin" ein emotional oder wie immer geartetes persönliches Problem mit dem Workshop-Teilnehmer? Ihr heutiger Kommentar sieht danach aus.
Würde der umgekehrte Gebrauch von "Nicht-Mensch" durch den SFler zu einem völlig anders konnotierten Artikel durch die Autorin führen? Ich würde darauf wetten.
Es mag ermüdend und auch emotional sein mit "prinzipien-versessene" Personen zu diskutieren, ich würde wahrscheinlich die Lust am Konsens schnell verlieren. Aber so eine Reaktion und unreflektierte Übernahme der Sichtweise? Ich hoffe wirklich nicht. Beide Betroffenen haben sich selbst und salto einen Bärendienst erwiesen.

Mo., 08.02.2016 - 23:12 Permalink
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Profil für Benutzer Waltraud Astner
Waltraud Astner Di., 09.02.2016 - 10:31

"Es wurde von den Italienern gefordert, sich gegen die faschistischen Denkmäler auszusprechen". Schon allein dieser Satz spricht Bände: Es ist also eine Zumutung für die Italiener sich gegen faschistische Denkmäler auszusprechen, wahrscheinlich war eh gemeint, diese in einen musealen Kontext zu stellen, also abzutragen und in einem Museum, mit den entsprechenden Erklärungen versehen, dem Publikum zu zeigen. Ja wenn das eine Provokation ist, dann brauchen wir wahrscheinlich eh nicht mehr weiterreden. Denn dass faschistische "Kunstwerke" in aller Öffentlichkeit und an öffentlichen Gebäuden immer noch zu sehen sind, ist wohl absolut indiskutabel. Während man auf deutscher Seite bestrebt ist, jeden Straßennamen, der irgendwie mit der Nazi-Ideologie in Verbindung gebracht werden kann, zu beseitigen, ist dies, die faschistischen Relikte betreffend, auf italienischer Seite offenbar eine Provokation. Den Gipfel der Pietätlosigkeit bilden dabei die sog. Beinhäuser, wobei sogar Tote, die mit der Sache überhaupt nichts zu tun haben, immer noch ZUR SCHAU GESTELLT werden und für eine Geschichtslüge herhalten müssen. Sie gehören wie alle anderen, wahrscheinlich christlichen Glaubens auf einem Friedhof bestattet. Damit würde ihnen ihre Würde zurückgegeben. Das wäre wohl das mindeste. Aber das zu verlangen kann man sich auf politische Seite ebenso wenig durchringen, wie die faschistischen Exponate in Museen zu bringen ( dies gilt auch für die faschistischen Symbole, sprich Rutenbündel und die Inschrift, am Siegesdenkmal) und alle anderen in der Stadt Bozen. Von Vernichten ist überhaupt keine Rede. Dem sollten alle Bürger, egal ob deutscher oder italienischer Muttersprache vorbehaltlos zustimmen. Die Politik sollte dies aber auch, ohne "wenn und aber" verlangen. Faule Kompromisse machen erst recht böses Blut und dienen längerfristig niemandem. Da braucht man auch nicht im Zorn eine Diskussionsrunde zu verlassen.

Di., 09.02.2016 - 10:31 Permalink
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Profil für Benutzer Harry Dierstein
Harry Dierstein Di., 09.02.2016 - 11:43

Die Anhänger von Südtiroler Freiheit & Co sind mir bislang nicht als Erfinder der linguistischen Goldwaage aufgefallen, sondern eher als patriotische Gruppierung, die nicht in der Lage sind, zwischen Südtiroler Dialekt und deutscher Hochsprache zu differenzieren. Umso erheiternder oder entsetzlicher (je nach Sichtweise) ist es, dass jetzt ausgerechnet eine Italienerin hier auf dem Duden-Altar rituell geschlachtet werden muss.

