Kultur | Video del venerdì

Die Glorifizierung einer Existenzkrise

Erster Song der zweiköpfigen Frauenband Illyrics. Viktoria Figl und Judith Gatterer machen Alternative Rock, lassen sich aber nicht so einfach in Schubladen stecken...
Illyrics
Foto: Illyrics

„Cvlt“ heißt der erste Song der Band Illyrics, bestehend aus Viktoria Figl (Gesang und Gitarre) und Judith Gatterer (Schlagzeug). Einst als Schülerband noch unter dem Namen „Illyrica“ gegründet und bis 2013 als reine Mädchenband auf vielen Südtiroler Festivals unterwegs, haben sich zwei der einst vier Mitgliederinnen der Band jetzt erneut zusammengefunden und wollen – jetzt unter dem neuen Namen „Illyrics“ – ihr Musikabenteuer wieder beginnen. Oder da weitermachen, wo sie nach ihrer Schulzeit aufgehört hatten...

 

salto.bz: Wie habt ihr euch kennengelernt und wann habt ihr entschieden eine Band zu gründen?

Judith Gatterer: Kennengelernt haben wir uns in der Schulzeit, wir waren in derselben Klasse. Mit zwei weiteren Freundinnen haben wir 2010 die Girl Rock Band „Illyrica“ gegründet. Bis 2013 sind wir auf vielen Festivals in Südtirol aufgetreten und haben bei mehreren Band Contests mitgemacht. Aus persönlichen Gründen hat sich unsere Band nach der Schulzeit aufgelöst. Da wir aber nie die Freude an unserer Musik verloren haben, haben wir beide uns nun als ILLYRICS wiedervereint. Im Grunde möchten wir da weitermachen, wo wir aufgehört haben – wenn auch leider nicht mehr in der ursprünglichen Besetzung.

 

2010 gab es euch als Illyrica, jetzt gibt es euch als ILLYRICS – was geschah in diesen neun Jahren? Was hat sich geändert? Same same but different?

In der Zeit nach Illyrica haben wir in Österreich und Deutschland gelebt, studiert und uns teilweise aus den Augen verloren. Trotzdem hat jede für sich weiterhin Musik gemacht. Vor einem Jahr haben wir dann beschlossen, wieder gemeinsam unsere Songs zu spielen und als Band auftreten zu wollen. Auf gewisse Weise sind wir immer noch dieselben, also „same“ – das heißt, wir sind unserem Stil - was Genre und Message betrifft - treu geblieben, spielen noch einige unserer älteren Songs, die wir überarbeitet haben. Andererseits sind wir als ILLYRICS auch etwas anders als früher, also „different“: Unser Sound ist sphärischer, unsere Musik ist geprägt von den Gegensätzen energisch-sensibel. Dabei spielt der Besetzungswechsel der Stimme eine große Rolle.

 

ILLYRICS - Cvlt (OFFICIAL VIDEO)

 

„Cvlt“ ist euer erster Song als Illyrics. Wie würdet ihr den Song beschreiben?

„Cvlt“ ist die Glorifizierung einer Existenzkrise.

 

Cvlt ist die Glorifizierung einer Existenzkrise.

 

Wie sieht’s mit weiteren Songs aus?  

Bei unseren Live-Auftritten in der nächsten Zeit werden wir mehrere neue Songs performen, diese haben wir allerdings noch nicht aufgenommen. Eine weitere Studio-Session steht auf unserer To-Do-Liste auf jeden Fall ganz oben. Zunächst möchten wir uns aber auf unsere anstehenden Konzerte konzentrieren.

 

Wann kann man euch demnächst live sehen?

Am morgigen Samstag, den 10. August, spielen wir beim Open Air im Kassianeum in Brixen, das den Abschluss der International Youth Convention bildet. Der Eintritt ist frei und wir freuen uns schon sehr darauf. Außerdem sind wir am 14. September beim Cocco Festival im Kuba Kaltern mit dabei. Weitere Auftritte sind noch in Planung.

 

Wohin soll es mit Illyrics gehen?

Wir möchten einfach wir selbst sein, uns mit unserer Musik ausdrücken und möglichst viele Menschen erreichen, die sich damit identifizieren können. Wir freuen uns, endlich wieder bei verschiedenen Festivals und anderen Events mitwirken zu können, in Pubs zu spielen, uns mit anderen Bands auszutauschen. Einige Vorhaben schweben uns schon im Kopf herum, aber wer weiß, was die Zukunft bringt.

 

Für was steht „Illyrics“?

ILLYRICS steht für neurotische Songtexte und den Ausdruck negativer Gefühle, für emotionale und sensible Leute, die meist stärker sind, als sie glauben.

 

ILLYRICS steht für neurotische Songtexte und den Ausdruck negativer Gefühle, für emotionale und sensible Leute, die meist stärker sind, als sie glauben.

 

An wem orientiert ihr euch musikalisch?

Es gibt verschiedene Bands, die uns inspirieren und inspiriert haben, wie zum Beispiel Of Mice and Men, You Me at Six, Bring Me The Horizon, Limp Bizkit... Es ist von Zeit zu Zeit unterschiedlich. So richtig vergleichbar sind wir unserer Meinung nach aber mit keiner uns bekannten Band, sowohl was unseren Stil als auch die Besetzung betrifft.

 

Eine zweiköpfige Frauenband hört man nicht alle Tage: ihr kombiniert Gitarre, Gesang und Schlagzeug. Seid ihr auch auf Konzerten zu zweit unterwegs oder gibt es da ab und zu Verstärkung?

Auch auf Konzerten sind wir als 2-Frau-Band zu sehen. Für uns ist es noch ungewohnt, nur zu zweit auf der Bühne zu stehen, aber wir sind gut vorbereitet und freuen uns auf die Herausforderung. Der Vorteil dabei ist, dass wir uns gegenseitig sehr gut kennen, uns aufeinander verlassen können und auch Termine leichter wahrnehmbar sind als mit einer größeren Band. Mit der Zeit werden wir dann sehen, was sich ergibt.