Chronik | Legacup

Maroni contro Zaia: 3 a 0

Im Duell mit Luca Zaia schießt Roberto Maroni sein zweites Tor. Zaia hingegen ein Eigentor.

Erst kürzlich hatte sich Roberto Maroni mittels Autonomieabsichtserklärungen für Sondrio im Duell mit Luca Zaia einen Punkt geholt. Wie berichtet, hat Roberto Maroni zum Ausklang des alten Jahres die Liste der Leghisti in den Medienaussendungen angeführt, in dem er für die Provinz Sondrio autonome Sonderregelungen im Lombardischen Regionalstatut verankern ließ. Als hätte er aus dem Jungbrunnen getrunken, setzte er jetzt noch eines oben drauf: Maroni schlägt eine Neuordnung der Lombardei vor, die es in sich hat. Er will das Lombardische Territorium in drei „aree omogenee“ einteilen: Montagna, Metropolitana und Pianura. Eine echte Gebietsreform, die Kopf und Fuß haben könnte.

Wie denn die Grenzziehung zwischen den „aree omogenee“ genau laufen soll, da lässt sich Maroni noch nicht festlegen. Valcamonica freut sich, der Fuchtel Brescias zu entkommen, Varese und Valsabbia sind noch ungeklärt. Die Provinzen Lecco und Como könnten aufgeteilt werden.

Quelle: treccani.it

Die Überraschung hält sich freilich in Grenzen. Schließlich war der kreative Maroni Miterfinder der Padania und mit Vorschlägen wie der „Provincia dei laghi“, die den alpinen Bogen von Piemontesischen Novara bis an den Gardasee spannen sollte, bzw. der „Provincia Alpina Lombarda“, hatte Maroni bereits schon vor etwa drei Jahren die Fahnen für derartige Ideen geschwenkt, auch wenn er es beim Verbalen belassen hatte.

Allerdings ist der Zeitpunkt diesmal in der Tat günstig: Zum einen muss sich Maroni innerhalb der Lega gegen seine Widersacher positionieren, zum anderen geht den Lombardischen Provinzen angeblich dank dem Delrio-Gesetz bis spätesten April die finanzielle Luft aus. Da gibt Maroni sich als Landesvater wesentlich besorgter, als sein Venezianischer Kollege.

Zum dritten scheint Maroni sich auch mit Luca Della Bitta gut zu verstehen. Della Bitta ist Bürgermeister von Valchiavenna und von den anderen Bürgermeistern zum Präsidenten der Provinz Sondrio gewählt worden. Von Della Bittas widerspenstigem Vorgänger Massimo Sertori musste Maroni immer wieder einstecken. Von der Autonomistenorganisation  muss er sich Aussagen anhören wie:

Quelle: facebook.com

Della Bitta hingegen äußert sich innerhalb seiner Provinz wie der verlängerte Arm Maronis, um kurz darauf Maronis Forderungen Gewicht verleihend mit einer Delegation von 20 Bürgermeistern nach Rom zu marschieren, um vor den Parlamentariern und Regionenministerin Maria Carmela Lanzetta deutliche Worte in Endzeitstimmung zu finden:

È l'ultima chiamata che la montagna fa allo Stato Nazionale  […] Oltre a ribadire il forte attaccamento alla nostra Terra e l'orgoglio di appartenervi, noi chiediamo per l'ultima volta che lo Stato ci dia dei segnali concreti per provare a sentirci, seppur in maniera minima almeno iniziale, ancora orgogliosamente italiani.

Quelle: valtellinanews.it

Derweil trampelt Luca Zaia auf der Stelle. Regionalwahlen stehen an und ihm will partout nichts Konstruktives einfallen. Im Gegenteil: Ich hatte Euch im Sommer erzählt, dass die Region Venetien den Bellunesern nach zwei Jahren endlich Zugeständnisse in Sachen Autonomie gemacht hatte. Der damalige Regionalbeschluss hatte 180 Tage Zeit, um umgesetzt zu werden. Bis dato tatenlos und jetzt kurz vor Ablauf dieser Frist versucht Zaia trotz Appellen Rom den schwarzen Peter zuzuschieben:

Stop alle balle per l’autonomia non ci sono più soldi in regione. I bellunesi vogliono capirlo o no? Vadano a protestare con il Governo, non con Venezia

Ein gefundenes Fressen für den PD (Sergio Reolon):

Zaia è sempre stato contrario all’autonomia. E le sue argomentazioni sono false: la legge 25 della Regione definisce le competenze che devono essere trasmesse a Belluno; in sintesi: se ora la Regione spende tot in certe materie per il Bellunese, tot va dato al Bellunese. Tutto qui.

Und auch der Bürgermeisterin von Auronzo, Daniela Larese Filon, ihresgleichen Präsidentin der Provinz Belluno, fallen, obwohl selbst unter Beschuss, nur die typischen Oppositionsprüche ein:

Zaia dica quello che gli pare, siamo in campagna elettorale e il Bellunese ha solo duecentomila abitanti. Pochi voti. Ma la legge lo obbliga a sedersi attorno a un tavolo e a discutere con noi.

Und da sind wir beim entscheidenden Unterschied zur Lombardei angelangt: Zaia und Filon gehören halt nicht dem gleichen, politischen Lager an. Pilgerfahrten nach Rom von den Belluneser Bürgermeistern kann Zaia nur äußerst schwerfällig vor seinen Karren spannen, oder ist das besser mit Schadensbegrenzung zu umschreiben?

Sei’s drum. Maroni schießt sein zweites Tor. Zaia ein Eigentor. Es steht 3:0.

Ma Zaia, non sapevi che era una partita?

 

 

 

Quelle: youtube / Antenna3

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Benno Kusstatscher Fr., 23.01.2015 - 15:08

Nachdem er sich mit Reformenministerin Maria Elena Boschi besprochen hatte ließ sich der PD-Leader im Veneto De Menech zu folgender Aussage hinreißen:

Il rafforzamento costituzionale della legge Delrio, afferma De Menech «toglie qualsiasi alibi alla Regione e la obbliga a formulare una proposta operativa rispetto alla distribuzione delle deleghe in tutte le province del Veneto. Impone inoltre alla Regione di spogliarsi della sua anima centralista e di rispettare la specificità del territorio bellunese, come previsto dalla riforma Delrio».

http://www.bellunopress.it/2015/01/23/riforme-lonorevole-de-menech-conc…

Fr., 23.01.2015 - 15:08 Permalink