Gesellschaft | Ein Blick nach Vorne

Delta > Omikron > Omega

Verhärtete Fronten: Wie Wogen & Wellen glätten & ausbügeln? - Was ist zu tun ? ... auch wenn es weh tut.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
Delta - Omikron - Omega
Foto: KMR

Wir fragen uns wie wir aus dieser festgefahren Situation je wieder heraus kommen. Gespritzte & Ungespritzte bekriegen sich aus ihren jeweiligen Schützengräben und müssen sich irgendwann doch wieder die Hand reichen. Wobei wir bis heute alle nicht wissen wie das Omega aussehen wird und wer recht behalten wird. Wir werden früher oder später verstehen, dass sich die Natur nicht austricksen lässt.

Den sogenannten No-Vaxlern werden wir in kleinen Teilen entgegen kommen müssen.

Den sogenannten No-Vaxlern werden wir in kleinen Teilen entgegen kommen müssen. Sie brauchen theoretisch nur ein simples Argument auffahren, welches noch vor einem Jahr in aller Munde war: von 100 Menschen landeten auch damals nur einige wenige Prozent im Krankenhaus. Und von denen wiederum nur ein kleiner Prozentsatz auf der Intensivstation oder dort wo es kein Zurück mehr gibt. Nach der erfolgreichen Impfaktion hat sich diesbezüglich gar einiges aber nicht alles geändert. Impfdurchbrüche, mangelnde Immunantwort oder tatsächliche Unwirksamkeit bei einem kleinen Teil der Geimpften sind Wasser auf den Mühlen der Verweigerer-Front. Ebenso werden sie viele Versprechungen und Prophezeiungen von medizinischen Experten* und Politikern* berechtigterweise durch den Dreck ziehen. Auch weil diese bis heute nicht ehrlich mit gewissen Themen umgehen. Warum beichten uns die Experten heute nicht, dass AstraZeneca "a Glump" war, dass sie sich in Sachen Wirkung der Impfung grob verschätzt hatten, dass sie vor lauter Impfung das Medikament vernachlässigt hatten, dass es vielleicht doch mehr Impf-Nebenwirkungen gab als bekannt?  

Der Politik und dem Gesundheitswesen ist vorzuwerfen, dass sie niemals vorbereitet waren. Vor der ersten Welle nicht, vor der zweiten, dritten und vierten Welle auch nicht.

Der Politik und dem Gesundheitswesen ist vorzuwerfen, dass sie niemals vorbereitet waren. Vor der ersten Welle nicht, vor der zweiten, dritten und vierten Welle auch nicht. Noch gravierender ist diesbezüglich, dass sie aus der ersten, zweiten und dritten Welle wenig gelernt haben um einer vierten die Stirn zu bieten. Verteidigend kann diesbezüglich angeführt werden, dass Politiker keine Pandemie-Experten sind und der eine beim andern einfach nur abgeschaut hat was grad zu tun wäre. Die Politik hat den Mittelweg gesucht. Es war dieser schwierige Weg zwischen Wissenschaft und Wahlvolk. Welcher Politiker hätte im August dieses Jahres irgendwelche Maßnahmen verordnet? Oder gar mit Lockdown, 2G oder Impfpflicht gedroht. Er wäre vom Volk zerrissen worden und die starken Lobbys und Verbände hätten ihn gesteinigt. Selbst die Experten trauten sich im schönen Sommer kaum Aussagen über den kommenden Herbst und Winter zu tätigen. Ja, das RKI, Drosten, Fauci, sowie diverse Modellierer und Statistiker hatten es natürlich auf dem Schirm. Aber sehr laut zu werden trauten sich selbst diese nicht. Oder sie wurden einfach überhört in der blendenden Sonne am Strand. Und wir hätten es ihnen sowieso nicht geglaubt. Egal ob geimpft oder ungeimpft.

In einer Sache hat sich die Wissenschaft, und in Folge die Politik, nicht geirrt. Die Impfung wirkt! Darüber lässt sich auch mit der anderen Front nicht mehr streiten. 

In einer Sache hat sich die Wissenschaft, und in Folge die Politik, nicht geirrt. Die Impfung wirkt! Vielleicht etwas weniger als erwartet, aber die Zahlen, selbst in unseren Krankenhäusern hier, sprechen einen klare Sprache; weniger Hospitalisierungen, weniger Intensivpatienten und noch weniger Tote. Darüber lässt sich nicht mehr streiten.
Außer wir ziehen einen weiteren Aspekt in Betracht. Die vierte Welle schlägt aktuell am meisten dort zu wo die vorherigen relativ milde gewütet hatten. Wir könnten der um wenige Prozentsätze niedrigeren Impfquote die Schuld in die Schuhe schieben, aber das wird es nicht gewesen sein. Wir werden vergleichend feststellen, dass Regionen in denen Corona bisher viele Opfer forderte in den Folgewellen besser weg gekommen sein werden. Das sollte mit „Natürlicher Immunität“ zu tun haben. Oder mit dem fast schon unschönen Begriff „Durchseuchung“. Bergamo und andere schwer getroffene Städte und Ländereien mussten dafür einen sehr hohen Tribut zahlen. Alle anderen hätten es mit der sogenannten „Klinischen Immunität“ selbst in der Hand Bergamo-Bilder zu vermeiden.
Aber schlussendlich wird es darauf hinaus laufen, dass wir alle mit diesem Coronavirus in Kontakt kommen: Durch Impfung, Infektion ... Genesung. Das gemeinsame Problem bleibt derzeit die aktuell nicht erreichbare sogenannte „Sterile Immunität“.

