Gesellschaft | salto Gespräch

„Gegenwind tut auch gut“

Südtirols Fußballerin Nummer eins über ihre Karriere, Kabinengespräche und berufliche Absicherung.
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Foto: Web.de

Salto.bz.: Katja Schroffenegger, warum Fußball?

Katja Schroffenegger: Ich habe als Kind schon immer gerne mit dem Ball gespielt und mit sechs Jahren hat sich die Möglichkeit ergeben in einen Fußballverein zu gehen. Ich habe gemerkt, dass Fußball das ist, was mir am meisten Spaß macht.

 

Hatten Sie ein Vorbild?

Als Kind noch nicht. Ab der Volksschule, als man angefangen hat Fußball im Fernseher zu schauen. Und als ich mit 13 Jahren dann ins Tor gegangen bin, war und ist bis heute Buffon von Juve mein Vorbild.

 Das ist einfach toll, wenn dir die Leute zujubeln. Das sind Momente und Erfahrungen, für die strengen wir uns das ganze Jahr an und machen diesen Sport.

Hat er Sie motiviert ins Tor zu gehen?

Nein, als ich noch bei den Jungs war, hatte ich auch schon öfter während dem Training gefragt, ob ich ins Tor darf. Es war dann aber meistens so, dass ich draußen spielen musste, weil ich der einzige Linksfuß in der Mannschaft war. Als Kinder hat man immer den ins Tor gestellt, der am wenigsten fähig war auf dem Platz. Dass war bei mir nicht der Fall und deshalb bin ich erst bei den Mädels ins Tor gegangen.

 

Und die Rolle hat besser zu Ihnen gepasst?

Ich habe noch ganz lange draußen gespielt und spiele dort auch teilweise immer noch. Auch bedingt durch Verletzungen am Handgelenk, oder an den Fingern. Wenn ich in der Freizeit spiele, spiele ich auch im Feld. Deswegen wird mir auch nachgesagt, dass ich eigentlich eine Torfrau bin, die eher Libero ist. Weil ich eben auch ziemlich hoch im Feld draußen spiele. Man sieht, dass ich lange draußen gespielt habe und das gerne tue. Von der Spielweise her, bin ich dann doch eher Manuel Neuer.

 

Wie ging es weiter?

Mit 13-14 habe ich noch ein Jahr mit den Jungs Meisterschaft gespielt und schon mit den Mädels trainiert. Ab 14 dann nur noch mit den Mädels und auch gleich in der fünften Liga bei den Erwachsenen. Ich habe nie in Jugendmannschaften im Tor gespielt. Es ging dann immer weiter nach oben bis ich mit 19-20 in die Bundesliga nach Deutschland gewechselt bin. Schritt für Schritt habe ich mich von unten nach oben gearbeitet.

Ich kann als Vorbild vielen Fußballerinnen Mut machen.

Was hat sich verändert nach dem Wechsel zu den Mädels?

Es ist auf jeden Fall anders mit dem Mädels. Es hatte sich endlich Kabinenfeeling entwickelt. Mit den Jungs war ich irgendwann nicht mehr mit dabei in der Kabine, weil mit Duschen und so weiter wurde es halt schwierig. Mit Mädels wird auch über andere Sachen geredet und Jungs in der Pubertät sind halt auch teilweise schwierig. Es war wirklich an der Zeit zu den Mädels zu gehen und ich könnte mir das heute ohne Kabinenfeeling nicht mehr vorstellen. Das gehört einfach dazu, sich in die Kabine zu setzen und zu reden. Über Liebesgeschichten, wie es einem ergangen ist auf dem Platz oder was halt eben sonst passiert im Leben. Und auch unter der Dusche zu lachen und zu erzählen. Das war mit den Jungs nicht mehr möglich.

 

Für das Teamfeeling und die Teambildung ist das sicher wichtig?

Ja das gehört einfach zum Training, zu den Spielen und zum Fußball dazu.

 

Wie kam es dann zum Wechsel nach Deutschland?

Es hatten sich verschiedene Mannschaften gemeldet. Ich weiß gar nicht wo und wann die mich gesehen hatten, ich denke mal bei einem meiner Einsätze für die U-Nationalmannschaft. Ich wollte zu der Zeit sowieso wegziehen zum Studieren, weil es das was ich machen wollte nicht an der Uni Bozen gab.  

