Gesellschaft | Kaufleute

“Gebt ihnen kein Almosen”

Der hds verlangt ein “konsequenteres Vorgehen gegen Bettelei”. Es brauche die “Zusammenarbeit zwischen Behörden und Bürgern”, heißt es nach einem Treffen mit dem Quästor.
Bettlerin
Foto: Othmar Seehauser

“Es braucht ein gemeinsames Vorgehen, um diesem Phänomen Einhalt zu gebieten – Polizeibehörde, Gemeindeverwaltungen sowie Bürger und Einzelhändler.” Das “Phänomen”, von dem Philipp Moser und Enzo Giuseppe Mangini sprechen, nennen der hds-Präsident und der Quästor “aggressives Betteln”.

In vielen Südtiroler Orten und vor allem Städten seien immer wieder viele aggressive Bettler unterwegs – nach einem Treffen mit Quästor Mangini weist der Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol (hds) in einer Aussendung auf “die untragbare Situation in vielen Orten” hin. “Oft ist in Spitzenzeiten ein Durchkommen in den Gassen und Plätzen unmöglich, ohne dass die vielen Passanten, Gäste und Kunden von Bettlern angesprochen werden”, meint hds-Präsident Moser. Vor allem die “aufdringliche und zum Teil aggressive Bettelei” sorge dabei für “Probleme und Unbehagen”.

Auch im Hinblick auf die bevorstehenden Christkindlmärkte und die damit erwarteten Besucherströmen, appellieren Moser und Quästor Mangini nun gemeinsam an die Bevölkerung.

 

Die Bürger laden Moser und Mangini ein, “nicht auf die Bettler auf Straßen und öffentlichen Plätzen einzugehen” und ihnen kein Geld zu geben, “sondern den bedürftigen Menschen vielmehr durch die vorgesehenen Einrichtungen und Vereine zu helfen”.

Außerdem heißt es in der Aussendung: “Jeder Fall ist den Behörden zu melden bzw. bei aggressivem Verhalten anzuzeigen. Wenn es sich um organisierte Banden oder die Ausnutzung Minderjähriger handelt, so sind das strafrechtliche Tatbestände, die ein sofortiges Einschreiten erleichtern.”

Und schließlich sei auch ein verstärkter Einsatz von Seiten der Gemeindeverwaltungen gefordert – der hds verweist auf den in Bozen jüngst beschlossenen “Daspo urbano” – und auf jeden Fall sei eine “enge Zusammenarbeit mit der Stadt- und Ortspolizei und ein konsequenteres Vorgehen gegen die Bettelei erforderlich”.