Politik | Gesundheit

Land investiert Millionen

Mit dem Bau von Gemeinschaftshäusern soll die wohnortnahe Versorgung sichergestellt werden. Investitionen wie auch Zeitplan sind dabei sehr ambitioniert.
LH Kompatscher.png
Foto: Screenshot Presskonferenz 12.7.2022
„Es gibt einen sehr ambitionierten Zeitplan – notgedrungen – für die mit PNRR-Geldern finanzierten Projekte“, erklärte Arno Kompatscher im Anschluss an die heutige (12. Juli) Sitzung der Landesregierung. Der Landeshauptmann sprach damit die staatliche Vorgabe an, wonach innerhalb 2026 jene Projekte, die mit Geldern aus dem staatlichen Wiederaufbaufonds finanziert werden, abgeschlossen und abgerechnet werden müssen.
Die Landesregierung hat in ihrer heutigen Sitzung unter anderem über das Fünfjahres-Invesitionsprogramm 2022 – 2026 der wohnortnahen Dienste einschließlich der mit staatlichen Wiederaufbaugeldern finanzierten Investitionen beraten. Für die Schaffung von Infrastrukturen im Territorium erhält das Land Mittel aus diesem staatlichen Wiederaufbauplan. „Dementsprechend haben wir unsere Programme angepasst“, so Landeshauptmann Kompatscher, der erklärte, dass es nicht um völlig neue Maßnahmen gehe, sondern zum Teil seien Projekte bereits in Planung gewesen, zum Teil seien sie auch bereits in Umsetzung und ergänzt worden – auch aufgrund der Möglichkeiten, die durch diesen staatlichen Wiederaufbauplan entstehen.
 

Wohnortnahe Betreuung

 
Ziel ist es, die sogenannten Gemeinschaftshäuser, Gemeinschaftskrankenhäuser und die zentralen Punkte für die Organisation im Territorium zu verankern und die Krankenhäuser zu entlasten. Das bedeutet zum einen für die Bürger und Bürgerinnen sowie Patienten und Patientinnen ein „Näherrücken“ bzw. die Schaffung von wohnortnahen Diensten, zum anderen sollen dadurch die Krankenhäuser und vor allem die Notaufnahmen entlastet werden. Eine Entlastung wird auch hinsichtlich der Kosten spürbar werden, da die Betreuung von sogenannten Intermediär-Betten geringere Kosten verursacht als die Betreuung von Krankenhaus-Betten. Intermediär-Betten sind dabei für jene Patienten vorgesehen, die nicht mehr der Krankenhaus-Betreuung bedürfen, aber auch nicht nach Hause entlassen werden können.
 

Ambitionierte Projekte

 

Konkret geht es um den Bau des neuen Sprengels in Bozen Oberau-Haslach für insgesamt 12,95 Millionen Euro, die Erweiterung des Sprengels Meran-Umgebung für 4,48 Millionen Euro, der neue Sprengel Leifers-Branzoll-Pfatten mit dem Bau eines Gemeinschaftshauses schlägt mit 9,6 Millionen Euro zu Buche, das Gemeinschafts- und Krankenhaus Neumarkt, in welchem auch Intermediär-Betten eingerichtet werden, mit 10,37 Millionen Euro und der Bau eines Gemeinschaftshauses im Sprengel Überetsch mit 9,6 Millionen Euro. Weiters soll in Sterzing für die Unterbringung eines Gemeinschaftshauses eine geeignete Immobilie erworben werden. Zudem werden einige Vorstudien mit einem Volumen von 200.000 Euro durchgeführt. „Mit diesen Maßnahmen ist nicht das ganze Landesgebiet abgedeckt“, so Kompatscher, der betonte, dass dies nur die ersten einer Reihe von weiteren Maßnahmen seien. Auch in den übrigen Bezirken werden in den Sprengel-Sitzen Einrichtungen mit ambulatorischen Facharztdiensten, Gemeinschaftspraxen für Allgemeinmediziner und alle Dienste, die in solchen Gemeinschaftshäusern vorgesehen sind, entstehen.

 

Bild
Salto User
Manfred Gasser Di., 12.07.2022 - 19:07

Tolles Projekt, jetzt ist nur zu hoffen, dass man in den nächsten Jahren alle Sozialberufe wirtschaftlich so attraktiv macht, um Kathedralen in der Wüste zu vermeiden.

Di., 12.07.2022 - 19:07 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Josef Fulterer
Josef Fulterer Mi., 13.07.2022 - 08:21

Antwort auf von Manfred Gasser

Statt endlich ein einheitliches Informations-System im Sanitätsbereich einzuführen, wird mit der weiteren Aufblähung des Gesundheits-Systems (Mauern), die dafür notwendige anscheinend leichter zu findende Beamtenschar kräftig erhöht.
Viele sicher auch sehr fähige Ärzte, werden durch die geforderte hohe Benotung in allen Fächern und durch die Zulassungsbegrenzungen der Universitäten ausgeschlossen. Gleiches gilt auch für die Krankenpfleger, die mit einer 5jährigen Ausbildung zwar geadelt, bis zur Überbeanspruchung gefordert, aber nicht entsprechend entlohnt werden.
Die viel zu langen Vormerkzeiten werden damit sicher nicht abgebaut!

Mi., 13.07.2022 - 08:21 Permalink