Es braucht so wenig im Frauenfußball. Wenn man bedenkt, dass man mit 800.000 Euro eine Mannschaft zusammenkaufen kann, die dann Meister werden könnte in Italien. Dieser Betrag ist im Männerbereich für manche ein Monatsgehalt. Das sind absurde Differenzen zwischen Frauen- und Männerfußball.

Sie sind nicht nur wegen dem Fußball ins Ausland?

Nein ich habe in Jena ein Studium in Kommunikationswissenschaft und Romanistik angefangen und nebenbei Fußball gespielt.

 

Sicher anstrengend, beides zu kombinieren?

Ja mein Leben ist anstrengend.

Die waren alle baff von unserem Einsatz und unserer Leidenschaft auf dem Platz. Bei den Männern kannst du da lange suchen.

Sie haben nie nur hauptberuflich Fußball gespielt?

Nein, ich mache gerade auch einen 40 Stunden Job als Redakteurin und habe nebenbei jeden Abend Training und am Wochenende Spiele.

 

Klingt nach einer Herausforderung?

Ich denke, das macht man jetzt noch vielleicht bis 30-35 und dann kann man ganz normal arbeiten und in Urlaub fahren. Das sind jetzt alles Erfahrungen, die ich dank des Fußballs machen darf. Das können in meinem Alter nicht so viele sagen, dass sie schon so viel von der Welt gesehen haben und viele positive und negative Erfahrungen gemacht haben. Das bereichert und lässt einen als Persönlichkeit reifen.

Viele Mamis sagen, 'ich lasse meine Gitsch nicht Fußball spielen, weil dann macht sie beruflich nichts mehr'. Aber das stimmt nicht,  ich bin das beste Beispiel.

Ist es normal, dass man als Profi im Frauenfußball nebenbei arbeitet?

Nein, das ist nicht normal. In der Nationalmannschaft arbeitet niemand. Mein derzeitiger Verein ist in der zweiten Liga und da ist Fußball eher hobbymäßig. Ich trainiere eben auch noch ein- bis zweimal die Woche alleine für mich. Bei der italienischen Nationalmannschaft reden alle von Vollprofis, obwohl wir eben vom Status her nur Amateur sind.

 

Was bedeutet es für euch nur Amateurstatus zu haben?

Das bedeutet, dass man nur geringfügig versichert ist wenn etwas passiert. Wenn man mal einen Physio oder eine Kontrollvisite braucht, dann wird nicht eingegriffen. In die Rente wird auch nicht einzahlt und man bekommt nur 10 Stipendien im Jahr. Das sind eben Sachen, wo ich sage, das geht für mich gar nicht. Deswegen möchte ich unbedingt arbeiten und nehme die Doppelbelastung in Kauf.

 

Nur vom Frauenfußball kann man in Italien auch als "Profi" nicht leben?

Wir sind in Italien nur als Amateure eingetragen. Schon von den Gesetzen her ist es egal wieviel Geld oder Taschengeld wir vom Verein bekommen. Wir bekommen auch nur zehn Monatsgehälter, was für mich auch nicht geht. Soll ich dann im Sommer nichts essen. Das sind alles Faktoren, die mich dazu bewegt haben, nebenbei ein Studium zu machen. Ich habe auch schon in Deutschland nebenbei gearbeitet und als ich vor eineinhalb Jahren zurück nach Südtirol gekommen bin, habe ich mir auch direkt einen Job gesucht und geschaut, dass ich das alles verbinden kann.

 

Ist die fehlende finanzielle Absicherung der Fußballerinnen auch ein Grund, warum der Frauenfußball in Italien im europäischen Vergleich hinterherhinkt?

