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Glockenläuten für die Hungernden

Südtirols Pfarreien erinnern an diesem Freitag mit Glockengeläut daran, dass derzeit 200 Millionen Menschen der Hungertod droht. Die Caritas: „Hunger macht keine Ferien“.
Flashmob Caritas
Foto: Salto.bz

Aktuell engagiert sich die Südtiroler Caritas mit 25 Projekten in neun verschiedenen Ländern, um gegen Hunger und Armut anzutreten. Bürgerkriege und andere Konflikte, aber auch die klimatischen Veränderungen verschärften die Lage vielerorts.

Besonders in den Ländern südlich der Sahara wüten Dürrekatastrophen. Nachdem endlich wieder Regen gefallen ist, können die Menschen jetzt wieder Getreide anbauen. Dennoch betonte der Caritas-Direktor Paolo Valente auf der Pressekonferenz am Dienstag: „Der Kampf gegen den Hunger ist nicht vorbei. Die Menschen brauchen Hilfe, damit sie selbstständig wirtschaften und für weitere Krisenzeiten vorsorgen können.“
Menschen eine langfristige Ernährungsgrundlage zu sichern und um sie auf zunehmende Wetterkapriolen vorzubereiten, sind Ziele der Caritas. Anbaumethoden gilt es zu verbessern und es gibt Schulungen zu Kompostierung, Düngung, Lagerung und Vermarktung.

Die Pressekonferenz wurde von einem Smartmob eröffnet, der nach der Idee eines Flashmobs für engagierte Inhalte eintritt. Unter der Leitung der Lehrerin Tullia Pedrotti stellte eine ganze Gruppe von Jugendlichen tänzerisch dar, dass im Durchschnitt alle 3,5 Sekunden ein Mensch an Hunger stirbt. Ganz in schwarz gehen die Kinder über die Pflastersteine und brechen schließlich zusammen um regungslos liegenzubleiben. Ein trauriges Bild, welches leider der Wahrheit entspricht.

Deshalb startete Caritas vor elf Jahren die Kampagne „Hunger macht keine Ferien“ und ruft dazu auf, zu spenden. Vergangenes Jahr setzte die Organisation insgesamt 1,3 Millionen Euro für die Hilfsprogramme in Afrika ein. „Jede Spende kann Leben retten,“ erinnert die Sensibilisierungskampagne der Caritas.
Mit 25 Euro für Saatgut ist die Caritas imstande, einer Familie das tägliche Brot zu sichern, mit 10 Euro pro Monat einem Kind ein tägliches Mittagessen in der Schule und mit 100 Euro einer jungen Frau eine berufliche Ausbildung und somit die Chance auf eine sichere Zukunft.

Caritas-Direktor Valente stellt klar, dass 100 Prozent der Spenden in die Projekte einfließen –  für die Finanzierung der Verwaltungstätigkeit und Bewerbung der Projekte kommen eigene Sponsoren auf.

An dieser elften Ausgabe der sommerlichen Spendenkampagne beteiligen sich erstmals auch alle Südtiroler Pfarreien: Diesen Freitag, 13. Juli, wird um 15 Uhr wird landauf landab mit Glockenläuten den Opfern des Hungers gedacht. Eugen Runggalier, der Generalvikar der Diözese, erklärt: „Das Läuten der Kirchenglocken zur Sterbestunde Jesu soll uns hörbar an das weltweite Sterben erinnern und auch daran, dass derzeit noch immer 20 Millionen Menschen akut vom Hungertod bedroht sind. Es erinnert aber auch daran, dass wir etwas tun können: Wir können uns gemeinsam für unsere Mitmenschen in Afrika einsetzen und sie auch in unser Gebet einschließen.“

 

Wer Interesse daran hat, zu spenden kann das unter dem Kennwort „Hunger in Afrika“ tun.
Mehr zu den Spenden unter www.caritas.bz.it.