Natürlich wird sie NICHT beabsichtigt haben, den Nazi-Begriff "Untermenschen" (Martin B.) noch zu übertreffen. Natürlich wird sie NICHT beabsichtigt haben, jemanden mit einem "Argumentationsverbot" (Christian Kollmann) zu belegen. Und erst recht NICHT wird sie beabsichtigt haben, jemanden zur Vernichtung freigegeben zu haben. (Robert Tam...) Dieser Vorwurf ist besonders absurd.

Roberta Ciola hat es ja noch versucht zu erklären bzw. zu relativieren und selbst mit meinem spärlich möblierten Italienisch war es mir möglich zu verstehen, was eigentlich ihr Anliegen ist:
Mit dem Neologismus "Nicht-Menschen" hat sie versucht, das Phänomen zu beschreiben, das letzte Woche schon in den Artikeln von Markus Lobis und Lost in Translation ("Die Wohlfühlgrenze"; leider sehr wenig beachtet) dokumentiert wurde.

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Zitat Markus Lobis: "Waren einige der Themen noch halbwegs neutral formuliert, kamen die forschen Herren und wenigen Damen von Südtiroler Freiheit & Co. ohne viele Umschweife zur Sache." ... "Der Themeneinbringer war mit einer Seite DIN A4 an „Fakten“ ausgestattet. Entsprechende und gleich gestaltete Themenzettel habe ich auch bei drei anderen der fünf von mir besuchten Debatten gesehen – auch hier: penible Vorbereitung, kerniger Vortrag."

Zitat von Lost in Translation. "Der übergroße Teil der Anwesenden war optimal trainiert und auf das Ziel getrimmt, die eigenen Positionen hegemonial zu vertreten. Oft ohne wirkliches Interesse an von den eigenen abweichenden Ideen, manchmal auch ohne Rücksicht auf Verluste des Respekts unbekannten Menschen und Lebenswelten gegenüber."
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Möglicherweise wäre es klüger gewesen, Roberta Ciola hätte statt "Nicht-Menschen" einfach "Partei-Soldaten", "Maschinen" oder auch "Roboter" oder "Bulldozzer" geschrieben, denn es hätte im Grunde dasselbe ausgesagt. Sowohl in Bruneck als auch in Meran haben offensichtlich NICHT-freie-Individuen agiert, sondern stattdessen scheinbare "Schützen-Roboter?", die (von wem auch immer) "vorbereitet", "präpariert" bzw. "trainiert" wurden, um einzig und allein ihre Sicht der Dinge (mit vorgefassten, starren und betonierten Stellungnahmen) zu platzieren.

Also das Gegenteil von dem zu tun, weshalb solche "Open Spaces" ja überhaupt einmal kreiert wurden. Nämlich durch GEMEINSAMES Nachdenken und GEMEINSAMEN Gedankenaustausch eine GEMEINSAME Lösung zu finden oder idealerweise sogar eine völlig andere und vielleicht sogar völlig neue Idee zu entwickeln.

Das geht aber eben nur, wenn man das mit freien, empathischen Individuen macht. Mit Soldaten oder Bulldozzern (oder schlecht übersetzt mit "Nicht-Menschen") ist das halt leider unmöglich.

Di., 09.02.2016 - 11:43 Permalink
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Profil für Benutzer Waltraud Astner
Waltraud Astner Di., 09.02.2016 - 13:51

Antwort auf von veronika dapra

Werte Frau Dapra, wieso Ihnen übel wird, wenn jemand verlangt die faschistischen Symbole zu musealisieren und pietätlos zur Schau gestellte Gebeine von Soldaten zu bestatten, das versteht wohl niemand. Für jeden mit demokratischer Gesinnung sollten solche Forderungen selbtverständlich sein. Aber in diesem Land läuft tatsächlich einiges schief.

Di., 09.02.2016 - 13:51 Permalink
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Profil für Benutzer Mensch Ärgerdichnicht
Mensch Ärgerdi… Di., 09.02.2016 - 12:15

Antwort auf von Harry Dierstein

"Möglicherweise wäre es klüger gewesen, Roberta Ciola hätte statt "Nicht-Menschen" einfach "Partei-Soldaten""
Möglicherweise? Es scheint doch offensichtlich, dass diese Wortwahl mehr als ein Griff ins Klo war, oder?
Und auch an Sie Herr Dirstein mal die direkte Frage: was wäre gewesen wenn ein "Patriot" das Wort für jemand benutzt hätte? Würden Sie ihn hier auch so vehement verteidigen?

