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„Ein unzumutbares Niveau“

Der Präsident der STA, Martin Ausserdorfer, zu den alltäglichen Angriffen von SAD-Ceo Ingemar Gatterer und dessen Ankündigung einer neue Strafanzeige.
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Foto: Salto.bz
Salto.bz: Herr Ausserdorfer, SAD-Eigentümer Ingemar Gatterer behauptet die vom Land finanzierten Busse gehören der SAD und das Land muss sie notfalls um 30 Millionen Euro ablösen. Hat er Recht?
 
Martin Ausserdorfer: Für die Busse ist nicht die STA zuständig, sondern das Assessorat und die Ämter für Mobilität. Meines Wissens aber hat das Land immer für die Konzessionäre die Busse angekauft und diese sind nicht im Eigentum der Konzessionäre. Demnach gehören die Busse auch nicht der SAD, sondern sie gehören der öffentlichen Hand.
 
Gatterer behauptet auch, dass sich die Mietverträge der SAD für die STA-Immobilien aus dem Jahr 1988 automatisch um sechs Jahre verlängert haben?
 
Das ist seine Interpretation, wir haben eine anderen. Wir sind sicher, dass die Mietverträge ausgelaufen sind. Zudem sind wir überzeugt, dass sich Mietverträge mit der öffentlichen Hand nicht automatisch verlängern. Wir werden die rechtlichen Details aber vertiefen und wenn es Zeit ist auch auf den Tisch legen.
 
Gatterer meint, dass die STA die Mieten einseitig erhöht habe und die SAD jetzt viel Geld von der STA zurückfordern wird?
 
Auch diese Behauptungen entbehren jeder Logik. Deshalb möchte ich erst gar nicht auf diese unhaltbaren Vorwürfe eingehen. Wir haben das mehrmals im Verwaltungsrat besprochen und behandelt. Dabei wurden uns Informationen vorgelegt, die ganz klar sagen, dass wir absolut korrekt vorgegangen sind.
Die Art und Weise wie der Herr Gatterer agiert und reagiert, dürfte Südtirol inzwischen kennengelernt haben. Wir werden diesen Herrn nicht ändern können.
Die SAD will auf einer Pressekonferenz kommende Woche eine Strafanzeige vorstellen, die sie am Donnerstag gegen den STA-Verwaltungsrat eingereicht hat. Wissen Sie um was es geht?
 
Ich höre das von Ihnen jetzt zum ersten Mal. Aber es wäre nicht das erste Mal, dass uns Gatterer bei der Staatsanwaltschaft anzeigt.
 
Sie sind gelassen?
 
Wenn man sich nicht vorzuwerfen hat, dann kann man solchen Aktionen immer gelassen entgegensehen. Natürlich: Die Art und Weise wie der Herr Gatterer agiert und reagiert, dürfte Südtirol inzwischen kennengelernt haben. Wir werden diesen Herrn nicht ändern können. Wenn er meint, Strafanzeigen machen zu müssen, dann soll er das ruhig tun. Wir werden unsere Position darstellen und dann wird eine dritte Stelle entscheiden, wer Recht hat. Allerdings werden wir uns vorbehalten, später für diese Aktionen auch Schadenersatz zu verlangen.
 
Die Frage ist. Wie langen wollen Sie und die Landesregierung sich wöchentlich von Gatterer noch öffentlich vorführen und beleidigen lassen?
 
Es gibt eine rechtliche Ebene und eine moralisch-politische. Auf der rechtliche Ebene ist es so, dass die SAD AG Konzessionen hat und ihre Dienstleistungen erbringen muss. Hier gibt es ganz klare Parameter und auch klare Sanktionen bei Verstößen. Auf der moralisch-politischen Ebene kann jeder selbst das Verhalten des Herrn Gatterer beurteilen. Hier ist es so, dass gewisse vertragliche Bedingungen unsere Handlungsspielräume einschränken. Aber mit dem neuen Vergabegesetz wird man auch hier deutlich mehr machen können.
 
Gibt es in dieser Sache nicht auch eine pathologische Ebene?
 
Das wird der Herr Gatterer mit sich selbst klären müssen. Meine Meinung habe ich mir jedenfalls gebildet.
 
Die Frage ist, wie lang man dieses peinliche Trauerspiel der Öffentlichkeit aber noch zumuten kann?
 
Wir haben bereits jetzt ein Niveau erreicht, das nicht mehr zumutbar ist.