Wirtschaft | Breitband

Verkabeltes Land

Wie ist der Stand beim Aubau des Glasfaser-Netzes? Welche Gemeinden sind weiter? Und bis wann soll ganz Südtirol schnelles Internet haben?
Internetkabel
Foto: Pixabay

Bis 2026 soll ganz Südtirol flächendeckend mit einer schnellen Internetverbindung ausgestattet sein. Im besten Fall “mit hochleistungsfähigen und ultraschnellen Glasfaseranschlüssen” oder zumindest “alternativen Lösungen”. Das hat sich Thomas Widmann als Landesrat für das Breitbandnetz zuständige Landesrat vorgenommen.

“Das Breitbahndnetz des Landes wächst weiter – und erreicht Schritt für Schritt auch entlegenere Gebiete bis hin zu den Schutzhütten”, meinte Widmann Anfang Juli, als die Landesregierung das Breitband-Investitionsprogramm genehmigt hatte. Insgesamt werden im Jahr 2021 4,6 Millionen Euro in verschiedene Breitbandprojekte fließen. Damit werden größere Glasfaser-Infrastrukturen wie zwischen Mazzini- und Grieser Platz in Bozen oder die Verkabelung der öffentlichen Einrichtungen im Vinschgau und dem Burggrafenamt finanziert. Aber auch kleine Fraktionen wie Plan de Gralba in Gröden, Gfrill bei Salurn oder die Gewerbegebiete von Latzfons und Spondinig.

Alle Wohneinheiten und Betriebe einen schnellen Internetzugang bereitzustellen sieht Widmann als “einen zentralen Aspekt für die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes”.

 

Wer ist schneller?

 

Der Ausbau des Glasfaser-Netzes findet in Zusammenarbeit zwischen Landesämtern, Infranet AG, Gemeinden und weiteren Infrastrukturbetreibern aus dem Energiesektor – öffentliche und private Konsortien bzw. Interessentschaften. “Grundsätzlich sind in allen Südtiroler Gemeinden die Voraussetzungen geschaffen worden, um vom Knotenpunkt ausgehend nach den Kriterien der Wirtschaftlichkeit, der Effizienz und der Wirksamkeit Glasfaser-Zugangsnetze zu realisieren, die eine Leistung von mindestens 1 Gbit/s symmetrisch, stabil, kontiunierlich, zuverlässig und vorhersehbar für jeden Anschluss gewährleisten können.” Das teilt Widmann in einer aktuellen Antwort auf eine Landtagsanfrage der Südtiroler Freiheit mit, die nach dem Stand der Dinge beim Breitbandausbau gefragt hatte. Ziel des Landes Südtirol sei es – “in Anlehnung an die Orientierungen des Digitalen Compass 2030 der Europäischen Kommission sowie der Breitbandstrategie auf nationaler Ebene 2026 – 85% der Gebäude auf dem Landesgebiet mit kabelgebundenen Anschlüssen und die weiteren 15% der Gebäude mit alternativen Lösungen (...) zu erreichen”.

50 Gemeinden erfüllen laut Auskunft des Landesrates den Versorgungsparameter von 85% bereits: Ahrntal, Altrei, Andrian, Badia, Burgstall, Bruneck, Dorf Tirol, Gais, Gargazon, Glurns, Graun, Gsies, Innichen, Jenesien, Karneid, Kiens, Kuens, Kurtinig, Latsch, Laurein, Lüsen, Marling, Moos i.P., Mühlbach, Natz-Schabs, Niederdorf, Olang, Partschins, Percha, Plaus, Prad am Stilfserjoch, Prags, Proveis, Rabland, Riffian, Salurn, Sexten, Stilfs, St. Martin in Thurn, Taufers im Münstertal, Ternenten, Tiers, Truden Tscherms, Toblach, Vahrn, Vintl, Völs, Waidbruck, Welsberg-Taisten. In diesen Gemeinden bestehen die Bedingungen für die so genannte “letzte Meile” – “die Voraussetzungen für die privaten wie gewerblichen Endnutzer, um ausgehend von den abgeschlossenen Vorarbeiten auf öffentlichen Grund und der Fertigstellung der notwendigen vorgelagerten Infrastruktur, die eigentlichen Gebäudeanschlüsse von diesen zu veranlassen”.

In den restlichen 66 Gemeinden sind, so Widmann “Zugangsnetzte in unterschiedlichen Ausmaßen ausgebaut worden”. Bis 2026 sollen jedenfalls alle Gemeinden einen Glasfaser- bzw. einen dazu alternativen Anschluss erhalten.

 

N.B.: Auf der Webseite der Infranet AG kann überprüft werden, ob für die eigene Adresse eine Glasfaserverbindung verfügbar ist.