Schenna: links der Kirche das Mausoleum
Foto: Oswald Stimpfl
Ausflug | Ausflug der Woche

Von Meran nach Schenna

Wenn die Straßen (noch) nicht von Urlaubsgästen überfüllt sind, ist dieser Ausflug geradezu ein Geheimtipp.

Ich hatte in diesen Lockdown-Zeiten nicht viel Wandermöglichkeiten, so greife ich jetzt in mein Archiv* und schlage eine Wanderung auf den Sonnenhängen um Meran vor.

Am sonnigen Hang nordöstlich von Meran liegt Schenna, ein beliebter Ferienort. Von der Stadt bis zum alten Dorfkern mit Kirchhügel, Dorfplatz und dem alles beherrschenden Schloss Schenna zieht sich ein schöner Wanderweg hin. Dabei queren wir das Villenviertel von Obermais, Obstfelder und Weingärten und zuletzt auf einem vorbildlich angelegten Weg in großteils ebener Wanderung, an Weinhöfen und Hotels entlang, den sich zum Meraner Kessel hinziehenden Berghang. In den Sommermonaten ist es hier entschieden zu heiß, aber an sonnigen Wintertagen, wenn die Straßen noch nicht von Urlaubsgästen überfüllt sind, ist dieser Ausflug geradezu ein Geheimtipp.

Wir beginnen unsere Wanderung im Stadtzentrum, an der Passerpromenade, spazieren flussaufwärts bis zum Steinernen Steg, überqueren ihn und setzen die Wanderung auf dem Lazagweg (Nr. 10) fort. Nun gehen wir auf einer Unterführung unter der Staatsstraße Nr 44 ins Passeirertal durch, biegen nach 100 m rechts ab, gehen an der Pizzeria Mösl vorbei in den Schönblickweg und nun stetig bergauf, zwischen Häusern und Gärten, an der Nordseite von Schloss Planta mit seinen mächtigen Rundtürmen vorbei und gelangen auf Weg 10A. Nach einem kurzen Steilstück erreichen wir das weithin sichtbare Schwimmbad von Schenna. Hier mündet der Steig in den breiten, promenadenartigen Mitterplattweg, der abwechslungsreich bis ins Zentrum von Schenna führt. Von dort gehen wir zwischen dem Gemeindehaus und dem Schlosswirt, hinter dem Mausoleum von Erzherzog Johann, auf asphaltiertem Güterweg (Rothalerweg Nr 10B) bergab. Er trifft auf den Waalweg Saltaus-Obermais, der aus dem Passeiertal kommt. Diesem Waalweg entlang wandern wir bis zum Schloss Planta, treffen dort auf den Aufstiegsweg und sind bald wieder im Stadtzentrum von Meran angelangt. 

 

Das erzherzögliche Mausoleum 

 

Im Winter sind Schloss Schenna und das Mausoleum von Erzherzog Johann nicht zugänglich, man sollte aber dennoch nicht versäumen, das Mausoleum von außen zu besichtigen, es steht in einmaliger Position auf einem der Dorfkirche vorgelagerten Hügel. Es ist die letzte Ruhestätte des Habsburger Prinzen, der auf Schloss Schenna seinen Lieblingswohnsitz hatte. Während seiner England-Reisen lernte der Erzherzog den neugotischen Stil kennen und lieben. Das Mausoleum, vom Wiener Architekten Moritz Wappler entworfen, gilt als eines der ersten Sakralgebäude Kontinentaleuropas in dieser neuen Stilrichtung. Neben dem Erzherzog Johann (1782–1859), fanden hier seine Gemahlin Anna Gräfin von Meran (1804–1885), deren einziges Kind, Franz Ludwig Graf von Meran (1839 –1891) sowie dessen Gemahlin Theresa Gräfin von Lamberg (1836–1913) ihre letzte Ruhe.


 

Infos in Kürze 

 

Charakteristik: Leichter stadtnaher Rundweg

Start: Meran, Passerpromenade am Kurhaus, 317 m

Schwierigkeit: einfach

Gehzeit insgesamt: 3 Stunden 

Höhenleistung: 290 Höhenmeter

Länge der Wanderung: 10 km

Anfahrt + Parkplatz: Meran. Alle Parkplätze im Zentrum gebührenpflichtig. Mehrere Parkhäuser.

Öffis: Bus und Bahn bis Meran

 

In Covid-Zeiten ist es mit der Einkehr so eine Sache, am besten packen Sie ein Jause in den Rucksack und machen Sie es sich auf einer der vielen Bänke am Weg gemütlich.