Das war aber nicht immer so, in den Neunziger Jahren waren wir Spitzenreiter. Da waren wir zweimal im EM-Finale und haben regelmäßig bei Weltmeisterschaften teilgenommen. Wir haben es einfach in den letzten 20 Jahren verschlafen was für den Frauenfußball zu tun. Viele andere Nationen haben etwas getan, das sieht man an Österreich bei der diesjährigen Europameisterschaft. Es braucht so wenig im Frauenfußball. Wenn man bedenkt, dass man mit 800.000 Euro eine Mannschaft zusammenkaufen kann, die dann Meister werden könnte in Italien. Dieser Betrag ist im Männerbereich für manche ein Monatsgehalt. Das sind absurde Differenzen zwischen Frauen- und Männerfußball. Wenn sich ein Männerverein in den Kopf setzt bei den Frauen Meister zu werden, dann bräuchten die wirklich einen minimalen Betrag ihres Budget. Das haben eben viele andere Nationen wie Spanien und Österreich gemacht, gemeinsam mit dem Verband. Die haben ein bisschen was reininvestiert und dann geht es schnell, dass man erfolgreich wird.

Wenn ich das Fußballspielen lasse, dann habe ich trotzdem ein tolles Leben und einen tollen Job.

Auch der Vizepräsident der CF Südtirol Frauen Alfred Mazzone sagt, dass es ohne die Unterstützung der großen Männervereine nicht geht. Sehen Sie das auch so?

Es müsste einfach obligatorisch sein, dass jeder Männerverein in der Serie A auch ein Frauenteam hat. Dann wird alles interessanter, auch für die Sponsoren und der Frauenfußball bekommt mehr Sichtbarkeit. Da müssen die Männer gezwungen werden und es muss ein Gesetz geben, das vom italienischen Fußballverband gemacht wird, so wie es auch teilweise in Deutschland gemacht wurde. Die Männermannschaft von Florenz hat das letztes Jahr gemacht und ist mit wenig Geldeinsatz Meister geworden. Und dieses Jahr ist auch Juventus Turin eingestiegen. Ich denke, wenn das jetzt ein bisschen in Rollen kommt, dann könnte das etwas Gutes werden. Es ändert logisch nichts an unserem Status, also dass wir nicht versichert sind, keine Rente zahlen und keine Profis sind.

 

Sie und Ihre Kolleginnen nehmen viel auf sich für den Sport, auch auf nationaler Ebene. Trotzdem wird der Frauenfußball immer noch an den Männern gemessen, kritisiert und belächelt. Was würden Sie diesen Stimmen gerne sagen?

Ich denke, das sind Sachen, die ich als Katja nicht ändern kann. Ich kann als Vorbild vielen Fußballerinnen Mut machen. Dass es zum Beispiel auch möglich ist, beruflich weiterzukommen, einen tollen Job zu haben und nebenbei Fußball zu spielen. Und das auf so hohem Niveau. Viele Mamis sagen, "ich lasse meine Gitsch nicht Fußball spielen, weil dann macht sie beruflich nichts mehr". Aber das stimmt nicht, ich bin das beste Beispiel. Es ist stressig, aber wenn man es gerne tut, dann bekommt man auch viel zurück. Ich kann jeden Monat kostenlos irgendwo hin fahren und das ist auch nicht selbstverständlich. Auf der anderen Seite braucht man schon auch eine Arbeit mit der dies möglich ist. Ich als Redakteurin und Journalistin kann mir ein mobiles Büro mitnehmen, wenn ich mit der Mannschaft unterwegs bin. Man muss es sich halt vorher gut überlegen. In Italien bin ich das einzige Beispiel, dass Arbeit und Fußball auf hohem Niveau verbindet. Und nicht jeder Fußballer ist blöd im Kopf, das ist nämlich auch so ein Vorurteil. Wenn ich das Fußballspielen lasse, dann habe ich trotzdem ein tolles Leben und einen tollen Job.

Es ist auch schwer, als Frau eine höhere Position zu besetzen.

Bei den Profi-Männern ist das schwieriger, die haben meistens keine Ausbildung oder ein Studium nebenbei gemacht?

Ja aber der Unterschied im Männerfußball ist, dass wenn sie mit 35 Jahren sagen, sie lassen das Fußballspielen, haben sie schon mal die Rente bis dahin gezahlt. Und danach gibt es einige Jobs im Trainerbereich oder Management, wo sie einsteigen können. Im Frauenfußball gibt es keine. Dann sind wir wieder bei dem Problem keine Versicherung etc. Diese Stellen gibt es im Amateursport nicht.