Das bedeutet, dass wir gegen Corona wohl nie eine volle Immunität erreichen werden. Aber unser Körper wird mit Unterstützung der Wissenschaft lernen damit umzugehen.

Das bedeutet, dass wir gegen Corona wohl nie eine volle Immunität erreichen werden und dass wir immer wieder infiziert werden. Aber unser Körper wird mit Unterstützung der Wissenschaft lernen. Lernen damit umzugehen. Es wird also nie eine medizinische „Herdenimmunität“ geben. Somit wird auch „Herdenimmunität“ ein leeres Versprechen von Wissenschaft und Politik bleiben. Auch zu diesem Umstand sollten sich die Experten endlich mit klarer Zunge äußern. Es wäre ja auch egal, wenn andererseits dem Virus seine tödlichen Tücken genommen würden. Das bedeutet, dass Corona-Patienten keine übergeordnete Bedeutung bei den Hospitalisierungen mehr spielen sollten. Dass SarsCov2 endlich zu dem wird was Leugner, Zweifler und Schwurbler immer schon wussten; a Grippele ... was zu 90% ja auch stimmt.

Es geht also darum wohin und wie SarsCov2 in den nächsten Monaten mutiert. Omikron könnte dabei der erste positive Ansatz sein. Es mag selbst 100-fach ansteckender sein. Das wäre komplett einerlei, wenn es stattdessen seltener zu „schweren Verläufen“ käme. Dann wären wir beim viel in den Mund genommenen „Wir werden lernen müssen mit dem Virus zu leben“.  Oder anders herum: Unser Immunsystem wird lernen müssen mit Corona umzugehen.

Unser Ziel ist also nur mehr die Klinische Immunität (Schutz vor schweren Symptomen) und nicht mehr die Sterile Immunität (Schutz vor Weitergabe mit dem Ziel Herdenimmunität).

Was wir gelernt haben und was wir uns für die Zukunft verinnerlichen sollten:
- Wir alle werden wahrscheinlich immer wieder mit Covid19 in Verbindung kommen, aber aufgrund der Impfung und natürlicher Immunabwehr nicht mehr so massiv daran erkranken oder sterben.
- Nur die Impfung hilft uns aktuell aus dem Schlamassel heraus zu kommen. Weil wir nicht mehr im Mittelalter leben (internationale Mobilität).
- Wir müssten unsere Kinder nicht impfen lassen, wenn der impfbare Teil der Erwachsenen (statistisch am ehesten gefährdet) komplett geimpft wäre. Außer Omikron würde sich auch für Kinder als gefährlich herausstellen.
- Corona wird speziell in den besser entwickelten Wirtschaftsländern aufgrund der demografischen Situation ein Problem bleiben. Anderswo weniger! Und zwar aufgrund einer gewissen Durchseuchung und der eh schon viel niedrigeren Lebenserwartung. Als Beispiel dafür kann durchaus Afrika heran gezogen werden.
- Impfgegner*innen und Skeptiker*innen muss klar sein, dass sämtliche Anstrengungen speziell ihretwegen stattfinden.

Was zu tun ist:
- Massiver Ausbau des Gesundheits- und Pflegewesens. Nicht nur wegen Covid19, sondern aufgrund der demografischen Situation. Studien belegen mittlerweile, dass die Folgen einer schweren Corona-Erkrankung nicht nur „Long-Covid“ sind. Manche Patienten werden lebenslang mit angegriffenen Organen kämpfen müssen und zudem eine extrem verkürzte Lebenserwartung haben. Außerdem dürfen andere Pathologien nicht vernachlässigt werden ... die anderen Opfer der Pandemie!
- Wenn wir ehrlich sind, brauchen wir also einfach mehr KH-Betten mit entsprechendem Personal. Um gerüstet zu sein! Für was immer auch noch kommen mag. Das sollten und müssen wir uns als Wohlstandsgesellschaft „leisten“. Und im Gegenzug auf Unsinniges verzichten.
- Impfen, Boostern! ... weil es auf der Hand liegt, dass es schlicht und einfach nicht der beste aber aktuell best-mögliche Weg ist.
P.s.; Das bedeutet übrigens nicht, dass wir uns ab jetzt alle sechs Monate diesen Schuss setzten lassen müssen. Das wird vom Pandemiegeschehen, Grundimmunisierung, Gesundheitsversorgung, möglichen Medikamenten oder anderen Therapien abhängen. Vorläufig bleibt die Impfung Option Eins!
- Finanzielle Umschichtungen in den öffentlichen Haushalten und massive Besteuerung von Kapital, Reichtum und Gewinnen der internationalen und nationalen Großkonzerne und auch unserer Superreichen – Zu Gunsten des Gesundheitswesens!
- Oder Schluss mit öffentlichen Förderungen und fragwürdigen Investitionen, die zudem dem Klimagedanken schaden. Schluss mit Megaprojekten, Mammutumfahrungen, Prunkbauten & Co.
- Ehrlich sein! Fehler zugeben! Ganzheitliches umdenken! Das sollte ein stückweit der Glaubwürdigkeit gut tun.

OMEGA > Ende!
Zusammenfassend: Vielleicht sind wir in einigen Monaten wirklich „durch“. Tätigen wir noch diese letzte Anstrengung (Wahlvolk wie Entscheidungsträger). Dann müssen wir im nächsten Herbst nicht mehr über Impfpflicht, 1-2-3G, Lockdown und ähnliches streiten.