Di., 09.02.2016 - 12:15 Permalink
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Profil für Benutzer Sepp.Bacher
Sepp.Bacher Di., 09.02.2016 - 12:20

Antwort auf von Harry Dierstein

Es ist sicher edel, mit Frau Roberta Ciola empathisch und solidarisch zu sein. Was mE aber nicht zulässig ist, die Veranstaltung von Bruneck mit jener von Meran gleich zu setzen und zu vermischen. Es haben einerseits mindestens zwei unverdächtige Teilnehmer auf diesem Forum den Ablauf und die Atmosphäre anders dargestellt. Auch im Rai Südtirol war die Rede, dass es in Meran anders war als bei den vorherigen Veranstaltungen. Zudem ist Lobis, den Sie so selbstverständlich zitieren, ja auch kein Garant für Objektivität. Ich habe seinen Bericht als einen sehr subjektiven verstanden - ich glaube, er steht auch dazu!

Di., 09.02.2016 - 12:20 Permalink
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gorgias Di., 09.02.2016 - 12:31

Antwort auf von Harry Dierstein

Warum kann Frau Ciola selbst sagen was Sie gemeint hat und das italienische Wort sagen das Sie oder die Artikel-Schreiberin mit Nicht-Menschen übersetzt hat. Hier war zumindest eine von den beiden in ihren sprachlichen Kompetenzen überfordert.

Was ich mir aber für die Open-Spaces wirklich hoffe ist dass hier ein echter Dialog stattfindet und nicht einfach schriftliche oder auswendig gelernte Stellungnahmen heruntergeladen werden und auf Dialogpartnern mit anderer Position nicht eingegangen wird.
Das ist sicherlich nicht schön, aber auszuhalten.

Di., 09.02.2016 - 12:31 Permalink
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Mensch Ärgerdi… Di., 09.02.2016 - 12:11

Mir scheint es so als liege das Problem eigentlich nur daran, dass es nur bei uns keine Linken Selbstbestimmungsbefürworter gibt. Ihr Kommentar zeigt doch nur dass Sie die gleiche Grundeinstellung haben wie Autorin und Interviewte: "gegen die bösen Patrioten (rechten, Schützen, Sfler usw.) ist alles erlaubt, denn wir sind ja die Guten!"

Di., 09.02.2016 - 12:11 Permalink
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veronika dapra Di., 09.02.2016 - 12:20

Antwort auf von Mensch Ärgerdi…

Nein, ich denke, man stört sich an der Verbissenheit; wenn ich mir ein Südtirol vorstelle mich diesen Leuten an der Macht, dann möchte ich es nicht, ich möchte auch kein Südtirol mit den verbissenen Grünen, dem ganzen Gendergetue, den verbissenen Italienern, die immer von Zweisprachigkeit reden, dauernd missionieren in diese Richtung, obwohl die Jugendlichen bereits abgestimmt haben und besser Englisch können, sich nach Berlin, London und Wien sehnen. Hier wird dauernd auf ein Thema herumgeritten, das an den eigentlichen Problemen Europas weit vorbeigeht.

Di., 09.02.2016 - 12:20 Permalink
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Profil für Benutzer Sepp.Bacher
Sepp.Bacher Di., 09.02.2016 - 12:33

Antwort auf von Mensch Ärgerdi…

Ich glaube, dass die Verbissenheit auf beiden Seiten ähnlich ist. Jeder nimmt sie aber nur beim anderen - dem Feind - war. Mir scheint, dass auf der einen Seite auffallend viele mit bi-etnischen Hintergrund oder Identitätsproblemen sind. Sie habe die verständliche Angst, bei einer Sezession die Patria, das Vaterland, zu verlieren, was die anderen dabei finden möchten.

Di., 09.02.2016 - 12:33 Permalink