 

Was kann Katja Schroffenegger als Fußballerin für den Frauenfußball tun?

Ich könnte mit dem italienischen Fußballverband reden, aber das probieren wir eh schon jedes Jahr. Wenn von oben kein Wille gezeigt wird, dann gibt es auch keinen Weg. Ansonsten kann ich die Werte Vorleben, für die ich stehe. Viel Einsatz, Spaß und Genugtuung am Fußball und die Vereinbarkeit mit einem tollen Job. Ich denke schon, dass ich mittlerweile auch für viele in Südtirol ein Vorbild bin. Das ist wichtig, dass es solche Leute auch gibt. Als ich klein war gab es kein Vorbild im Frauenfußball. Zumindest kein greifbares. Wenn in Südtirol jemand Fragen hat, dann bin ich jederzeit bereit zu helfen und mit Eltern zu reden. Erklären, wie man den Weg gehen kann, den ich auch gemacht habe. Ich kann es einfach vorleben, denn ich bin keine für große Worte. Gewisse Sachen und Dynamiken, auch jene beim Verband, kann ich nicht ändern. Ich kann mich nur einsetzen, dass es besser wird. Aber das machen wir eh schon.

Da müssen die Männer gezwungen werden und es muss ein Gesetz geben, das vom italienischen Fußballverband gemacht wird, so wie es auch teilweise in Deutschland gemacht wurde.

Es braucht mehr weibliche Vorbilder?

Ja eben. Es ist wichtig, dass wir auch medial vertreten sind und die Zeitungen berichten, weil dann können auch die kleinen Gitschn mit meinem Namen etwas anfangen. Sie brauchen ein Vorbild und ein Ziel, damit sie sagen können, ich möchte auch Serie A spielen oder Nationalmannschaft. Das ist ganz wichtig, dass ein junges Mädel überhaupt weiter macht. Weil ohne Ziel geht es nicht, da würde man noch nicht mal Karten spielen.

 

Dafür müssen die Rahmenbedingungen auch verbessert werden?

Ja, aber meine Familie war zum Beispiel am Anfang auch nicht so an Sport interessiert und ich habe keinen Papa, der fußballbegeistert ist. Es war auch nicht so, dass bei mir alles rosig war. Aber Gegenwind tut auch gut. Das stärkt die Persönlichkeit und hilft dabei, weit zu kommen.

Das ist wie wenn ein Mann Synchronschwimmen macht, der lässt es dann auch irgendwann. Weil er hat nicht die Vereine, bei denen er mit Schwimmen kann und muss immer weit fahren, um zum Training zu kommen. Dann wird es schwierig und du verlierst die paar Talente, die du hast.

Sie haben schon einige inernationale Turniere gespielt. Aktuell sind Sie mit dem italienischen Kader in den Niederlanden bei der Europameisterschaft angetreten, die hierzulande durch die erfolgreiche Teilnahme Österreichs viel mediales Interesse erweckte. Wie haben Sie das Turnier und die Stimmung erlebt?

Ich habe mitgekommen, dass das Turnier bei den Einschaltquoten und den Zuschauern im Stadion die bisherigen Rekorde geschlagen hat. Ich muss sagen, dass die Organisation auch immer besser wird. Bei uns im Team war die Stimmung nicht so gut, deswegen hat sich der Flair der Europameisterschaft nicht übertragen, was sehr schade ist. Aber wenn ich sehe, wie die Gewinnerinnen aus Holland oder die Österreicherinnen aufgenommen wurden, das war Wahnsinn. Das ist einfach toll, wenn dir die Leute zujubeln. Das sind Momente und Erfahrungen, für die strengen wir uns das ganze Jahr an und machen diesen Sport.

 

Ist es nach so viel Einsatz nicht frustrierend zu hören, „aber an den Männerfußball kommt Frauenfußball einfach nicht heran“?

