Gesellschaft | Tag der Frau

Der 8. März

Welche Bedeutung hat dieser Tag und warum ist er so besonders?
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FRAU
Foto: Katharina Berger

Ganz klar ist es der Internationale Tag der Frau; welche Geschichte dieser Tag aber hat, ist den meisten Menschen unbekannt. Zum einen steht er als Frauenkampftag und zum anderen als Tag gegen Gewalt an Frauen. 1911 wurde er erstmals am 19. März gefeiert, als Initiative sozialistischer Organisationen für die Gleichberechtigung, für das Frauenwahlrecht sowie für die Emanzipation von Arbeiterinnen. Ab 1921 wurde der Tag der Frau jährlich wiederholt. Erst 1975 wurde der 8. März von den Vereinten Nationen als „Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“ ausgewählt und seit jeher blieb es der 8. März. In Mexiko- City fand noch im selben Jahr die erste UN-Weltfrauenkonferenz statt, worauf später die „UN-Dekade der Frau“ von 1976 bis 1985 folgte.

"der eigentliche Sinn dahinter wird in den Hintergrund gelenkt"

Heute wird dieser Tag vielfach von der Konsumwirtschaft ausgenutzt und der eigentliche Sinn dahinter wird in den Hintergrund gelenkt. Vor allem die Floristik und die Schokoladeindustrie profitieren davon. Diverse Zeitungen bzw. Zeitschriften publizieren Extraausgaben rund um das Thema Frau und stellen Frauen in den Mittelpunkt. Auch im TV, Radio oder auf den digitalen Medien gibt es Dokumentationen bestimmter weiblicher Persönlichkeiten und auch Interviews mit prominenten Frauen werden gesendet. Allerdings ist es wichtig, den Sinn dieses Tages aufzuarbeiten und warum es einen Tag der Frau überhaupt gibt.

Nicht nur heute soll die Frau beachtet und berücksichtigt werden, sondern immer. Die Frau muss endlich als ein gleichgestelltes Geschlecht neben dem Mann gesehen werden. Ausreden wie zum Beispiel „Frauen wollen eh keine Berufe im technischen Bereich ausüben“ oder „Frauen sind viel öfters krank und fehlen deshalb ständig“ darf es nicht mehr geben. Dies sind einfach nur faule Äußerungen von bestimmten Männern, die es nicht ertragen können, Frauen an der Macht zu sehen. Natürlich ist es auch wichtig zu behaupten, dass nicht alle Männer dieselbe Einstellung haben, denn es gibt genügend, die sich ebenfalls für mehr Gleichberechtigung einsetzen. Aber leider liegt es auch vielfach an den Frauen selbst, die vielfach zu wenig selbstbewusst sind und es nicht wagen, sich für höhere Positionen zu bewerben. Aus diesen Gründen ist es notwendig, dass sich Frauen selbst mehr zutrauen und an sich glauben. Denn Selbstbewusstsein, Erfolgssicherheit und Selbstvertrauen werden bei Frauen nur selten gern gesehen und deshalb ist es um so wichtiger, sich nicht einschüchtern zu lassen und stolz auf sich zu sein.

Der Tag der Frau soll daran erinnern, dass Frauen in der Vergangenheit den Männern untergeordnet wurden, sie keine Selbstbestimmung hatten und dem Wort des Mannes Folge zu leisten hatten. Natürlich haben sich diese Situationen in den letzten Jahren, vor allem in den europäischen Staaten sehr gebessert, aber trotzdem gibt es noch nirgends eine makellose Gleichberechtigung. Wichtig ist, nicht aufhören dafür zu kämpfen und die Frau nicht nur am 8. März wertzuschätzen, sondern das ganze Jahr über.

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Sepp.Bacher Di., 09.03.2021 - 10:43

Zu Zwei Temen möchte ich Stellung nehmen:
„Frauen wollen eh keine Berufe im technischen Bereich ausüben“: Als Berufsberater im Ruhestand kann ich aus Erfahrung sprechen. Bei der ersten Wahl nach der Mittelschule wählen wenige Mädchen eine technische Schule oder gehen in eine handwerkliche Lehre. Die wenigen Absolventinnen von berufsbildenden technischen Schulen landeten dann z. B. als Technikerinnen bei der Rai, Als Technik-Lehrkraft in Berufs- und Berufsfachschulen, in Zeichen und Planungsbüros oder im Technik-Handel. Äußert wenige trifft man in Fabriken oder auf Baustellen.
„Frauen sind viel öfters krank und fehlen deshalb ständig“: Ich habe einmal in einer Textilfabrik gearbeitet, wo fast nur Frauen als Näherinnen gearbeitet haben. Es gab dort wirklich auffallend viele Krankenstände. Meine Erklärung war, dass sie einerseits mit der Doppelbelastung überfordert waren und dadurch krank oder zeitweilig arbeitsunfähig wurden. Andererseits passiert schon oft, dass Mütter z. B. wenn ein Kind krank ist, zu Hause bleiben. Und diese Absenzen gab es auch bei Kolleginnen in Büro- oder bei Beraterinnen.

Di., 09.03.2021 - 10:43 Permalink