Kultur | Salto Weekend

Steinbrüchige Zauberflöte

Elisa Pirone und Thomas Wachtler spielten für "Die Zauberflöte" Papagena und Papageno. Für eine Opern-Aufführung mitten in einem Steinbruch am Buchnerhof im Unterland.
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Foto: Elisabeth und Helmut Uhl Stiftung

Salto.bz: Ihr habt am Steinbruch beim Buchnerhof, oberhalb von Leifers, bei der groß inszenierten Oper „Die Zauberflöte“ mitgemacht. Wie kam es dazu?
Elisa Pirone
: Ich kam über die Facebookgruppe Theater, Tanz, Performance & angrenzende Kunstformen in Südtirol dazu. Rainer Uhl hatte für sein Projekt über diesen Kanal nach einem Papageno, einer Papagena und nach den Schlangenmädchen gesucht. Auf diesen Aufruf hin, haben wir reagiert und uns gemeldet. Nach einem Gespräch mit Rainer Uhl wurden wir engagiert.
Thomas Wachtler: Das Projekt interessierte mich und ich schickte an den Veranstaler eine E-Mail mit meinem Lebenslauf, ein paar Tage später klingelte das Telefon und ich wurde zuerst zu einem Kaffee nach Bozen und dann auf den Buchnerhof nach Leifers eingeladen.

Wie habt ihr euch auf die Rolle vorbereitet?
Thomas Wachtler
: Ich habe mich sehr mit der Rolle beschäftigt, auch um die vielen parallel laufenden Erzählstränge zu durchblicken. Erst dann habe ich Papagenos Weg durch die Oper verstanden. Es gab sehr genaue Beschreibungen der Szenen und Figuren. Ich habe mir auch Unmengen an Youtube-Videos angesehen. 
Elisa Pirone: Zunächst habe ich mich alleine auf die Rolle vorbereitet, da die Probenzeiten sehr knapp angesetzt waren. Während den Proben haben wir dann unsere Vorstellungen der Rolle mit jenen von Rainer Uhl angepasst.

Wie aufwendig gestalteten sich die Vorbereitungen am Steinbruch?
Thomas Wachtler
: Für mich persönlich waren vor allem die musikalischen Proben im Steinbruch eine große Herausforderung. Der Gedanke innerhalb einer Woche alle Musikstücke und Dialoge in einem Steinbruch zu proben, in welchem die Temperaturen unvorhersehbar sind, zudem nicht immer bei Tageslicht... das war an den ersten beiden Tagen schon ziemlich überfordernd. Aber zum Glück gab es große Unterstützung von meinen Kollegen.
Elisa Pirone: Es gab einen Probenplan. Dazu haben wir uns auch selbstständig im Buchnerhof vorbereitet. Bei den letzten Probentagen kam dann die ganze Technik hinzu, da waren dann auch die Proben bei Nacht angenehmer.

Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit den anderen Musikern und Sängern, der internationalen Truppe?
Thomas Wachtler Wir haben mit unheimlich talentierten Musikern und Sängern zusammengearbeitet. In der Gruppe herrschte von Anfang an eine tolle Atmosphäre. Es war einfach der Wille und die Motivation da, aus diesem Projekt etwas Einzigartiges entstehen zu lassen.
Elisa Pirone: Ja, wir hatten das Glück mit einem wunderbaren Orchester und fantastischen Sängern zusammenarbeiten zu dürfen.

Und wie fühlt man sich in der Rolle der Papagena und des Papageno? 
Elisa Pirone:
Ich habe sofort eine große Sympathie für die Papagena empfunden. Ich liebe es komische Rollen zu verkörpern und auf der Bühne „Blödsinn“ zu machen, damit die Leute lachen. Das war die richtige Rolle für mich!
Thomas Wachtler: Es war sehr hilfreich für mich, Elisa bereits gekannt zu haben. So waren keine Hemmschwellen zu überwinden und wir konnten sofort gemeinsam loslegen. Ich glaube, dass ich vor allem auch ihretwegen eine Leichtigkeit und Einfachheit in die Figur bringen konnte.

War dieser Auftritt ein Sprungbrett für eine größere Karriere? Es ist ja auch ein aufwendiger Film-Mitschnitt entstanden...
Elisa Pirone:
Das kann man noch nicht sagen. Ich denke aber, es ist ein großer Vorteil diese Rolle im Lebenslauf auflisten zu können.
Thomas Wachtler: Stimmt, bei den Aufführungen wurde mitgefilmt, zudem gab es noch einen anstrengenden Nachdreh. Das Ergebnis wird sicher sehr schön.

Lieber Schauspiel oder Gesang?
Elisa Pirone:
Schauspiel. Das finde ich einfach spannend und erfüllend.
Thomas Wachtler: Definitiv Schauspiel!