Gesellschaft | Zukunft

Es braucht sie mehr und mehr

Der Fachkräftemangel macht auch vor dem Pflegesektor nicht Halt. Der Verband der Seniorenwohnheime will für die Pflegeberufe sensibilisieren und sie attraktiver machen.
Senioren
Foto: Südtirolfoto/Othmar Seehauser

Ohne sie würde es nicht gehen. Doch ihre Arbeit ist ebenso wertvoll wie herausfordernd. Rund 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in den Südtiroler Seniorenwohnheimen und garantieren den Bewohnern die notwendige Pflege und Betreuung: 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag.
Anlässlich des Internationalen Tags der Pflege, der auf den heutigen 12. Mai fällt, erinnert der Verband der Seniorenwohnheime (VdS) an die wertvolle Arbeit der Pflegekräfte. Zugleich macht man auf den zunehmenden Fachkräftemangel aufmerksam, der auch vor dem Pflegesektor nicht Halt macht. “Wir möchten die Bevölkerung für das Thema Alter und Pflege sensibilisieren und zu einer erhöhten Wertschätzung für Pflegeberufe aufrufen”, heißt es in einer Aussendung, “und somit auch junge Menschen für den Pflegeberuf gewinnen”.
Dafür hat man beim VdS das Motto “Pflege – wir alle sind heute oder morgen davon betroffen!” gewählt.

“Unsere Gesellschaft altert. Immer weniger junge Menschen stehen einer wachsenden Zahl älterer gegenüber – und damit auch einer wachsenden Zahl pflege- und hilfebedürftiger Menschen. Der Bedarf an professioneller Pflege steigt”, mahnt der VdS. “Um die pflegerischen Bedürfnisse auch in Zukunft decken zu können, müssen die Seniorenwohnheime als attraktive Arbeitgeber verstärkt in den Fokus gerückt werden”, meint VdS-Präsident Moritz Schwienbacher.

Noch könnten die Weichen so gestellt werden, “dass auch in einigen Jahren ein würdiges Leben im Alter – dank der Arbeit von Pflegefachpersonen – möglich ist”, ist man beim VdS überzeugt. Selbst ist man nicht untätig geblieben und hat in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsförderungsinstitut AFI und der Abteilung Soziales eine Studie in Auftrag gegeben. Mit dem Ziel, “Belastungsfaktoren der MitarbeiterInnen im Bereich Pflege, Betreuung und Begleitung zu ermitteln und gleichzeitig eine Wissensgrundlage zu schaffen, um Handlungsempfehlungen zu ergründen, die dazu beitragen können, die Beanspruchung des Pflegeberufes zu minimieren”. Auf Basis der Studienergebnisse sollen Maßnahmen gesetzt werden.

Parallel erhebt der VdS momentan den Fachkräftemangel in den Südtiroler Seniorenwohnheimen. “Die Erhebung wird dabei nicht nur den aktuellen Stand aufzeigen, sondern auch Einblick in die Personalsituation im Jahr 2030 gewähren”, teilt der Verband mit. Die diesbezüglichen Daten sollen Anfang Juni bei den Bezirkstreffen des VdS präsentiert werden.