Kultur | Buchvorstellung

Ein Vorschlag zur Güte?

Elsbeth Wallnöfer stellt ihr Buch 'Heimat, ein Vorschlag zur Güte' vor.
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Foto: Haymon

Ob rechts oder links, ob bürgerlich, liberal oder öko: Seit Neuestem verwenden alle wieder das »H-Wort«. Ist Heimat ein gefährlicher Begriff, der in den Giftschrank politischer Tabuwörter gehört? Oder kann er heute tatsächlich eine konstruktive Rolle in unserer Gesellschaft spielen? Elsbeth Wallnöfer gibt eine klare Antwort: Wir müssen Heimat endlich von der deutsch-nationalen Vereinnahmung befreien und pluralistisch verstehen. Sie zeigt uns, wie die Medizin das Heimweh als Symptom entdeckte, wie die Romantik Volk und Heimat lieben lernte und wie es den deutschen Nationalbewegungen gelang, aus einem individuellen Gefühl ein politisches Konzept zu machen, das bis heute der Ausgrenzung anderer dient.Angesichts der aktuellen Debatten um kollektive Identität und Leitkultur, um Geflüchtete, Migration und Asyl ist es hoch an der Zeit, dieses Konzept zu hinterfragen und Heimat anders zu denken. 

Elsbeth Wallnöfer, geboren in Südtirol, ist Volkskundlerin und Philosophin und lebt in Wien. Sie beschäftigt sich seit Jahren mit dem Phänomen der Tracht. Unermüdlich kritisiert sie den unreflektierten Umgang mit Althergebrachtem. Ihre Kommentare erscheinen u.a. in den Tageszeitungen STANDARD, KURIER und FALTER.
Zahlreiche Veröffentlichungen, darunter „Märzveigerl & Suppenbrunzer. 555 Begriffe aus dem echten Österreich“ (Verlag Anton Pustet 2014) sowie „Geraubte Tradition. Wie die Nazis unsere Kultur verfälschten“ (Sankt-Ulrich-Verlag 2011).

Brixen, Domcafè, Michelstube
Di 11.6. 20 Uhr