Kultur | Salto Afternoon

Die Raumzeichnerin

Am 15 Mai findet die Verleihung des Paul-Flora-Preises statt. Preisträgerin ist die in Brixen aufgewachsene und in Innsbruck lebende Künstlerin Maria Walcher.
Atelier - Maria Walcher
Foto: Katharina Cibulka

„Paul Flora ist auf jeden Fall ein Künstler, Zeichner, Illustrator, kritischer Denker mit Humor, ein Initiator und Mensch, der mich sehr beeindruckt“, gibt sich Maria Walcher euphorisch, wenn sie zu Paul Flora befragt wird und sich erinnert: „Ich kenne Floras Zeichnungen von klein auf und hab die Bilder gut im Kopf, die im Wohnzimmer meines Onkels hängen und die ich mir immer wieder angeschaut hab, wenn ich bei ihm war.“ Auch die Ausstellung im Tauferer Turm in Glurns und die Ausstellung Paul Flora. Karikaturen (2016/17) im Ferdinandeum haben die frisch ausgewählte Preisträgerin begeistert. Anlässlich des 12. Todestages von Paul Flora wird ihr nun im Rahmen einer Live-Stream-Feier am Samstag (15.5.) um 11 Uhr der Paul Flora-Preis überreicht.

Die Strecke über den Brenner kenne ich sehr gut.

„Eine graphische Herangehensweise, ein zeichnerischer Zugang“, wohnt auch in ihren Arbeiten inne. Auch wenn sie vorwiegend dreidimensional arbeitet, bleibt der zeichnerische Ansatz, ob „in der Landschaft, im Raum – im Innenraum oder öffentlichen Raum“ spürbar. Mittels Installationen, Interventionen, Performances oder Objekten entwirft und kreiert sie Raumbilder. 

 

„Mein Antrieb ist die Neugierde, das Experiment und die Begeisterung am Tun“ erzählt sie und freut sich darüber, „als freischaffende Künstlerin die Welt aus diesem, ihrem Blickwinkel betrachten und hinterfragen zu können.“ 
Was Maria Walcher mit dem Preispaten Paul Flora verbindet? Vielleicht der Humor? Die Stadt Innsbruck?  „Ich denke mein Humor ist etwas trockener, jener von Flora wohl etwas spitzbübischer – aber Humor ist sicher eine Gemeinsamkeit“, sagt sie und merkt in Sachen Innsbruck an: „Die Gründe, die Paul Flora dazu veranlasst haben in Innsbruck zu leben und meine sind wahrscheinlich andere. Ich habe Innsbruck immer als Zwischenstopp betrachtet, den ich wegen meiner Kinder und der Liebe wegen eingelegt habe. Mittlerweile sind es schon sechs Jahre und es werden wahrscheinlich noch ein paar mehr werden. Die Strecke über den Brenner kenne ich sehr gut.“
Vielleicht ist gerade deshalb das Unterwegssein, eines jener Themen, welches Maria Walcher gerne aufgreift, so auch bei ihrem derzeitigen Projekt, einem Arbeitszyklus, in welchem es um den Fuß geht, das Gehen, den Schuh, das Putzen, um Arbeit und Verhältnisse. Eine Serie von Arbeiten, die an verschiedenen Orten in Südtirol und Nordtirol gezeigt wird, ist im Entstehen.