Gesellschaft | Medizin

Technologie für ein autonomes Leben

Neue Technologien verhelfen Menschen mit Beeinträchtigung zu mehr Autonomie. Independent L. veranstaltet am 18. Dezember eine Tagung dazu.
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Independent L.
Foto: Independent L.

Die Sozialgenossenschaft Independent L. setzt sich ein für Menschen, die ein selbstbestimmtes Leben führen möchten. Den Meisten ist der Wert der Unabhängigkeit nicht bewusst, ein autonomer Alltag gilt als eine Selbstverständlichkeit. Nicht so für Personen mit Beeinträchtigung, die ohne technologischen Fortschritt einige Handlungen nicht alleine ausführen könnten.

Um dieses Recht auf Autonomie auch Menschen mit Behinderung zu gewährleisten, gründeten neun Rollstuhlfahrer die Sozialgenossenschaft Independent L. Die Beratungsstelle für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen und ihren Familienangehörigen veranstaltet am 18. Dezember eine Tagung in der EURAC um über Assistierende Technologien, Gesundheit und Autonomie zu diskutieren. Wie solche Technologien zur Inklusion aller Menschen beitragen können, erklärt Marion Hartmann, Sozialassistentin bei Independent: „Durch verschiedene Gegenstände oder Systeme können die Fähigkeiten von Personen mit Beeinträchtigung gestärkt werden, welche sie sonst nicht oder nur mit großen Schwierigkeiten machen könnten. Diese technischen Hilfsmittel erleichtern die Kommunikation, die Selbstständigkeit und den Alltag bei der Arbeit, in der Schule oder in der Freizeit.“

So könne etwa ein Alzheimerpatient durch eine Uhr mit GPS-Ausstattung zuhause alleine Leben, denn die Angehörigen würden erst allarmiert, sollte die Person den Radius ihres gewohnten Umfeldes verlassen. Ein bewegungsunfähiges Kind im Rollstuhl könne sich durch Sensoren an der Haustür und am Rollstuhl wieder alleine fortbewegen.

Dabei gehe nicht darum, menschliche Pflege und Unterstützung zu ersetzen. Es gehe vor allem darum, eine Gleichberechtigung für alle Menschen zu schaffen: „Ich bin nicht beeinträchtigt, weil ich im Rollstuhl sitze“, erklärt Hartmann, „ich bin beeinträchtigt, wenn es für mich als Rollstuhlfahrer keine Rampe gibt, durch die ich Zugang zu einem bestimmten Gebäude erhalte“. Mit diesem Blickwinkel solle das Thema rund um assistierende Technologien betrachtet werden.

In den letzten Jahren hat die Informations- und Kommunikationstechnologie große Fortschritte gemacht, und neue Wege in der Rehabilitation von Patienten mit schweren Hirnverletzungen eröffnet oder Menschen mit eingeschränkten motorischen Fähigkeiten innovative Instrumente zur Verfügung gestellt, um das tägliche Leben zu meistern. „Der offensichtlichste Fortschritt liegt sicherlich darin, dass die Forschung es ermöglichte, Technologien, die vor wenigen Jahren wegen der hohen Kosten schwer zugänglich waren, heute einem viel breiteren Publikum zugänglich zu machen,“ erklärt Marion Hartmann.

Auch darüber will Independent bei der Tagung aufklären, und neue technische Mittel vorstellen. So etwa einen der jüngsten Neukömmlinge im Bereich assistierende Technologie: „Zum Beispiel kann man die virtuelle Realität bei der Rehabilitation von Traumapatienten einsetzen“, so die Sozialassistentin Hartmann.

Bei der Tagung werden Ärzte, Fachingenieure, Medizintechniker und Experten für Kommunikationstechnologien die neuen Grenzen der Innovation und ihre Potentiale aufzeigen. Die Tagung richtet sich an Ärzte, die für die Verschreibung von Hilfsmitteln zuständig sind oder die sich mit der Rehabilitation von Patienten mit schwerem Trauma befassen sowie an Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Logopäden, Sozialassistenten, Psychologen und im Allgemeinen, an alle interessierten Bürger. Für die Teilnahme an der Veranstaltung sind ECM-Punkte vorgesehen. Diese werden denjenigen anerkannt, die sie bei der online Einschreibung anfordern und einen Abschlusstest bestehen. Für die Anmeldung zur Tagung füllen Sie das Onlineformular auf der Seite www.independent.it aus.