Gesellschaft | "Respekt, bitte!"

Respekt hat zwei Richtungen!

Die Landesbäuerin Hiltraud Erschbaumer beklagt sich über mangelnden Respekt vor der Landwirtschaft, wobei sie sich auf den Pflanzenschutz bezieht. Diesen
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.

Wunsch nach Respekt auf die Sachlage "pestizidfreies Mals" anwendend komme ich nicht um die Tatsache herum, dass der Bauernbund und die Landesregierung  wenig respektvoll mit einer mustergültig- demokratischen (!) Entscheidung der Malser Gemeinschaft inkl. Bauern  umgegangen sind.

Frau Landesbäuerin, Ihr Südtiroler Bauernbund hat seinerzeit dagegen getobt; finanzkräftige Bauern (z.T. von auswärts), die das große Geschäft erhofften beim Grundstücksankauf von Kleinbauern, bedrohen die Malser Gemeinschaft mit Klagen. Die Landesregierung unterstützt den demokratisch geäußerten Wunsch der Gemeinde nicht, im Gegenteil! hebt nur entsetzt die Hände empor „Mals darf nicht Schule machen!“. Leute von auswärts, die die Malser bei ihrer demokratischen Entscheidung unterstützen wollen, wurden angezeigt – der Landesrat hat gar die Vinschger Bauern zu massenhaften Denunziationen aufgefordert.

Sie  vergessen  aber auch den Respekt vor den Verbraucherinnen,  welche  gesunde Nahrungsmittel kaufen und nicht mit jedem Bissen ein kleines Quäntchen Pestizide einnehmen möchten. Sie meinen vielleicht, wegen dem bisschen Pestizid sterbe  doch keineR, das würde aber von Verachtung gegenüber wissenschaftlichen Aussagen zu nachgewiesenen Gesundheitsrisiken zeugen.

Frau Landesbäuerin, ich respektiere, dass es nicht leicht ist, sich von Gewohntem loszusagen, ich verstehe, dass es hart ist, einzugestehen dass man/frau getäuscht wurde mit den Verharmlosungen der Monsantos. Ich respektiere jede(n), die/der Fehler gemacht hat. Aber ich respektiere nicht, wenn auf den Fehlern beharrt wird.