Umwelt | Transit

Keine Beruhigungspillen

In einem offenen Brief an Landeshauptmann Arno Kompatscher fordert der Dachverband ein engagierteres Vorgehen der Politik gegen den Transitverkehr.
Verkehr A22
Foto: Sueditrol foto
Der offene Brief ist vom Vorsitzenden des Dachverband für Natur- und Umweltschutz Klauspeter Dissinger unterzeichnet und direkt an Landeshauptmann Arno Kompatscher gerichtet.
Im Schreiben heißt es:
 
"Mit Genugtuung nimmt der Dachverband für Natur- und Umweltschutz zur Kenntnis, dass auch Sie sich die von unserem Verband seit vielen Jahren vertretenen Forderungen zur wirksamen Eindämmung des Transitverkehrs über den Brenner nun zu eigen gemacht haben und diese öffentlich proklamieren.
Die Anpassung der Mautgebühren sowie eine Anhebung des Nordtiroler Dieselpreises sind zwei konkrete Maßnahmen, die dafür sorgen werden, den ständig steigenden Transitverkehr über den Brenner zu verringern und die Attraktivität der Schiene gegenüber der Straße zu stärken. Mit dem Plazet aus Brüssel zur Blockabfertigung des Schwerverkehrs auf der Brennerachse ist nun auch das Dogma des unantastbaren freien Warenverkehrs gefallen.
Die genannten Maßnahmen gilt es nun zunächst am kommenden Montag beim Treffen der drei Landeshauptleute der Euregio untereinander bestmöglich zu koordinieren und möglichst bereits mit einem verbindlichen „Fahrplan“ zu fixieren. Damit kann die Euregio mit ihren Forderungen auf dem auf den 5. Februar verschobenen Verkehrsgipfel in München kompakt, entschlossen und konsequent auftreten, ihre Position auch entsprechend glaubwürdig vorbringen und durchsetzen.
 
Gerade im Sinne dieser politischen Kohärent sollten Sie nach unserem Dafürhalten Plänen wie der dritten Autobahnspur bis Bozen Nord eine klare Abfuhr erteilen. Zum einen widersprechen diese 'Beruhigungspillen' an die Frächterlobby der Zielsetzung einer wirksamen Eindämmung des Transitverkehrs, wenn ab Bozen die Brennerachse zusätzlich attraktiver wird, zum anderen könnten sich solche Pläne bei einer konsequenten und griffigen Umsetzung der oben genannten Maßnahmen als nicht mehr notwendig erweisen.
Im Namen des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz appelliere ich daher an Sie, sich in Sachen Transit auf allen politischen Ebenen zwischen Brüssel und Rom mindestens genauso engagiert einzusetzen wie im vergangenen Jahr für – oder besser gesagt – gegen Bär und Wolf.
Im Namen des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz appelliere ich daher an Sie, sich in Sachen Transit – beginnend mit dem Euregio-Treffen nächste Woche und dem Verkehrsgipfel Anfang Februar – auf allen politischen Ebenen zwischen Brüssel und Rom mindestens genauso engagiert einzusetzen wie im vergangenen Jahr für – oder besser gesagt – gegen Bär und Wolf. Im Gegensatz zu diesen von bestimmten Medien und Bürgermeistern in der Öffentlichkeit gern als blutrünstige Bestien dargestellten Wildtiere geht vom Transitverkehr tatsächlich eine konkrete tödliche Gefahr für die Südtiroler Bevölkerung aus. Bricht man die Zahlen des Luftqualitätsberichts der Europäischen Umweltagentur (Air Quality Report 2017 - European Environment Agency, EEA) auf Südtirol herunter, sterben pro Jahr knapp 70 SüdtirolerInnen vorzeitig an den Folgen der Überschreitung der Stickstoffdioxid-Grenzwerte. Absolut vermeidbar, wenn die Politik schnellstmöglich handelt und endlich konkrete Maßnahmen setzt."
 
Es wird sich in den nächsten Wochen zeigen, ob der Appell der Umweltschützer politische Wirkung haben wird.
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Argante Brancalion So., 14.01.2018 - 21:07

Sta prendendo forma il Comitato A22 al quale spero che anche il Dachverband prenderà parte, L'intenzione di proporre concrete, diverse e immediate azioni che possano influire sull'inquinamento che colpisce quanti vivono lungo l'asse dell'A22. La concessione sta per arrivare e vorremmo sentire quali interventi futuri si prevedono per far rientrare l'inquinamento almeno nei limiti di legge. Che non sia la stupidaggine della Brenner LEC. Le merci sono libere di viaggiare, ma sono soprattutto libere di viaggiare sulla tratta più breve indipendentemente dalle convenienze economiche. E sono libere di viaggiare senza intaccare la libertà alla vita di quanti vivono lungo l'autostrada. Il denaro non è l'unico metro di misura di un'economia sana e rispettosa dell'ambiente.

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