Gesellschaft | Landesverwaltung

Die Vertrauensperson

Das Land führt einen externen Berater ein, der oder die den Angestellten bei Diskriminierung, Mobbing oder Schwierigkeiten am Arbeitsplatz beistehen soll.
Der Beschluss, den die Landesregierung am Dienstagvormittag gefällt hat, trägt einen sibyllinischen Titel: „Maßnahmen zum Schutz der Würde des Personals der Autonomen Provinz Bozen unter besonderer Berücksichtigung der Rolle der Vertrauensperson“.
Es geht dabei um die Umsetzung einer nationalen Richtlinie und die Schaffung eines neuen Angebots für die Angestellten der Landesverwaltung“, erklärt Alexander Steiner, Generaldirektor des Landes.
Bereits 2001 wurde per Gesetz Italienweit die Figur des „Consigliera/Consigliere di fiducia“  eingeführt. Es handelt sich dabei um eine Figur, die in Fällen von Ungleichbehandlung, Diskriminierung oder Mobbing den Angestellten der öffentlichen Verwaltung beratend zu Seite steht. In der Südtiroler Landesverwaltung wurde diese Aufgabe bisher vom Amt für Personalentwicklung wahrgenommen.
Das Gesetz sieht aber vor, dass es sich bei dieser Vertrauensperson um eine Figur handeln muss, die von außerhalb der Landesverwaltung kommt und damit völlig unabhängig sein soll. Genau das soll jetzt mit dem Landesregierungsbeschluss umgesetzt werden.
Ich habe mit dieser Rolle in der Region eine absolut positive Erfahrung gemacht“, sagt Alexander Steiner. Steiner, der jahrelang Generalsekretär der Regionalregierung war, verweist auf eine Anwältin, die seit langem als eine solche Vertrauensperson innerhalb der Regionalregierung tätig ist.
Die Landregierung hat jetzt die Einrichtung dieser neuen Stelle beschlossen. Die neue Vertrauensperson soll mittels einer öffentlichen Ausschreibung gefunden werden. Es ist dabei kein Vollzeitjob. Vorgesehen sind 25 Stunde im Monat. Dafür erhält der oder die Ausgewählte rund 25.000 Euro Brutto im Jahr. Die Berufung erfolgt auf drei Jahre und kann einmal erneuert werden.
Die Vertrauensperson arbeitet völlig unabhängig, ist aber auch im direkten Kontakt mit der Gleichstellungsrätin. Michela Morandini, hat bereits im vergangenen Herbst ein positives Gutachten zur Schaffung dieser neuen Rolle abgeben.
Es ist ein Angebot“, sagt Alexander Steiner, „und wir werden sehen, ob es angenommen wird oder nicht“.
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Cornelia Brugger Di., 11.08.2020 - 14:04

Das ist die Rolle der Gewerkschaften. Kostet nix und wäre wirksam. Aber Gewerkschaften sind halt nicht so vorherseh- und gängelbar, wie eine vom Land bezahlte "Vertrauensperson".

Di., 11.08.2020 - 14:04 Permalink