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Foto: Oswald Stimpfl
Ausflug | Ausflug der Woche

Der Frauwaal von Prad nach Lichtenberg

Ein schöner und abwechslungsreicher Rundweg im oberen Vinschgau mit Abstecher zu einer der größten Burganlagen des Landes.

 

 

 

 

Im oberen Vinschgau, am Ausgang des Suldentales, liegt auf der rechten Talseite das stattliche Dorf Prad. Gegenüber, am anderen Ufer des Suldenbaches lehnt sich die Ortschaft Agums an den Berghang. Der Frauwaal, vom Suldenbach gespeist, querte die teils felsigen, von Hecken, Lärchen und Föhrenwald bestandenen trockenen Hänge vom Talausgang bis zu den Wiesen bei Lichtenberg und diente über 500 Jahre lang der Bewässerung der Wiesen und Felder. Der Waal führt zwar schon lange kein Wasser mehr, aber der einstige Begleitweg schlängelt sich als schöner, aussichtsreicher Wanderweg durch abwechslungsreiches Gelände und lässt sich mit Feldwegen und einem weiteren, tiefer gelegenen ehemaligen Waal zu einem interessanten Rundweg verbinden.

Ausgangspunkt für den Frauwaal ist die Brücke über den Suldenbach in Prad, ganz in der Nähe des Nationalparkhauses „Aquaprad“. Wir folgen den Markierungen der Stilfser-Joch-Nationalparkverwaltung mit dem Adler-Symbol, der Uferweg bringt uns entlang des Suldenbaches durch Felder bis an den Bergfuß, wo wir auf einem Steig (Nr. 9) in Serpentinen 100 Höhenmeter durch Lärchen- und Robinienwald bis zur nun eben verlaufenden Trasse des alten Waalweges aufsteigen. Der Weg Nr. 9 folgt ostwärts dem gut erhaltenen, trockenen Kanal und führt später als Waldsteig über ein Teilstück des Waldtierpfades „Gumperle“ zu den Wiesen der Pinethöfe. Am Weg treffen wir auf einen Brunnen, immer wieder bieten sich prächtige Ausblicke über den Vinschgau und die hohen Berge am Horizont. Von den modern ausgebauten Bauernhöfen geht es am Kirchhügel mit dem Kirchlein St. Christina vorbei zum Alplbach. Hier lohnt sich der kurze Abstecher zur Ruine Lichtenberg, einer der größten Burganlagen des Landes. Wieder zurück, wandern wir durchs Dörfchen Lichtenberg und nehmen am Dorfausgang den Feldweg nach Agums (braunes Hinweisschild für Radfahrer und Wanderer nach Prad), folgen ihm kurz, biegen am Schild „Waldtierpfad Gumperle“ nach rechts ab und steigen wenige Minuten durch Wiesen und Hecken bergauf. An der ersten Station des Erlebnisweges wandern wir dann eben durch äußerst abwechslungsreiches Gelände, an Wiesenrändern, durch Waldstücke und an Buschwald vorbei an einem aufgelassenen Waalweg entlang nach Agums, von wo uns der schlanke gotische Kirchturm schon herüberwinkt. Wir steigen zur Kirche und ins Dorf ab und erreichen in wenigen Gehminuten unseren Ausgangspunkt.

Interessantes am Weg

Der Waldtierpfad „Gumperle“

Der Frauwaal deckt sich für einige Wegstücke mit dem Waldtierpfad „Gumperle“, auf dem an 13 Erlebnisstationen Eltern und Kindern auf spielerische Weise Wissenswertes über die heimische Tierwelt vermittelt wird.

Das Kirchlein St. Christina

Auf einem den Pinethöfen vorgelagerten Wiesenhügel liegt überaus aussichtsreich die Höhenkirche St. Christina. Eine Öffnung in der Kirchentür erlaubt einen Blick ins reich dekorierte Innere.

Ruine Lichtenberg

Die mächtige Burganlage strahlt selbst als Ruine noch stolze Größe aus. Sie wurde von den Tiroler Grafen im 12. Jh. zur Festigung der Herrschaftsansprüche im Vinschgau gegen die Churer Bischöfe erbaut. Infos zu Führungen beim Tourismusbüro Prad, Tel. 0473 616034.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist Nationalparkhaus von Prad, wo sich alles um das Wasser im Gebirge dreht. Hier können in zwölf geräumigen, naturechten Aquarien 35 heimische Fischarten bestaunt werden. Tel. 0473 618212, im Sommer 9 -18 Uhr, Mo. Ruhetag, www.aquaprad.com.

Einkehrtipp

Café am Platzl: Neben dem modernen Dorfbrunnen, Café, Konditorei und Eisdiele. Silberstraße 26, Prad, Tel. 0473 616027, Do. Ruhetag.

Infos in Kürze

Start: Prad, Brücke am Suldenbach, 923 m

Gehzeit: insgesamt 3 h, 230 Höhenmeter, 9,5 km

Wie komme ich hin:

Auf der Vinschgauer Straße bei Spondinig nach Prad abbiegen, dort Parkplatz hinter dem Nationalparkhaus.