Gesellschaft | Medien

Geldsegen aus Rom

Die Wochenzeitung FF bekommt jetzt über 670.000 Euro aus der staatlichen Förderung für Minderheitenzeitungen. Es ist ein Jackpot für das Magazin.
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Foto: FF
Der Glückstag war der 28. Februar 2022. An diesem Tag hat Stefania Palamara, die Verfahrensverantwortliche aus dem „Ufficio per il sostegno all'editoria - Servizio per il sostegno diretto alla stampa“ per Dekret einen Beitrag von 677.180,77 Euro für das Südtiroler Wochenmagazin FF gewährt. Es handelt sich dabei um den Beitrag für Zeitungen von sprachlichen Minderheiten, gewährt vom Ministerratspräsidium. Die Summe deckt das Jahr 2020 ab. Ab sofort kann das Wochenmagazin jährlich mit einem Beitrag in dieser Größenordnung rechnen.
Seit vielen Jahren kassieren die Dolomiten Millionen aus dem Topf des Ministerratspräsidium viel Geld. Anfänglich wurden vom Staat nur Tageszeitungen finanziell unterstützt. Neben dem Ebner-Blatt sind das auch heute noch die slowenischsprachigen Zeitungen Primorski Dnevnik, Novi Glas, und Novi Matajur. Allein für das Jahr 2020 erhält die Tageszeitung Dolomiten 6.176.996,03 Euro. Sie schöpft damit mehr Geld ab, als alle anderen Empfänger zusammen bekommen.
Seit gut 20 Jahren bekommt auch die „Neue Südtiroler Tageszeitung“ diesen Beitrag. 1.066.035,49 Euro sind es für das Jahr 2020.
Vor einigen Jahren wurde das Gesetz vom Parlament reformiert. Als unterstützungswürdig wurden jetzt auch lokale Onlineportale und Wochenzeitungen der sprachlichen Minderheiten definiert. In diese Regelung fällt dann auch Salto.bz. Dieses Onlineportal bekommt 2020 zum ersten Mal den staatlichen Förderbeitrag: 181.771,55 Euro.
 
 
 
Die Südtiroler Wochenzeitung, die als Erstes um den Staatsbeitrag angesucht und ihn auch bekommen hat, ist die „La Usc di Ladins“. Für das Jahr 2020 sind es 259,664,11 Euro. Aber auch die Südtiroler Wirtschaftszeitung (SWZ) kann sich durchaus über eine konsistente Finanzsspritze aus Rom freuen. 388.353,80 Euro sind es für das Jahr 2020.
Die Auszahlung durch das Dipartimento per l´editoria erfolgt traditionell mit einigen Jahren Verspätung. Deshalb rechnet man derzeit auch erst das Jahr 2020 ab.
Jetzt wurde auch die FF in diesen Kreis der Beitragsempfänger aufgenommen. Dass es so lange gedauert hat, liegt auch an der Unternehmenspolitik des Wochenmagazins. Erst mit den neuen Hauptaktionären Helmuth Frasnelli und Karl Pichler hat man eine Grundvoraussetzung erfüllt. Die Gewinne werden nicht mehr ausgezahlt, sondern verbleiben im Unternehmen.
Auffallend ist, dass die FF-Redaktion den erfreulichen römischen Geldsegen nicht an die große Glocke hängt.
Auffallend ist, dass die FF-Redaktion den erfreulichen römischen Geldsegen nicht an die große Glocke hängt. Man wendet sich im Editorial zwar allwöchentlich an die „liebe Leserin, lieber Leser“, um ausgiebig über Redaktions- und Unternehmenisnterna zu berichten, doch bisher hat man die Geldspritze aus Rom verschwiegen.
Fast so als würde man sich für einen längst fälligen Akt im Sinne der Medienvielfalt schämen.

 

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M A Do., 12.05.2022 - 12:57

... dann können sie jetzt endlich mal ein ordentliches Fernsehprogramm aufs Papier bringen, um dem einen "F" nach vielen Jahren endlich gerecht zu werden und dem anderen "Wochenendmagazin" den Rang abzulaufen... ;-)

Do., 12.05.2022 - 12:57 Permalink
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Christian I Do., 12.05.2022 - 13:05

Mi viene in mente un recente commento del giornalista Toni Capuozzo, che parlando della situazione in Ucraina e delle sue regioni filo-russe, dice come il periodo degli attentati in Südtirol (filo-austriaco) sia stato risolto portandovi "valige piene di soldi"... sembra che le valige arrivino ancora... :-)

Do., 12.05.2022 - 13:05 Permalink
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Dietmar Nußbaumer Do., 12.05.2022 - 22:17

Alle Medien sollen gleichermaßen unterstützt werden. Mit dieser Finanzspritze kann ff nun hoffentlich wieder eine ernsthafte, weil unabhängige Zeitschrift werden (Stichwort: Werbebeiträge von E... Gnaden). Herr Hinterwalder, vielleicht gelingt es ja noch, unabhängig zu schreiben.

Do., 12.05.2022 - 22:17 Permalink
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Karl Trojer Fr., 13.05.2022 - 09:44

Gut so, ... die Vielfalt ist das Rückgrat der Demokratie.
Nur, sollte die "Vielfalt" aus einem einzigen Haus nicht mit der Vielfalt der verschiedenen Medien gleichgesetzt und damit überreich belohnt werden. Dabei wäre eine gerechtere Umschichtung eines Teiles der 6-Millionen an die übrigen Medien nur gerecht.

Fr., 13.05.2022 - 09:44 Permalink