Kultur | Theater

Und jetzt: die Welt!

Gnadenlos und zugleich mit großer Zärtlichkeit porträtiert Sibylle Berg Frauen Anfang 20, schwankend zwischen Aufbruch und Abgeklärtheit, unsicher wofür sie kämpfen.
binnen
Foto: binnen-i

Die junge Theatergruppe binnen-I, 2017 gegründet, will zum Nachdenken anregen, bewegen, beflügeln; Vergangenes, Gegenwärtiges, Zukünftiges betrachten. Mit ihrem neuen Projekt „Und jetzt die Welt“ wird die Gruppe wieder im Knast zu Gast sein und dort Premiere des neuen Stückes feiern:
Sie sind klug, gut ausgebildet und leben in prekären Verhältnissen, weil auch das x-te Praktikum kein Geld bringt. Sie verkaufen selbstgekochte Drogen im Internet, schreiben Mode-Blogs und steigern den Marktwert ihres Körpers im Fitnessstudio, obwohl sie den Markt verachten. Sie kommunizieren per Skype, SMS, Chat oder Telefon, und doch bleibt da ein Gefühl von überwältigender Einsamkeit. Eine junge Frau bilanziert ihr bisheriges Leben: früher hochfliegende Ideale, heute Pragmatismus. Sehnsucht ist etwas, das man hauptsächlich aus Filmen kennt, Familie ein Verbund, den man sich selbst zusammenstellt, und immer lauert draußen die Welt.
Von: Sibylle Berg
Regie: Mona Kraushaar
Schauspielerinnen: Mit Alexa Brunner, Katharina Gschnell, Viktoria Obermarzoner, Petra Rohregger, Marlies Untersteiner

Festung Franzensfeste 
02. Sep, 20.30 Uhr