Gesellschaft | Sozialgenossenschaft

Anders fühlen

Wenn auch die einfachsten alltäglichen Dinge eine Sache der Unmöglichkeit sind.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
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Foto: Legacoopbund

„Zwei von acht Jugendlichen können sogar mit dem Handy umgehen – sie sind imstande selbst eine Nummer zu wählen oder einen Anruf zu beantworten“. Für die meisten von uns klingt diese Aussage irgendwie absurd. Wer kennt schon Jugendliche, die nicht den ganzen Tag auf dem Handy herumspielen, Whatsapp-Nachrichten verschicken oder im Internet surfen?

Ja, es gibt sie. Einige von ihnen verbringen ihren Alltag in der Tagesstätte der Sozialgenossenschaft Efeu in Brixen. Betrittst du die Räumlichkeiten dieses Ortes, tauchst du in eine ganz andere Welt ein. Eine Welt, in der nichts mehr selbstverständlich ist.

Bei den Jugendlichen, die hier tagsüber betreut werden, wurden nämlich Wahrnehmungsstörungen diagnostiziert. Diese Jugendlichen können die Sinneseindrücke – das was sie sehen, hören oder spüren – nicht richtig verarbeiten. Was das bedeutet? Stell dir vor du stoßt mit dem Kopf gegen die Wand. Du verstehst aber nicht, wieso du plötzlich Schmerzen verspürst; wie du darauf reagieren sollst ist dir völlig unklar. Alles versinkt im Chaos.

„Menschen mit Wahrnehmungsstörungen verhalten sich oft völlig anders als erwartet. Sie wirken mitunter passiv, unangepasst, manchmal auch überdreht“, so der Präsident der Sozialgenossenschaft Efeu Mirco Turato: „Für die Familien ist der Alltag mit diesen Jugendlichen alles andere als einfach. Zu wissen, dass sie bei Efeu gut aufgehoben sind, ist für sie eine große Hilfe“.

Insgesamt acht Jugendliche kommen täglich in die Tagesstätte. Hier erhalten sie eine gezielte Betreuung. „Sie werden von unseren Sozialbetreuern und Ergotherapeuten nicht nur verpflegt. Hier bei uns können sie sich weiterentwickeln. Wir versuchen ihre Fähigkeiten zu fördern, damit sie möglichst selbständig ihren Alltag bewältigen“, erklärt Mirco Turato und weist auf die kleinen Errungenschaften einiger Klienten hin: bügeln, Äpfel schälen oder etwa Schuhe selbständig binden.

Efeu ist für viele Familien ein Anhaltspunkt. Für die Jugendlichen mit Wahrnehmungsstörungen ein Ort, wo sie sie selbst sein können und verstanden werden.

Efeu bei der IMS Charity night

Das Projekt der Sozialgenossenschaft Efeu, das auch vom Kiwanis Club unterstützt wird, wird am 10. Oktober 2017 im Rahmen der IMS Charity Night um 20:00 Uhr im Forum Brixen vorgestellt. 50% der durch den Kiwanis Club im Rahmen des Abends gesammelten Spenden kommen den Jugendlichen mit Wahrnehmungsstörungen zugute. Tickets gibt’s unter: www.ims.bz