Mir ist es ganz oft passiert, dass ich Trainer oder Physiotherapeuten aus dem Männerbereich hatte und die waren alle baff von unserem Einsatz und unserer Leidenschaft auf dem Platz. Bei den Männern kannst du da lange suchen. Man muss auch bedenken, dass es in Südtirol vielleicht, sagen wir mal 2000 Fußballerinnen und 50.000 Fußballer gibt. Ja logisch hast du da eine größere Auswahl und das Resultat ist, dass man talentiertere und körperlich bessere Fußballer hochziehen kann. Da fängt es schon einmal an. Du hast eine breitere Masse und kannst besser aussuchen und somit ist das Niveau auf dem Platz höher bzw. niedriger. Das ist ein Grundproblem, dass es zu wenige Frauenmannschaften gibt und wenn die Mädels dann 14 sind müssen sie es lassen, weil sie mit den Jungs nicht mehr spielen können. Da gehen unsere ganzen Talente verloren. Oder die weiten Anreisen, eine Mutter kann die Tochter vielleicht nicht immer fahren. Logisch sieht man dann auch das technische Niveau auf dem Feld. Körperlich sind wir anders, das ist so. Aber wenn man zum Beispiel nach Deutschland oder die USA schaut, dort gibt es viel mehr Frauen die Fußball spielen. Da gibt es technisch und taktisch extrem gute Fußballerinnen. Körperlich werden wir nie gleich sein, aber technisch und taktisch könnten die Frauen den Männern etwas voraushaben. In Südtirol hast du aber nicht die Masse auszuwählen.

 

Fußball ist hier einfach kein Frauensport?

Es ist ein Frauensport. Das ist wie wenn ein Mann Synchronschwimmen macht, der lässt es dann auch irgendwann. Weil er hat nicht die Vereine, bei denen er mit Schwimmen kann und muss immer weit fahren um zum Training zu kommen. Dann wird es schwierig und du verlierst die paar Talente, die du hast.

Das sind eben Sachen, wo ich sage, das geht für mich gar nicht. Deswegen möchte ich unbedingt arbeiten und nehme die Doppelbelastung in Kauf.

Was braucht der Frauenfußball für die Zukunft?

Als erstes wünsche ich mir viel mehr Unterstützung vom italienischen Fußballverband. Das viel getan und nicht geredet wird. Und das die richtigen Leute an die richtigen Positionen gebracht werden. Und nicht nur die, die einen tollen Namen haben oder Verbindungen, das sind meisten die falschen Leute. Vielleicht auch mal eine Ex-Fußballspielerin aus der Serie A. Damit so jemand auch in den Verband rein kommt.

 

Wäre das für Sie auch eine Option, im Verband tätig zu werden?

Die Stellen sind für mich nicht greifbar, die sind in Rom. Es ist auch schwer, als Frau eine Höhere Position zu besetzen. Ich glaube, es geht so wie in Österreich, dass man mit wenig Mitteln und den richtigen Leuten weit kommen kann. Du brauchst 20 Mädels, aus denen du weißt was du machen musst auf dem Platz. Man braucht nicht unbedingt 800 gute Mädels, dafür sind wir in Italien zu dünn in der Masse. Aber mit den 20, die du regelmäßig in der Nationalmannschaft hast, da muss es stimmen. Die musst du fördern und dafür brauchst du die richtigen Leute von ganz oben im Verband, bis hin zum Magazineur, der die Trikots zusammenlegt. Und da sind wir noch nicht auf dem richtigen Weg. Viele andere Nationen haben vorgemacht, was man anders machen muss.

...meine Familie war zum Beispiel am Anfang auch nich so an Sport interessiert und ich habe keinen Papa, der fußballbegeistert ist. Es war auch nicht so, dass bei mir alles rosig war. Aber Gegenwind tut auch gut. Das stärkt die Persönlichkeit und hilft dabei, weit zu kommen.

Wie sieht die sportliche Zukunft von Katja Schroffenegger aus?

Das weiß ich noch nicht. Das kann bedingt durch Verletzungen, oder persönlicher Entscheidungen schnell gehen. Es kann aber auch noch bis Anfang 30 gehen. Ich muss sagen, es ist momentan anstrengend, aber auch eine brutale Genugtuung. Auf der Arbeit läuft es und im Fußball ist es auch schön. In der Nationalmannschafft haben wir seit ein paar Tagen eine neue Trainerin und ich bin gespannt, wie es dort weiter geht.

 

Also Fußball wird auch in Zukunft eine Leidenschaft bleiben?

Ja auf jeden Fall.